Die wichtigsten Online-Bezahlsysteme für E-Shops im Überblick
Angebote und Dienstleistungen im Internet entwickeln sich stetig weiter. Das betrifft auch die gängigen Online-Zahlungssysteme. Immer wieder kommen neue, praktische Bezahlmethoden auf den Markt. Doch können diese den klassischen Verfahren den Rang ablaufen? Welche Vorteile bietet E-Payment gegenüber Rechnungskauf, Lastschrift oder der Zahlung per Nachnahme? Und welche neuen Risiken birgt die Abwicklung des Zahlungsverkehrs über Drittanbieter? Um Kunden den bestmöglichen Service zu bieten, müssen Sie als Händler den Überblick behalten und Ihren Kunden eine Auswahl sicherer Online-Bezahlsysteme zur Verfügung stellen.
Was sind die beliebtesten Online-Zahlungsarten?
Das Kaufverhalten der deutschen Konsumenten hat sich im Zuge der digitalen Revolution nachhaltig verändert – in manchen Bereichen gab es allerdings überraschenderweise kaum Veränderungen. Dieses Phänomen wird etwa in aktuellen Studien über die beliebtesten Online-Zahlungsarten der Deutschen deutlich. Laut dem Statistik-Portal Statista bevorzugen beispielsweise 69 Prozent der 865 Befragten den Bezahldienstleister PayPal. Eine ebenfalls recht große Gruppe, nämlich 41 Prozent der Befragten, hält am klassischen Kauf auf Rechnung fest. Bezahlungen per Lastschrift, Gutschein und Kreditkarte sowie die Überweisung per Sofort-Dienst (ehemals „Sofort-Überweisung“) sind laut Umfrage ebenfalls beliebt, wie die folgende Grafik zeigt:
Eine neuere Studie des Kölner Handelsinstituts ECC Payment weist ebenfalls darauf hin, dass sich die Zahlungsgewohnheiten der Deutschen im Internet mit der Zeit verfestigt haben. Jedoch gibt es einen kleinen Unterschied: PayPal wird laut dieser Studie nur von knapp 32 Prozent der 1.877 Befragten (darunter 883 Deutsche) bevorzugt, während der Rechnungskauf mit 41,3 Prozent in den Studienergebnissen ganz klar vorne liegt. Diese Abweichung lässt sich jedoch unter anderem dadurch erklären, dass die für die letztgenannte Studie Befragten unterschiedlichen Nationen und nicht nur Deutschland entstammten.
Was ist Strong Customer Authentication (SCA)? Erfahren Sie mehr über den EU-Standard für sicheren Zahlungsverkehr in unserem Artikel zu diesem Thema.
Die gängigen Online-Bezahlsysteme im Detail
Im Durchschnitt bieten deutsche Onlineshops ihren Kunden sieben unterschiedliche Zahlungsarten an. Eine möglichst große Auswahl an Optionen ist jedoch nicht das einzige ausschlaggebende Kriterium für eine positive Kauferfahrung. Noch wichtiger ist es, das Angebot an Bezahlmethoden genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe(n) abzustimmen.
So sind für die deutschen Konsumenten vor allem die Themen Datenschutz und Transaktionssicherheit von Bedeutung. Medienberichte über Phishing und Datendiebstahl haben zu einer gesunden Skepsis beim Bezahlen im Internet geführt. Dies erklärt auch, warum sich der Kauf per Rechnung bei vielen Kunden ungebrochener Beliebtheit erfreut – das Risiko liegt ganz beim Shop-Betreiber und es werden keine sensiblen Bankdaten an ihn übermittelt.
