Drupal-Alternativen im Vergleich
Drupal ist ein häufig genutztes Content-Management-System (CMS), das als sogenannte Open-Source-Lösung kostenlos zur Verfügung steht. Dabei versteht sich die Software als Baukasten, der in Sachen Umfang und Funktionalität individuell an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst werden kann. Hierzu stehen den Nutzern Plugins zur Verfügung, die Drupal „Module“ nennt und nach Belieben erweitert werden können. Dadurch steigt aber auch der Grad der Komplexität.
Es gibt eine Reihe guter Drupal-Alternativen, mit der Nutzer teils einfacher zum gewünschten Ergebnis kommen. Wir stellen die wichtigsten Anbieter vor, mit denen Sie individuelle Websites erstellen und weitere Funktionalitäten wie einen Onlineshop integrieren können.
Dieser Artikel wurde zuletzt im November 2021 aktualisiert.
Kurzüberblick: Drupal-Alternativen im Vergleich
Anbieter | Open-Source- oder Paket-Lösung | Preislich ab | Preislich bis |
IONOS | Paket | 1 Euro/Monat | 35 Euro/Monat |
Shopify | Paket | 29 US-Dollar/Monat | 299 US-Dollar/Monat |
Magento | Beide Varianten | Kostenlos | Auf Anfrage |
Wordpress | Paket | 4 Euro/Monat | 4 Euro/Monat |
Joomla! | Open Source | 5 Euro/Monat | Je Zusatzfunktionen |
Weebly | Paket | 5 Euro/Monat | 20 Euro/Monat |
Webflow | Paket | Kostenlos | 212 US-Dollar/Monat |
IONOS bietet verschiedene Tools und Pakete an, mit denen Sie Ihre individuelle Homepage erstellen können.
Drupal-Alternativen im Detail
In unserer Auswahl der besten Drupal-Alternativen sind etliche bekannte, aber auch weniger bekannte Anbieter vertreten. Je nach verfügbaren Ressourcen, eventuell vorhandenen Programmierkenntnissen oder zeitlichen Restriktionen bieten sich eher Editoren mit Baukastenprinzip an oder stattdessen kostenlose Open-Source-Lösungen, bei denen Sie sich aus einem Fundus die benötigten Funktionen selbst zusammenstellen.
IONOS (MyWebsite/Onlineshop): Für Einsteiger bis Profis die passende Lösung
IONOS ist aufgrund der unterschiedlichen Paketlösungen, die für Websites und Onlineshops verfügbar sind, eine echte Alternative zu Drupal. Dadurch, dass die wichtigsten Funktionen bereits in den Basis-Paketen enthalten sind und die Erstellung per Homepage-Baukasten schnell und einfach ein professionelles Ergebnis bringt, ist MyWebsite bzw. Onlineshop für Einsteiger wie auch Profis geeignet. Das Baukasten-System für Websites lässt sich auf Wunsch jederzeit mit einer umfassenden Onlineshop-Funktion erweitern. Bei allen Fragen zur Einrichtung und dem Betrieb von Website oder Onlineshop hilft der Kundenservice, der bei Tests immer wieder besonders positiv hervorgehoben wird.
Dazu sind die Paketleistungen ab 1 Euro bis maximal 35 Euro pro Monat im Anbietervergleich im unteren Preissegment einzustufen. Außerdem ist der Funktionsumfang durch die Zusammenstellung in Pakete klar definiert – versteckte Kosten oder Folgekosten sind damit ausgeschlossen. Nutzer erhalten neben dem Hosting einer Website auch eine eigene E-Mail-Adresse und Zugriff auf ein umfangreiches Archiv an Bildmaterial für die individuelle Gestaltung einer Website. Der Onlineshop von IONOS kann als zusätzliches Paket direkt zugebucht werden, auch hier erleichtert die Vielzahl an Vorlagen den Einstieg.
Vorteile | Nachteile |
Günstiges Gesamtpaketpreis für Website und Shop – auch im Premium-Segment | Funktionsumfang in den Einsteiger-Paketen etwas begrenzter |
Viele Vorlagen, darunter auch für Branchen-Websites |
Geeignet für: Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis
Shopify: Schnell zum Onlineshop mit zusätzlicher Website
Nutzer, die eine Drupal-Alternative zur Erstellung eines Webshops suchen, sollten auch einen genaueren Blick auf Shopify werfen. Wie bei IONOS gibt es bei Shopify drei Pakete mit wachsendem Funktionsumfang, je höher die Kosten pro Monat ausfallen. Diese sind mit 299 US-Dollar pro Monat am obersten Ende der Paketpreis-Skala – dafür erhalten Unternehmen sehr viele Funktionen über den reinen Onlineshop hinaus, beispielsweise in Form von Reportings oder internationalen Domains, die beim Verkauf auf Landesebene helfen sollen.
