Google Fonts entfernen in WordPress

Laut dem Landgericht München ist das dynamische Einbinden von Google Fonts auf Websites wie WordPress rechtswidrig. Nutzen Sie Tools wie einen Google-Fonts-Checker und ein Plugin zum Entfernen der Schriftarten. Manuell können Sie einen dequeue-Befehl in der functions.php-Datei Ihres Themes hinzufügen. Wollen Sie Google Fonts dennoch nutzen, können Sie diese lokal einzubinden, indem Sie beispielsweise ein Plugin wie OMGF nutzen.

Google Fonts entfernen bzw. deaktivieren: Warum?

Am 20. Januar 2022 hat das Landgericht München verlauten lassen, dass die Einbindung von Google Fonts in Websites rechtswidrig ist. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn es sich um dynamisch eingepflegte Google Fonts handelt, für die keine Einwilligung von Usern und Userinnen eingeholt wurde. Google Fonts sind digitalisierte Schriftarten bzw. Webfonts aus dem gleichnamigen Verzeichnis von Google

Um einer Abmahnung aufgrund eines Verstoßes gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu entgehen, sollten Website-Besitzerinnen und -besitzer nun überprüfen, ob Sie Google Fonts verwenden und diese korrekt eingebunden haben. Wer sie fortan nicht mehr nutzen möchte, kann sie entfernen bzw. deaktivieren.

Tipp

WordPress bietet diverse Schriften an, mit denen Sie Ihre Webseiten befüllen können. Falls Sie sich dafür interessieren, empfiehlt sich ein Blick in den Digital-Guide-Artikel „WordPress-Schriftart ändern“. Die Gestaltung von Text-Bestandteilen spielt auch in puncto Responsive Webdesign eine wichtige Rolle.

Wie lässt sich überprüfen, ob Google Fonts eingebunden sind?

Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Sie Schriftarten aus Google Fonts in Ihrer WordPress-Website eingepflegt haben, dann ziehen Sie einen Google-Fonts-Checker zurate. Geben Sie in diesem einfach die URL Ihrer Website ein, um in Kürze zu erfahren, ob eingebundene Google Fonts vorhanden sind. Der Checker verrät Ihnen auch, um welche Schriftarten es sich handelt.

Online gibt es eine Vielzahl von Checkern, mit denen sich Google Fonts in WordPress ausfindig machen lassen. Drei davon sind:

Tipp

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Google Fonts entfernen in WordPress: 3 praktische Plugins

Wenn Sie Google Fonts von Ihrer WordPress-Website entfernen möchten und Ihr Theme diese Option nicht beinhaltet, dann gelingt Ihnen dies mithilfe eines WordPress-Plugins mit entsprechender Funktion.

Plugin-Option 1: Disable and Remove Google Fonts

Das Plugin Disable and Remove Google Fonts dient – wie sein Name bereits sagt – allein dem Zweck, Google Fonts zu deaktivieren und entfernen. Es ist mit allen, also auch den besten WordPress-Themes, kompatibel und beseitigt sogar Google Fonts, die von bestimmten Plugins wie z.B. Divi und Elementor gedownloadet werden. Die Funktionsweise von „Disable and Remove Google Fonts“ ist einfach: Sie müssen es nur herunterladen und aktivieren.

Plugin-Option 2: Borlabs Font Blocker

Ein weiteres Plugin, mit dem sich Google Fonts in WordPress entfernen lassen, ist der Borlabs Font Blocker. Die Schriften werden hierbei in diversen Themes und Website-Buildern wie Divi, Oxygen und Co. automatisch blockiert und deaktiviert. Nach der Installation und Aktivierung des Plugins haben Sie die Möglichkeit, Ihre Website zu inspizieren und auf diese Weise sicherzustellen, dass keine Google Fonts mehr eingebunden sind. Wie Sie hierfür genau vorgehen müssen, wird in einem Anschauungsvideo auf der Plugin-Website demonstriert.

Plugin-Option 3: Autoptimize

Das Plugin Autoptimize hat eigentlich die Optimierung der CSS-, HTML- und JavaScript-Einstellungen einer Website zur Hauptaufgabe. Jedoch bietet es auch noch viele weitere praktische Features an, darunter die Entfernung von Google Fonts. Sie finden diese Option unter dem Plugin-Reiter „Extras“.

Tipp

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Google Fonts in WordPress entfernen: 4 Use-Cases

Bei YouTube-Videos entfernen

Wenn Sie Videomaterial von YouTube auf Ihrer Website eingepflegt haben, dann wird auch automatisch der von der Videoplattform verwendete Google Font „Roboto“ geladen. Diese Schrift lässt sich nicht entfernen, jedoch können Sie sich das Plugin WP YouTube Lyte zunutze machen und mit diesem dafür sorgen, dass sich Ihre Videos erst durch Anklicken aktivieren und mit YouTube verbinden. Ansonsten sollten Sie in Erwägung ziehen, einen anderen Video-Hosting-Anbieter zu nutzen.