Trotz dieser Tendenzen zeigt sich aber eine deutliche Diskrepanz zwischen den Wünschen der Kunden und dem Angebot der Verkäufer. Denn laut der oben genannten ECC-Payment-Studie konnten nur etwas mehr als 50 Prozent der Käufer bei ihrem letzten Onlinekauf auf ihre präferierte Zahlungsart zurückgreifen. Die Bezahlung per Rechnung gilt vielen Shop-Betreibern nämlich als Auslaufmodell und steht deshalb in vielen Fällen gar nicht mehr zur Auswahl. Stattdessen bieten sie hauptsächlich solche Online-Bezahlsysteme an, die für den Verkäufer mit weniger Risiken verbunden sind, nämlich PayPal und/oder Vorkasse.
Um einem Seitenbesucher den Schritt vom Interessenten zum zahlenden Kunden zu erleichtern, empfiehlt es sich aber, der Kundschaft auch bei den Zahlungsarten entgegenzukommen. Dabei gilt: Die perfekte Lösung für den Geldtransfer im Internet gibt es bisher nicht. Jede Bezahlmethode bietet sowohl Vor- als auch Nachteile für Konsument und Shop-Betreiber. Sichere Online-Bezahlsysteme sind daher oft ein Kompromiss aus Käufer- und Verkäuferschutz.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen traditionellen und modernen Bezahlmethoden. Die traditionellen Bezahlverfahren sind der Kauf auf Rechnung, Bezahlung per Vorkasse, das SEPA-Lastschriftverfahren (Single Euro Payments Area), die Zahlung per Nachnahme, die Kreditkarte sowie der Ratenkauf und die Verwendung von Gutscheinen. Zu den modernen Verfahren zählen zum Beispiel PayPal sowie der Sofort-Dienst von Klarna. Die traditionellen Bezahlmethoden sind nach wie vor die beliebtesten, und dies wird sich aufgrund des jahrzehntewährenden Kundenvertrauens in sie auch nicht so schnell ändern. Jedoch haben die modernen Bezahlsysteme in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Hier sticht vor allem PayPal heraus.
Im Folgenden stellen wir alle gängigen Online-Bezahlsysteme im Detail vor:
- Einfach starten: hochwertige Designs, Mobile App
- Umsatz steigern: Marketing-, SEO- und B2B-Funktionen
- Umfangreiche Zusatzfunktionen, Integration mit Shopping-Plattformen
Kauf auf Rechnung
Der Rechnungskauf ist bei Käufern besonders beliebt. Und das nicht ohne Grund: Bei dieser Bezahlmethode liegt das gesamte Risiko der Transaktion auf Seiten des Onlinehändlers. Dieser verschickt die Ware bei Bestellung zusammen mit einer postalischen und/oder elektronischen Rechnung. Das Geld erhält er erst, wenn das Paket beim Kunden eingetroffen ist und dieser die Ware begutachtet und ausprobiert hat. Anschließend veranlasst der Kunde die Überweisung per Überweisungsschein oder Onlinebanking. Sensible Bankdaten müssen so nicht im Internet preisgegeben werden. Bezahlt der Kunde nach Erhalt der Ware aber nicht, dann führt der Rechnungskauf für den Shop-Betreiber zu einem hohen Aufwand. Mahngebühren einzufordern oder in schweren Fällen einen Anwalt einzuschalten, kostet nämlich sowohl Zeit als auch Geld. Vergessliche Kunden, die eine Rechnungsbegleichung unnötig hinauszögern, sind aber nicht das einzige Risiko – auch das Betrugspotenzial ist beim Rechnungskauf deutlich größer als bei anderen Bezahlmethoden.
Trotz dieser gravierenden Nachteile empfiehlt es sich für Händler, den Kauf auf Rechnung anzubieten. Denn viele Kunden ziehen diese Art der Transaktion allen anderen Online-Zahlungsmöglichkeiten vor, weshalb die Rechnungskauf-Option die Kaufabbruchquote nachweislich senken kann. Minimieren lässt sich das Risiko für den Shop-Betreiber durch externe Dienstleister wie Klarna oder PayPal (genauer gesagt durch den Rechnungskauf von PayPal PLUS). Diese übernehmen die Zahlungsansprüche des Händlers im Rahmen des Factorings und die Abwicklung der Kundenzahlung. Alternativ bieten viele Onlineshops den Kauf auf Rechnung ausschließlich für Stammkunden an, um das Risiko für Betrug und ausbleibende Zahlungen zu verringern – jedoch sollten Sie Ihren Kunden in diesem Fall mitteilen, dass der Rechnungskauf zu einem späteren Zeitpunkt eine Option ist. Transaktionskosten fallen beim Rechnungskauf nicht an, weshalb sie die kostengünstigste Zahlungsart sowohl für Käufer als auch Verkäufer ist.