Für die Kombination aus Website und Onlineshop stellt Shopify einen einfachen Website-Editor zur Verfügung, mit dem sich beispielsweise auch ein Blog einrichten und über ein zentrales Content-Management-Interface organisieren lässt. Für die individuelle Ausgestaltung können Nutzer auf zahlreiche Plugins zugreifen, die teilweise zusätzliche Kosten verursachen. Damit ist diese Alternative zu Drupal auch für Einsteiger geeignet – Nutzer sollten sich im Vorfeld aber klar darüber sein, welche Funktionen bei der finalen Kombination aus Website und Onlineshop benötigt werden und dies bereits vor der ersten Buchung eines Pakets planen.
Vorteile | Nachteile |
Website und Onlineshop sind auch ohne besondere Kenntnisse schnell eingerichtet | Um die Funktionen bestmöglich nutzen zu können, sollten Nutzer genau wissen, was sie am Ende benötigen werden |
Viele Designs und Plugins für die Gestaltung der einzelnen Inhalte | Individualisierungen sind teils kostenpflichtig |
Geeignet für: Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis
Magento: E-Commerce-Anwendungen im Fokus
Magento ist eine der beliebtesten E-Commerce-Lösungen und hält Nutzern eine Vielzahl an unterschiedlichen Möglichkeiten in Bezug auf die Gestaltung und die Funktionen eines Onlineshops bereit. Für Einsteiger bietet Magento einen besonderen Vorteil: Die Community Edition gibt es als kostenlose Open-Source-Software zum Download, sodass Nutzer direkt mit der Erstellung eines Webshops starten können. Anders sieht es bei der Enterprise Edition aus. Diese wird am Umfang des Projekts bemessen und kann preislich zwischen einem fünfstelligen und sechsstelligen Betrag stark variieren.
Der Funktionsumfang von Magento fokussiert sich auf den Betrieb einer E-Commerce-Plattform – für eine Unternehmens-Website ist somit eine zweite Lösung von Nöten. Sofern diese schon besteht, kann Magento einfach integriert werden. Aufgrund ihres Umfangs bietet sich diese Drupal-Alternative eher für Fortgeschrittene und Profis an, sofern nicht die Community Edition genutzt wird.
Vorteile | Nachteile |
Sehr professionelle und umfangreiche Onlineshop-Lösung | In der Enterprise Edition sehr kostspielig |
Einsteigerfreundliche Community Edition kostenlos | Website muss separat gehostet werden |
Geeignet für: Fortgeschrittene und Profis (Community Edition auch für Einsteiger)
WordPress: Vielseitige Alternative zu Drupal und Co.
WordPress ist eines der bekanntesten CMS, das für Corporate Websites, Blogs und auch Onlineshops genutzt werden kann. Dabei punktet die Software-Lösung mit einer sehr umfangreichen Auswahl an Design-Vorlagen und einer individualisierten Anpassung der Funktionen durch Add-ons und Plugins. Für einen reinen professionellen Website-Betrieb sind die monatlichen Kosten mit 25 Euro überschaubar, die günstigeren Pakete bieten dagegen keine besonderen Funktionalitäten wie Suchmaschinenoptimierung oder die Einbindung von Plugins.
Nutzer, die zusätzlich einen Onlineshop in das Angebots-Portfolio integrieren möchten, zahlen insgesamt 45 Euro pro Monat. Dies ist im Vergleich mit den Premium-Angeboten von Shopify und Co. günstig, aber über dem preislichen Rahmen der günstigeren Anbieter.
Die Funktionen von WordPress sind dabei nicht selbsterklärend, sodass Nutzer ein gewisses Basiswissen benötigen, um professionelle Websites zu erstellen. Für die Einbindung eines Webshops sind zusätzliche Kenntnisse von Nöten, um notwendige Plugins direkt zu Beginn zu integrieren und damit alle Möglichkeiten von WordPress zu nutzen.
Vorteile | Nachteile |
Live-Demo zeigt direkt, wie finale Website-Inhalte dargestellt werden | Kombination aus Website und Onlineshop gibt es günstiger am Markt |
Mehr als 50.000 Plugins erlauben hohen Individualisierungsgrad | Basiswissen bei der Erstellung von Website und Webshop notwendig |
Geeignet für: Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis
Joomla: CMS mit Community-Support
Joomla präsentiert sich in seiner Ausgangsform als kostenlose CMS-Lösung, mit der Nutzer aus einem umfangreichen Arsenal an Funktionen und Erweiterungsmöglichkeiten schöpfen können. Das Besondere: Joomla ist komplett um eine User-Community herum angelegt – Kundenbetreuung mit Servicemitarbeitern gibt es daher nicht.
Im Zusammenspiel mit den vielen Funktionsmöglichkeiten des CMS bringt dies für Einsteiger die größte Herausforderung mit sich. Die Erstellung einer Website mit Joomla ist weniger intuitiv als bei den Baukasten-Systemen anderer Anbieter. Dafür freuen sich versierte Webseiten-Betreiber über die vielen Möglichkeiten, die Joomla als eine der Drupal-Alternativen bietet. Übrigens: Mit 5 Euro pro Monat an Hosting-Gebühren ist das Betreiben einer Website nach erfolgreicher Erstellung mit Joomla im unteren Preissegment anzusiedeln.
