Den Domain-Wert ermitteln – so geht’s
„Wie viel ist meine Domain wert?“ Haben Sie sich diese Frage schon des Öfteren gestellt? Oder haben Sie eine Anfrage von einem Käufer erhalten und tun sich schwer, den Wert der eigenen Webadresse einzuschätzen? Die Vergangenheit zeigt, dass es gar nicht so einfach ist, den Domain-Wert zu ermitteln – selbst Webservices, die speziell diesem Zweck dienen, liegen mit ihren Einschätzungen allzu häufig daneben. Dass Ihre Domain einen Wert in Millionenhöhe hat – wie die 2005 für 90 Millionen US-Dollar von der Reiseagentur Vegas.com akquirierte Domain lasvegas.com –, ist eher unwahrscheinlich. Doch auch in anderen Preissegmenten lassen sich mit dem Verkauf einer Webadresse ansehnliche Gewinne erzielen.
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Dieser Artikel fasst die wichtigsten Fakten zum Thema Domain-Wert zusammen und liefert damit eine gute Bewertungsgrundlage für die Kostenermittlung beim Domain-Kauf bzw. -Verkauf.
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Domain-Wert: Wie reagiert man auf eine Anfrage?
Wenn Sie selbst den Wunsch hegen, eine Domain zu verkaufen, ist die Wert-Ermittlung vorab selbstverständlich. Doch wie verhält man sich am besten, wenn Dritte gänzlich unvermittelt mit der Anfrage herantreten, ob Interesse an einem Domain-Verkauf besteht?
In jedem Fall gilt hier zunächst einmal der Grundsatz: Überstürzen Sie nichts! Wenn ein Unternehmen oder eine Einzelperson tatsächlich Interesse an Ihrer Domain hegt, werden Sie in der Regel auch genügend Zeit haben, um über einen Verkauf nachdenken zu können und den Domain-Wert in aller Ruhe zu ermitteln. Noch vor der Frage des Verkaufspreises sollten Sie sich allerdings mit dem Käufer selbst auseinandersetzen. Vergewissern Sie sich, dass es sich um ein seriöses Angebot handelt, bevor Sie alle weiteren Schritte angehen. Wenn Ihre Recherche zu einem positiven Ergebnis führt und Sie einem Verkauf nicht abgeneigt sind, stehen Ihnen prinzipiell zwei Möglichkeiten zur Auswahl:
- Sie bitten den Interessenten, ein Angebot vorzulegen.
- Sie nennen dem Interessenten den gewünschten Verkaufspreis.
Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile: Wenn Sie die erste Variante wählen, müssen Sie den Domain-Wert beispielsweise nicht unbedingt vorher in Erfahrung bringen, sondern können die Recherche auch erst starten, nachdem Sie den potenziellen Käufer um ein Angebot gebeten haben. Sie verzichten auf diesem Wege allerdings auf den Vorteil, selbst in die Offensive zu gehen, um möglicherweise einen höheren Verkaufspreis zu erzielen. Falls Sie Ihre Domain zum Verkauf gelistet haben, sollten Sie in jedem Fall ein eigenes Angebot unterbreiten.
Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass der Domain-Wert nicht mit dem Wert Ihrer Website gleichzusetzen ist, sofern Sie ein Projekt unter der umworbenen Adresse betreiben. Bei der Frage, wie viel Ihre Domain wert ist, spielt der veröffentlichte Inhalt also keine Rolle. Nicht von ungefähr können Sie auch Domains verkaufen, ohne eine eigene Website zu betreiben. Sollten Sie es ganz gezielt darauf abgesehen haben, Domains zu registrieren, um diese zu verkaufen, steigen Sie in den Domain-Handel ein.
Wie ermittelt man den Wert einer Domain?
Domains sind einzigartig, was überhaupt der Grund dafür ist, dass sich Interessenten bei Ihnen melden, um Sie von einem Verkauf zu überzeugen. Allerdings ist die Exklusivität einer Adresse auch die Ursache dafür, dass eine Ermittlung des Domain-Werts so schwer ist. Die jeweiligen Domain-Bestandteile bzw. Domain-Typen wie Top- oder Second-Level-Domain, ccTLD oder gTLD spielen natürlich eine Rolle bei der Bewertung – schließlich kosten einige Domain-Endungen schon von sich aus eine Menge Geld. Letztlich ist aber die jeweilige gewählte Kombination von Namen und Endung, die immer nur einmal registriert werden kann, die entscheidende Größe für die Einstufung des Domain-Werts.
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Im Web werden verschiedene kostenlose und kostenpflichtige Onlinetools und -services als Hilfsmittel für alle, die ihre Domain verkaufen und den Wert ermitteln möchten, angeboten. Hierzu zählen u. a. folgende Dienstleister:
- Adresso.de: Mit dem Service von Adresso.de können Sie den Wert Ihrer Domain kostenfrei (Schnellbewertung) oder kostenpflichtig (Premiumbewertung) ermitteln. Hauptkriterium der Überprüfung, die nicht für Adressen mit neuen TLDs möglich ist, ist der sprachliche Wert der Webadresse.