Vorteile | Nachteile |
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bei Käufern besonders beliebt, da risikoarm | volles Transaktionsrisiko beim Verkäufer (kann gegen Gebühr an externe Dienstleister ausgelagert werden) |
verringert nachweislich die Kaufabbruchquote | hohes Betrugspotenzial |
keine Transaktionskosten | wenig Möglichkeit zur Datensammlung |
Bezahlung per Vorkasse
Die Zahlung per Vorkasse ist das genaue Gegenteil des Rechnungskaufs. Entscheidet sich ein Kunde für diese Bezahlmethode, wird die bestellte Ware vom Onlinehändler erst dann versendet, wenn der in Rechnung gestellte Betrag auf dem Konto des Unternehmens eingegangen ist. Somit trägt der Kunde das Risiko der Transaktion. Gerät dieser also an einen unseriösen Onlineshop, bleibt der Warenversand trotz Zahlung unter Umständen aus. Und auch die Rückabwicklung des Kaufs bei mangelhafter oder falscher Ware gestaltet sich deutlich schwieriger als beim Rechnungskauf.
Um Kunden diese Zahlungsmöglichkeit dennoch schmackhaft zu machen, verlangen viele Händler die Vorkasse nur beim ersten Einkauf oder gewähren attraktive Rabatte. Vorteilhaft für den Kunden ist zudem, dass die Überweisung auf herkömmlichem Wege erfolgt. Sensible Bankdaten bleiben also auch hierbei sicher. Als klassische Überweisung verursacht die Zahlung per Vorkasse keine Transaktionskosten. Da sich jedoch immer weniger Onlinekunden darauf einlassen, in Vorleistung zu gehen, sollten Händler darauf achten, dass sie neben dem Kauf per Vorkasse noch weitere Bezahlmethoden im Onlineshop anbieten. Für Onlinekunden ist diese Zahlungsmöglichkeit nur dann zu empfehlen, wenn die Vertrauenswürdigkeit des Händlers zweifelsfrei sichergestellt ist.
Vorteile | Nachteile |
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volles Transaktionsrisiko beim Käufer | bei Käufern eher unbeliebt |
keine Transaktionskosten | Vertrauen des Kunden erforderlich |
wenig Möglichkeit zur Datensammlung |
- Performante Server für Ihr Shopware-Projekt
- Hocheffiziente Rechenzentren in Deutschland
- Inklusive: DDoS-Schutz & SSL-Zertifikat
SEPA-Lastschriftverfahren
Auch die Lastschrift gehört zu den klassischen Bezahlmethoden. Im Onlineshop bietet sie sich vor allem aufgrund ihrer Planungssicherheit und der relativ geringen Transaktionskosten an. Auch für den Käufer ist eine Zahlung per Lastschrift im Onlineshop recht bequem: Nachdem er dem Shop-Betreiber eine Einzugsermächtigung in Form eines schriftlichen SEPA-Mandats erteilt hat, werden Rechnungsbeträge direkt vom Bankkonto des Kunden abgebucht – in der Regel, sobald die Ware versendet wurde. Gegen unberechtigte Abbuchungen können Käufer bei ihrer Bank Widerspruch einlegen und eine Rückbuchung des Betrags erwirken. Diese Möglichkeit bietet einen Schutz gegen unseriöse Händler und Internetbetrüger.