Bei Google-Maps-Einbindungen entfernen

Falls Sie Google Maps auf Ihrer Website eingepflegt haben, besteht das gleiche Problem wie bei YouTube-Videos, da auch hier der „Roboto“-Font zum Einsatz kommt. Die Schrift lässt sich nicht entfernen, also sollten Sie stattdessen einen Screenshot des Kartenbildes hochladen. Dadurch ersetzen Sie zwar interaktiven mit statischem Content, aber entfernen dafür den problematischen Google Font. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Google-Maps-Alternative zu verwenden.

In Website-Buildern und Themes entfernen

Bei vielen Website-Buildern und Themes wird in den Einstellungen die Deaktivierung von Google Fonts angeboten. Dies gelingt Ihnen beispielsweise bei Divi im WP-Admin-Bereich, erreichbar über den WordPress-Admin-Login, unter den Theme-Optionen. Bei anderen Tools wie z.B. Elementor können Sie das bereits vorgestellte Plugin „Disable and Remove Google Fonts“ einsetzen.

Es gibt auch noch eine andere Option, die das Deaktivieren von Google Fonts in WordPress ermöglicht. Dazu fügen Sie im Theme-Datei-Editor in der Datei functions.php den nachfolgenden Code ein:

add\_filter('elementor/frontend/print\_google\_fonts', '\_\_return\_false');

Manuell entfernen

Sie können die Google Fonts auf Ihrer Website ebenfalls manuell beseitigen, indem Sie noch andere Codes verwenden. Auch bei diesem Weg rufen Sie die functions.php-Datei Ihres Themes auf, aber fügen dieses Mal einen dequeue-Befehl hinzu. Im Falle des WordPress-Themes „Twenty Seventeen“ sieht das folgendermaßen:

add\_action('wp\_print\_styles', 'twentyseventeen\_dequeue\_styles', 100);
function twentyseventeen\_dequeue\_styles() {
wp\_dequeue\_style('twentyseventeen-fonts');}
Hinweis

Die functions.php-Datei enthält die Funktionen eines WordPress-Themes und ist ein wichtiger Bestandteil, wenn es beispielsweise darum geht, ein WordPress-Child-Theme zu erstellen. Achtung: Fügen Sie der Datei nur Code hinzu, wenn Sie darin erfahren sind. Ein falscher Umgang kann tiefgreifende Konsequenzen nach sich ziehen.

Alternative Lösung: Google Fonts lokal laden

Falls Sie die Google Fonts auf Ihrer Website beibehalten und nicht entfernen möchten, dann sollten Sie dafür sorgen, dass diese nicht mehr extern geladen werden. Binden Sie die Schriften stattdessen lokal in WordPress ein. Ein mögliches Vorgehen sieht folgendermaßen aus:

Schritt 1: Finden Sie mithilfe eines Google-Fonts-Checkers heraus, welche Google Fonts auf Ihrer Website verwendet werden.

Schritt 2: Suchen, installieren und aktivieren Sie in Ihrem WordPress-Dashboard unter „Plugins“ das Optimierungstool OMGF. Die Pro-Version erkennt übrigens mehr als die kostenlose Version.

Screenshot des OMGF-Plugins unter „Plugins hinzufügen“ auf WordPress
Suchen und installieren Sie das Plugin OMGF im WordPress-Dashboard. Idealerweise erwerben Sie zusätzlich die Pro-Version für eine bestmögliche Optimierung.

Schritt 3: Unter „Optimize Local Fonts“ werden Ihnen alle gefundenen Fonts angezeigt, die fortan lokal eingebunden werden – ggf. müssen Sie zuvor einmal ganz unten auf „Speichern & Optimieren“ klicken.

Screenshot der Einstellungsseite des OMGF-Plugins
Mithilfe des OMGF-Plugins werden Ihre verwendeten Google Fonts aufgelistet und lokal eingebunden.

Schritt 4 (optional): Aktivieren Sie mit Häkchen bei „Load Early“ das Vorladen bei allen Fonts, damit diese schon geladen werden, bevor User und Userinnen Ihre aufgerufene Website sehen können.

Schritt 5: Sichern Sie Ihre Einstellungen mithilfe von „Speichern & Optimieren“.

Fazit: Google Fonts entfernen in WordPress

Besitzer und Besitzerinnen einer WordPress-Website sind nach dem Urteil des Landgerichts München dazu angehalten, für Ihre dynamisch einpflegten Google Fonts zuvor die Einwilligung Ihres Website-Besuchs einzuholen. Glücklicherweise gibt es auch noch die Möglichkeit, die Schriftarten zu entfernen oder lokal einzubinden. Sie selbst entscheiden, welcher Weg für Sie und Ihre Website am sinnvollsten ist. Bedenken Sie dabei immer, dass Schriften einen wichtigen Bestandteil Ihres Webdesigns ausmachen.

Tipp

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