- EstiBot.com: Mit dem Onlinetool von EstiBot.com führen Sie kostenfreie Checks zur Ermittlung des Domain-Werts auf Basis vielzähliger Faktoren durch. Dabei werden u. a. interne Attribute wie die Domain-Länge und die Wortzahl sowie externe Attribute wie die Suchpopularität oder das Alter der Domain einbezogen.
- Sedo.com: Der Anbieter Sedo.com offeriert kostenpflichtige Domain-Bewertungen für Käufer und Verkäufer, die spätestens fünf Tage nach Zahlungseingang per E-Mail versendet werden. Zu den zehn Untersuchungskriterien zählen u. a. die Suchmaschineneignung und die Werbewirkung der Domain.
- Domaininvestment.de: Das Team von Domaininvestment.de bietet wahlweise eine telefonische Sofortbewertung, eine schriftliche Kurzbewertung oder ein ausführliches Domain-Gutachten. In die kostenpflichtigen Checks fließen Faktoren wie die Domain-Endung und -Länge, mögliche Verkaufschancen und Käufergruppen sowie (sofern vorhanden) Rankings, Verlinkungen und Traffic ein.
Die Frage „Wie viel ist meine Domain wert?“ lässt sich mit den aufgezählten Lösungen und den diversen auf dem Markt verfügbaren Alternativen durchaus beantworten. Die sehr unterschiedlichen Bewertungskriterien sorgen allerdings dafür, dass die ermittelten Domain-Werte sich von Service zu Service stark unterscheiden – insbesondere bei kostenfreien Anbietern.
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Domain-Wert einschätzen: Auf welche Faktoren kommt es an?
Die kostenpflichtigen Angebote zur Ermittlung des Domain-Werts berücksichtigen typischerweise deutlich mehr Kriterien, weshalb Sie hier grundsätzlich mit einem treffenderen Resultat rechnen können. Doch wie sollen Sie als Domain-Besitzer einschätzen können, ob sich ein Investment von 50 oder 100 Euro für die Bestimmung des Domain-Werts lohnt? Im abschließenden Teil dieses Ratgebers stellen wir Ihnen die wichtigsten Bewertungskriterien vor, anhand derer Sie auf eigene Faust eine erste Einschätzung des Domain-Werts treffen können.
Bevor Sie eine Domain verkaufen und den Wert einschätzen, sollten Sie unbedingt die rechtlichen Grundlagen überprüfen: Markenrechtsverletzungen können Sie am Ende teuer zu stehen kommen! Eine erste Anlaufstelle bietet die Online-Basisrecherche des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA).
Domain-Name und -Länge
Eine Faustregel lautet: Je kürzer der Name einer Domain ist, desto höher ist ihr Wert. An diese Regel sind allerdings auch ein paar Bedingungen geknüpft, denn andernfalls wären auch Domains mit willkürlichen Buchstabenaneinanderreihungen wie beispielsweise ababcd.de oder abcde.com wahre Goldschätze. Entscheidend für den Domain-Wert ist also, ob die – möglichst kurze Domain – einen aussagekräftigen Namen hat oder bekannte (nicht markenrechtlich geschützte) Abkürzungen, Wortspiele oder Ähnliches enthält, die für Käufer von Interesse sein könnten. Andersherum fällt der Wert einer Domain standardmäßig geringer aus, wenn sie kryptische Namen und Endungen enthält oder mehrere Wörter bzw. Begriffe miteinander kombiniert.
Sie haben die perfekte Domain-Variante für Ihr Webprojekt gefunden und müssen feststellen, dass diese bereits vergeben ist? In unserem Artikel „Wunsch-Domain vergeben – was nun?“ verraten wir Ihnen, was Sie in einem solchen Fall tun können.
Sprachliche Kriterien
Abseits der Länge und Bekanntheit des Domain-Namens gibt es noch einige weitere sprachliche Aspekte, die den Wert einer Domain entscheidend beeinflussen können. So ist es beispielsweise von Relevanz, ob es sich bei dem zentralen Begriff der Domain um ein Substantiv, ein Adjektiv oder ein Verb handelt. Für die meisten Szenarien stellen Substantive die präferierte Lösung dar, wobei es für den Domain-Wert ausschlaggebend sein kann, ob sowohl Singular- als auch Pluralform vergeben sind – wie beispielsweise bei schuh.de und schuhe.de. Bei einigen Substantiven wie „Lehrer“, „Becher“ oder „Löffel“ sowie bei Pluralwörtern (auch Pluraletantum) wie „Ferien“ oder „Kosten“ spielt dieser Faktor natürlich keine Rolle.
Zeichen, Ziffern oder Wörter, die Teil der Domain, aber gänzlich ohne Bezug zu anderen möglichen Webprojekten sind, wirken sich zudem wertmindernd aus.