Große Risiken birgt das Lastschriftverfahren jedoch bei der Übermittlung der für die Transaktion erforderlichen Bankdaten. Benötigt werden seit der vollständigen SEPA-Umstellung im Jahr 2014 die IBAN (International Bank Account Number), die direkt mit einem Kundenkonto bei einem bestimmten Geldinstitut verbunden ist, sowie bei grenzüberschreitenden Transaktionen der BIC (Bank Identifier Code). Das Lastschriftverfahren ist somit für Datendiebstahl und Phishing anfällig, weshalb es von vielen Konsumenten gemieden wird. Onlineshop-Betreiber sollten aus diesem Grund immer darauf achten, dass sensible Kundendaten ausschließlich über verschlüsselte Wege übertragen werden. Einen zuverlässigen Schutz bietet das Verschlüsselungsprotokoll SSL (Secure Socket Layer). Um Zahlungsausfällen durch ungedeckte Bankkonten und den damit verbundenen Rücklastschriftentgelten vorzubeugen, kann eine vorgeschaltete Bonitätsprüfung durch externe Dienstleister wie Klarna oder PayPal im Rahmen von PayPal Plus veranlasst werden. Das verursacht jedoch zusätzliche Transaktionskosten.
Vorteile | Nachteile |
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bequem für Käufer und Verkäufer | Anfälligkeit für Datendiebstahl und Phishing macht Sicherheitsmaßnahmen notwendig |
Planungssicherheit | zusätzliche Kosten für Bonitätsprüfungen durch externe Dienstleister |
geringe Transaktionskosten |
Zahlung per Nachnahme
Ein praktikabler Kompromiss zwischen Käufer- und Verkäuferschutz ist die Zahlung per Nachnahme. Auch diese gehört zu den klassischen Bezahlmethoden, die von vielen Onlineshops angeboten werden. Dabei begleicht der Kunde die Rechnung, indem er den Betrag direkt bei Lieferung an den Postzusteller zahlt, der diesen dann an den Händler weiterleitet. In der Regel wird hierbei nur Bargeld akzeptiert – hat der Empfänger keines parat oder ist er nicht persönlich anzutreffen, muss er die Ware im Zustelllager abholen. Für den Kunden hat diese Bezahlmethode den Vorteil, dass die Transaktion jenseits des Internets erfolgt und daher keine Bankdaten an den Händler übermittelt werden müssen. Die Zahlung per Nachnahme ist daher eine der sichersten Optionen, Waren aus dem Internet zu bezahlen.
In Deutschland wird dieser Service von verschiedenen Logistikunternehmen wie DHL, UPS, GLS und DPD angeboten. Zusätzlich zum Rechnungsbetrag und den Versandkosten fällt eine sogenannte Nachnahmegebühr für den externen Dienstleister an (in der Regel zwischen 3 und 8 Euro je nach Unternehmen), die im Normalfall vom Kunden getragen wird. Für den Händler besteht jedoch das Risiko, dass der Kunde die Ware nicht entgegennimmt – dann verbleiben die Kosten bei ihm. Da es an der Haustür nur begrenzt möglich ist, die bestellte Ware auf Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit zu prüfen, gestaltet sich eine Erstattung bei mangelhafter Ware für den Kunden schwieriger als beim Rechnungskauf, weshalb er die Vor- und Nachteile dieser Zahlungsart genau abwägen sollte.
Vorteile | Nachteile |
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Zahlungsgewissheit ab dem Zeitpunkt der Auslieferung | Transaktionskosten verbleiben beim Händler, wenn die Ware nicht angenommen wird |
Nachnahmegebühr wird vom Kunden übernommen | wenig Möglichkeiten zur Datensammlung |
Kreditkarte
Die wohl bequemste und international am häufigsten genutzte Möglichkeit, Waren im Internet zu bezahlen, ist die Kreditkarte. In der Regel muss ein Kunde während des Bezahlvorgangs lediglich die Kreditkartengesellschaft, seine persönliche Kartennummer sowie eine Sicherheitsnummer in das vorgefertigte Bestellformular des Onlineshops eingeben. Der Händler zieht den in Rechnung gestellten Betrag vom entsprechenden Kreditinstitut beziehungsweise von einer Bank ein und versendet die Ware. Trifft diese unvollständig oder defekt ein, kann der Käufer eine Rückbuchung über die Kartengesellschaft erwirken. Gleiches gilt auch, falls gar keine Ware eintrifft. Aufgrund der unkomplizierten und schnellen Zahlungsabwicklung steht diese Bezahlmethode in nahezu jedem Onlineshop zur Verfügung. Händler zahlen dafür ein Interbankenentgelt von maximal 0,3 Prozent der jeweiligen Zahlungssumme. Indem ein Shop-Betreiber die Zahlung per Kreditkarte anbietet, kann er auch vermehrt ausländische Kunden für sein Geschäft gewinnen.
Da diese Art der Transaktion eine Übermittlung sensibler Bankdaten über das Internet voraussetzt, gelten jedoch dieselben Risiken und Vorsichtsmaßnahmen wie beim Lastschriftverfahren: Kartennummern sollten ausschließlich auf verschlüsseltem Wege übertragen werden. Zudem geraten Kreditkartenkunden immer wieder ins Visier von Internetbetrügern, die durch Phishing-Methoden versuchen, an sensible Daten zu gelangen. Onlineshop-Betreiber stellt diese Zahlungsoption zudem vor die Herausforderung, dass Kundendaten sicher verwahrt werden müssen. Medienberichte zeigen, dass es Hackern in der Vergangenheit immer wieder gelungen ist, sich Zugang zu entsprechenden Datenbanken großer Onlineshops zu verschaffen. Außerdem kam es zu Fällen, in denen Mitarbeiter sensible Daten an Dritte weitergegeben haben.
Vorteile | Nachteile |
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unkomplizierte und schnelle Zahlungsabwicklung | Anfälligkeit für Datendiebstahl und Phishing macht Sicherheitsmaßnahmen notwendig |
internationale Verbreitung, dadurch attraktiv für ausländische Kunden |
Ratenkauf
Der Ratenkauf, der bei Auto- und Hauskäufen schon seit Langem gang und gäbe ist, gilt im E-Commerce immer noch als relativ neu. Diese auch als Finanzierung bekannte Zahlungsart wird für die deutschen Onlineshopper aber zunehmend interessant. Und auch der Internethandel sieht in ihm bisher ungenutzte Umsatzpotenziale: Mittlerweile wird diese Zahlungsart von knapp einem Viertel der Onlineshops in Deutschland angeboten – meist für größere Warenkörbe im Wert von mehreren Hundert Euro, mitunter aber auch völlig unabhängig vom Einkaufswert. Wie im Versandhandel entrichtet der Käufer den Kaufpreis in Teilzahlungen, deren Laufzeit und Höhe er in einem gewissen Umfang, nämlich abhängig von der Nutzungsdauer der Ware, selbst bestimmen darf. So muss etwa ein PC schneller abbezahlt werden als eine Einbauküche. Dafür schließt er einen Kaufvertrag ab, der den Barzahlungs- sowie den Teilzahlungspreis inklusive aller Raten, Zinsen und Bearbeitungsgebühren auflistet. Aufgrund dieser Zusatzkosten ist der Ratenkauf natürlich teurer als eine sofortige Komplettbezahlung.