Verfügbarkeit alternativer Top-Level-Domains
Spätestens mit den neuen TLDs sind die Kombinationsmöglichkeiten aus Namen und Endung im Webadressbereich erheblich gestiegen. Wollen Sie den Wert einer Domain ermitteln, ist folglich auch die Verfügbarkeit alternativer Top-Level-Domains miteinzubeziehen. Ist beispielsweise die Adresse domain.com in Ihrem Besitz, doch die Alternative domain.org noch frei, schmälert das Ihre Chancen, einen hohen Verkaufspreis für Ihre Adresse zu erzielen. Wenn Sie von Beginn an Domain-Namen mit den verschiedensten Endungen kaufen und registrieren, haben Sie von Beginn an eine bessere Verhandlungsbasis – insbesondere, wenn Sie Ihren Fokus auf die beliebtesten Domain-Endungen setzen.
Häufig sichern sich Unternehmen und Onlineservices den gewünschten Domain-Namen gleich mit den verschiedensten verfügbaren Top-Level-Domains. Darüber hinaus gibt es den Ansatz, Content unter verschiedenen Sub-Level-Domains zu veröffentlichen. Man spricht in diesem Fall von einer Multiple-Domain-Strategie.
Alter der Domain und andere SEO-Aspekte
Das Domain-Alter bezieht sich auf das Datum, an dem eine Webadresse registriert wurde. Domains, die Sie beispielsweise im Jahr 2011 registriert haben, feiern also 2021 ihr 10-jähriges Jubiläum. Ob der Registrierungszeitpunkt selbst tatsächlich einen Einfluss auf die Bewertung durch Google und Co. hat, ist zwar ungewiss – ist die Domain aber bereits seit Jahren aktiv, wirkt sich das in jedem Fall auf das Ranking und damit auch auf den Domain-Wert aus. Insbesondere der Inhalt und die Zahl an Backlinks, die auf die Domain verweisen, bestimmen die Reputation einer Webadresse. Auch die Vertrauenswürdigkeit der Webprojekte, die im Laufe der Zeit unter einer Domain veröffentlicht wurden, sind aus SEO-technischer Sicht von Relevanz.
Auch wenn Websites, die unter der Domain veröffentlicht wurden, bei der SEO-Bewertung eine Rolle spielen: Der Domain-Wert ist, wie bereits erwähnt, nicht mit dem Wert dieser Websites gleichzusetzen. Sie kaufen bzw. verkaufen also grundsätzlich nur die Adresse, sofern keine anderen Bedingungen vereinbart wurden.
Im Zusammenhang mit SEO spielt natürlich auch das Keyword-Potenzial der Domain eine Rolle: Enthält die Webadresse Begrifflichkeiten, die bei Google und anderen Suchmaschinen über ein hohes Suchvolumen verfügen, stärkt dies die Verhandlungsbasis beim Domain-Verkauf enorm. Bildet der Adressname allerdings allzu offensichtlich bestimmte Keyword-Phrasen ab, wie z. B. bei der Adresse was-ist-seo.de, hat dies eher negative Folgen für die Bewertung durch Suchmaschinen und damit auch auf den Wert der Domain. Bereits 2012 hat Google den eigenen Algorithmus angepasst, um derartige Domains, die häufig mit Spam oder geringwertigem Content in Verbindung standen, abzustrafen.
Kommerzielles Potenzial
Lässt sich mit einer Webadresse Geld verdienen? Und wenn ja, in welcher Branche? Um den Domain-Wert ermitteln zu können, müssen Sie auch das kommerzielle Potenzial der Adresse einzuschätzen wissen. Besonders Domains in internetaffinen Branchen erfreuen sich großer Beliebtheit, weshalb ihr Wert deutlich höher einzustufen ist als der von Adressen in Nischenbranchen. Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass Unternehmen, die in einer boomenden Branche aktiv sind, natürlich auch mit einer passenden, starken Domain punkten möchten. Zum anderen lohnt es sich gerade, auf Webadressen mit großem kommerziellen Potenzial Werbung zu schalten, was die Domain wiederum für Partner interessant macht.
Ist die Domain in der Vergangenheit bereits für Webprojekte verwendet worden, kann dies im Übrigen eine gute Basis für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit bieten: Besucherzahlen, Impressionen, Klicks, eingesetzte Werbeanzeigen, Abonnenten kostenpflichtiger Inhalte und diverse andere Faktoren können aufzeigen, ob die Domain für den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen geeignet ist. Auch in diesem Fall gilt es aber, die Rolle der unter der Domain gehosteten Websites oder Onlineshops miteinzubeziehen.
Verschiedene Top-Level-Domains verfügen über individuelle Sperrfristen, innerhalb derer entsprechende Webadressen nicht den Besitzer wechseln dürfen. In unserem Artikel „Domain-Sperre: Welche Domains haben Sperrfristen?“ lesen Sie mehr zu diesem Thema.
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