Für den Kunden ist die Finanzierung eines Onlinekaufs in vielerlei Hinsicht bequem. Sie ist nämlich deutlich weniger formell und aufwändig als die Beantragung eines Bankkredits. Und die Ware ist bereits verwendbar, auch wenn die nötigen Geldmittel noch nicht vollständig flüssig sind. Shop-Betreiber können die Ratenkauf-Option in Zusammenarbeit mit ihrer Hausbank anbieten, was wegen der relativ umständlichen Implementierung aber nicht empfehlenswert ist. Stattdessen sollten sie auf Fertig-Module von Banken wie der Consors Finanz oder Santander Bank oder von Spezialdienstleistern wie Klarna, Skrill oder Ratepay zurückgreifen. Diese lassen sich ganz einfach ins Shop-Interface integrieren. Der Kunde füllt dann beim Kaufabschluss ein Online-Antragsformular aus. Manche Anbieter versenden dann eine vorläufige Kreditzusage oder Absage, die endgültige Bewilligung oder Ablehnung erfolgt auf postalischem Wege einige Tage später. Spezialisierte Dienstleister verzichten dagegen auf diesen Schritt. Um eventuelle Zahlungsausfälle müssen sie sich dennoch keine Sorgen machen: Der Kunde schließt den Ratenkaufvertrag nämlich nicht mit Ihnen, sondern mit dem jeweiligen Dienstleister ab, an den er auch die Teilzahlungen entrichtet. Sie als Onlineshop-Betreiber dagegen erhalten die vollständige Finanzierungssumme bereits nach Erbringung des Liefernachweises.
Vorteile | Nachteile |
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Zahlungsgewissheit ab dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses | Ratenkauf meist erst ab Warenkörben im Wert von mehreren Hundert Euro lohnenswert |
volles Transaktionsrisiko beim externen Dienstleister | umständliche Implementierung in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Hausbank |
großes Umsatzpotenzial, da relativ neu | Transaktionskosten |
Coupons und Gutscheine
Coupons gelten nur im indirekten Sinne als Zahlungsart, sind aber ein effektives Mittel zur Kundenbindung. Im Rahmen von Rabattaktionen kann der Käufer einen einmalig verwendbaren Code im Bestellformular des Onlineshops eingeben, um einen prozentualen (zum Beispiel 25 Prozent) oder absoluten (zum Beispiel 10 Euro) Preisnachlass auf seinen Einkauf zu erhalten. Da solche Aktionen aber für den Verkäufer natürlich Kosten verursachen, sollten man sie möglichst punktuell einsetzen. Gute Gelegenheiten stellen etwa Feiertage wie Ostern oder Weihnachten sowie Abverkäufe und Sales-Aktionen dar. Im Rahmen der Neukundengewinnung können Rabatte auch für eine Erstregistrierung im Shop oder eine Anmeldung für den Newsletter angeboten werden. Im Falle einer Abonnementkündigung dienen sie zudem der Kundenrückgewinnung. Wichtig ist dabei, stets volle Transparenz bezüglich den geltenden Konditionen und Einschränkungen sicherzustellen, damit die Werbeaktion den Kunden nicht in die Irre führt.
Mit Gutscheinen sind in diesem Kontext dagegen erwerbbare Guthabenkarten gemeint, die selbst als Ware im Shop angeboten werden. Sie dienen häufig als Geschenk, wenn es an einer konkreten Geschenkidee mangelt. Durch sie können potenzielle Kunden auf das Unternehmen aufmerksam gemacht werden. Durch den Verkauf des Gutscheins nimmt der Händler bereits Geld ein, selbst wenn es nie zu einer Einlösung kommt. Da sich der Beschenkte mit der Karte kaufen kann, was er sich wünscht, verringert sich außerdem die Wahrscheinlichkeit eines Umtauschs, der bei Geschenken ansonsten häufig vorkommt. Zudem hat sich herausgestellt, dass Kunden meist für mehr als den Gutscheinwert einkaufen, was den Umsatz weiter ankurbelt.
Vorteile | Nachteile |
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Vorteile für Neukundengewinnung, Kundenbindung und Kundenrückgewinnung | Risiko irreführender Werbung |
Kunden kaufen oft über den Gutscheinwert hinaus ein | Risiko von Fehlkalkulationen |
geringe Wahrscheinlichkeit eines Umtauschs | |
Werbewirkung | |
Onlinezahlung über externe Dienstleiter
Immer mehr Kunden vertrauen in Onlineshops auf Zahlungsarten von externen Dienstleistern. Diese bieten sowohl Kunden als auch Händlern zahlreiche Vorteile. Shop-Betreiber profitieren von der Auslagerung der Zahlungsabwicklung, da das Forderungsmanagement vom jeweiligen Dienstleister übernommen wird. Zudem stellen moderne Systeme die geringstmögliche Verzögerung zwischen dem Zahlungsausgang beim Kunden und dem Zahlungseingang beim Händler sicher. Waren können somit deutlich schneller ausgeliefert werden. Bemerkbar macht sich diese Beschleunigung vor allem bei digitalen Gütern wie Musikdateien oder Onlinezeitschriften, die dem Kunden in Sekundenschnelle zur Verfügung stehen. Bezahldienstleister erfreuen sich daher vor allem im Micropayment großer Beliebtheit.
Während das Bezahlen im Internet bei Anbietern wie PayPal, Skrill (ehemals Moneybookers) oder Amazon Pay über ein spezielles Kundenkonto erfolgt, stellen Dienstleister wie Giropay oder Klarna (bekannt für die Sofort-Überweisung) eine Verbindung zwischen dem Onlineshop und dem Onlinebanking-Zugang des Kunden her und ermöglichen so eine Direktüberweisung vom Girokonto.
Die Vor- und Nachteile:
- Bezahlanbieter mit Kundenkonto: Bei diesen Online-Bezahlsystemen werden sensible Kontodaten nicht dem Onlinehändler zur Verfügung gestellt, sondern lediglich beim Bezahldienstleister hinterlegt. So wird das Risiko für den Kunden minimiert, Daten an unseriöse Onlineshops zu übermitteln. Der Marktführer PayPal bietet seinen Nutzern zudem einen Käuferschutz an. Dieser ermöglicht die Rückbuchung von Zahlungen, wenn der Warenversand ausbleibt oder mangelhafte Ware ausgeliefert wird. Da Kundenkonten bei Bezahlanbietern ebenfalls durch Zugangsdaten und Passwörter geschützt werden, rücken jedoch auch diese zunehmend ins Visier von Internetbetrügern.
- Direktüberweisung via Drittanbieter: Bei Giropay werden Kunden durch die Angabe ihrer Bankdaten im Bestellformular eines Onlinehändlers direkt zum Onlinebanking-Zugang des Girokontos weitergeleitet. Von dort aus überweisen sie den Rechnungsbetrag wie gewohnt an den Händler. Zur Sicherheit muss jede Überweisung mit einer TAN (Transaktionsnummer) bestätigt werden. Anders erfolgt die Direktüberweisung beim Sofort-Dienst von Klarna: Dort meldet man sich mit seinen Bankdaten auf der gesicherten Bezahlseite der Sofort GmbH an. Diese führt im Anschluss die Überweisung im Namen des Kunden durch. Der Service verursacht keine Kosten, wird von Verbraucherschützern aber kritisiert, da dem Bezahlanbieter PIN und TAN ausgehändigt werden und die Sofort GmbH einen umfangreichen Einblick in das Kundenkonto erhält.
Vorteile | Nachteile | |
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unkomplizierte und schnelle Zahlungsabwicklung | für den Verkäufer wenig Möglichkeit zur Datensammlung | |
Transaktionsrisiko wird an einen externen Dienstleister ausgelagert |
Sicherheit und Risiken bei Online-Zahlungssystemen
Nach der Vorstellung aller in Deutschland gängigen Online-Bezahlsysteme bleiben womöglich noch einige Fragen offen: Wie steht es etwa um die Sicherheit der Zahlungsmöglichkeiten im Internet? Was sind die Risiken? Und wie groß ist der Aufwand bei der Implementierung von PayPal, Giropay und vergleichbaren Diensten? Wir beantworten die häufigsten Fragen:
Wie sicher sind die gängigen Zahlungsmöglichkeiten im Internet?
Vertrauen ist das A und O im Onlinehandel. Das gilt besonders für Deutschland, wo man Transaktionen im Internet tendenziell kritischer gegenübersteht als anderswo. Mit dem Trusted-Shops-Gütesiegel schaffen Sie das Vertrauen, das Neukunden vom Einkauf auf Ihrer Seite überzeugt. Achten Sie darauf, dass ein von Ihnen präferiertes Baukastensystem für eine Trusted-Shops-Zertifizierung vorbereitet ist. Außerdem sollte es SSL-Zertifikate bereitstellen, um eine verschlüsselte Datenübertragung zu gewährleisten. So sind Ihre Kunden garantiert vor Eingriffen durch Dritte geschützt. Eine weitere Garantie für die Sicherheit der Datenübertragung, gerade während des Bezahlvorgangs, sollte das Hosting Ihres Onlineshops bieten. Achten Sie darauf, dass Ihr Shop rund um die Uhr erreichbar ist und stabil läuft. Das gewährleisten Sie zum Beispiel mit einem Webhoster, der Ihren Shop georedundant auf getrennten Rechenzentren speichert. So ist ein Ausfall Ihres Onlineshops nahezu ausgeschlossen.
Nutzen Sie auch die Möglichkeit, die Bezahlung über PayPal anzubieten. Immer mehr Kunden vertrauen auf dieses moderne Online-Bezahlsystem. Der Vorteil liegt in der besonders schnellen und sicheren Abwicklung der Transaktion dank Käuferschutz. Mit dem Verkäuferschutz schützt PayPal wiederum Sie vor Zahlungsausfall. So wird PayPal Ihnen das Geld, das Ihnen nach dem Verkauf eines Produkts zusteht, in jedem Fall auszahlen. Auch dann, wenn ein Kunde das Produkt grundlos bemängelt, wenn sein Konto nicht gedeckt ist oder wenn ein Fall von Kreditkartenbetrug vorliegt.
Wie mache ich Bezahlmethoden in meinem Onlineshop sicher?
Damit sich Ihre Kunden bei der Eingabe sensibler Daten wie Adressdaten und Bankkonto- oder Kreditkartendaten sicher fühlen, sollten Sie dafür sorgen, dass unbefugte Dritte diese Vorgänge nicht einsehen können. Sichern Sie alle Transaktionen, die Kunden in Ihrem Shop tätigen, durch ein geeignetes SSL-Zertifikat ab. Ihre Kunden erkennen die gesicherte Verbindung an der URL (https statt http) sowie an dem Schloss-Symbol in der Adresszeile des Browsers. Das gibt Ihren Kunden ein besseres Gefühl, wenn sie Ihnen bei der Bestellung und Bezahlung ihre Daten anvertrauen. Weisen Sie in Ihrem Shop ruhig auf die Sicherung durch SSL-Zertifikate hin.
- Einfach starten: hochwertige Designs, Mobile App
- Umsatz steigern: Marketing-, SEO- und B2B-Funktionen
- Umfangreiche Zusatzfunktionen, Integration mit Shopping-Plattformen
Wie aufwendig ist die Integration verschiedener Zahlungsarten in meinen Shop?
In den meisten Baukastensystemen für Onlineshops sind die gängigen Bezahlmethoden bereits technisch integriert. Sie wählen lediglich aus verschiedenen Optionen aus. Dafür sind keinerlei Programmierkenntnisse erforderlich. Oft müssen Sie nicht einmal Software auf Ihrem Computer installieren. Das Programm, mit dem Sie Ihren Shop aufbauen und managen, läuft einfach auf Ihrem Internetbrowser. Die beliebtesten Bezahlmethoden, etwa Kauf auf Rechnung, PayPal, Lastschrift oder Kreditkarte sind bereits voreingestellt. Weitere Features wie die Ratenzahlung können Sie in der Regel zusätzlich erwerben.