Für Betreiber, die zusätzlich einen Onlineshop als Teil ihres Webangebots bereitstellen möchten, gibt es beim CMS eine Reihe von Shop-Integrationen, mit der die individuellen Anforderungen jeweils abgeglichen werden sollten. Durch die Vielzahl an Shop-Erweiterungen, die teilweise sogar kostenlos sind, zahlen Nutzer auch nur für die Leistungen, die sie wirklich benötigen.
Vorteile | Nachteile |
Viele Funktionen und Erweiterungen, beispielsweise Onlineshop-Plugins | Für Einsteiger kann die Vielfalt anfangs überfordernd wirken |
Kostenloses CMS und günstiges Hosting | Bei technischen Fragen auf Hilfe aus der Community angewiesen |
Geeignet für: Fortgeschrittene und Profis
Weebly: Erst ab Pro-Version ohne Werbung
Bei Weebly gibt es einige Parallelen zu Drupal, da das CMS ebenfalls als Baukasten aufgebaut ist. Damit können Nutzer per Drag-and-Drop in wenigen Schritten eine Website erstellen. Die grundlegenden Funktionen – u. a. Suchmaschinenoptimierung – sind dabei kostenlos. Dafür ist die Webdomain im Basis-Paket Weebly-gebrandet. Für eine individuelle Domain verlangt der Anbieter 5 Euro pro Monat. Am Funktionsumfang ändert sich in dieser Connect-Version allerdings nichts.
Für 10 Euro im Monat schalten Nutzer dann in der Pro-Version zusätzliche Funktionen und Services frei. So gibt es ab diesem Zeitpunkt beispielsweise zusätzlich zum Chat einen Support am Telefon und umfangreichere Seitenstatistiken, um die Aktivitäten der Webseitenbesucher messen zu können. Zudem wird erst ab diesem Stadium die von Weebly in den unteren Paketen geschaltete Werbung entfernt.
Ab der Pro-Version können Nutzer auch einen Warenkorb innerhalb der Website integrieren. Obwohl Weebly bei der Preisübersicht in Websites und Onlineshops unterteilt, enthalten der Pro- und der Business-Tarif für Websites automatisch auch die Onlineshop-Features, wobei die Verwaltung von Artikeln oder Rabattcodes erst mit der Business-Option für monatliche 20 Euro nutzbar ist.
Weebly eignet sich als Alternative zu Drupal aufgrund der einfachen Bedienbarkeit besonders für Anfänger. Sobald diese über das Anfänger-Stadium herauswachsen, entstehen allerdings weitere Kosten, sodass das Angebot von Weebly in den höherstufigen Paketen gründlich mit anderen Angeboten verglichen werden sollte.
Vorteile | Nachteile |
Einfache Erstellung einer Website per Baukasten-System | Webshop-Funktionen in Pro-Paket eingeschränkt |
Integration eines Onlineshops erfolgt ohne zusätzliches Paket ab Pro-Option |
Geeignet für: Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis
Webflow: Programmierkenntnisse erleichtern die Einrichtung
Webflow, die letzte Drupal-Alternative in unserer Auswahl, bietet eine Mischung aus CMS und Webseiten-Baukasten. Nach der Registrierung können Nutzer entweder auf ein vorgefertigtes Template zurückgreifen oder die gewünschte Website komplett selbst gestalten. Beim Angebot der Templates sind, im Vergleich zu beispielsweise WordPress, nur wenige kostenlos. Alle anderen Design-Vorschläge kosten teils über hundert US-Dollar.
Bei der Erstellung der Website zeigt sich auch direkt die Besonderheit von Webflow: Das System arbeitet mit Boxen, die sich übereinander, nebeneinander oder ineinander anordnen lassen. Aus diesen Boxen entsteht am Ende das fertige Design der Website. Von der Bedienung her erinnert Webflow dabei eher an ein Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop oder GIMP. Um mit dieser Art Editor zum gewünschten Ergebnis zu kommen, sind Programmierkenntnisse von Vorteil, womit sich Webflow für Einsteiger weniger gut eignet als andere der vorgestellten Baukastensysteme.
Die grundlegende Nutzung von Webflow ist kostenlos. Für bis zu 36 US-Dollar monatlich im Business-Paket steigern Website-Nutzer beispielweise die Anzahl an zulässigen Seitenaufrufen oder Funktionen, etwa zur Integration von Formularen.
Falls ein Onlineshop Bestandteil der Webflow-Lösung sein soll, fallen dafür zusätzliche Kosten von mindestens 29 US-Dollar pro Monat an, die im Advanced-Paket auf 212 US-Dollar ansteigen. Damit gehört die Profi-Lösung mit mindestens 248 US-Dollar zu den teuren Lösungen im Anbietervergleich.
Vorteile | Nachteile |
Sehr individuelle und umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten | Aufgrund der Komplexität bei der Erstellung für Einsteiger wenig geeignet |
Trotz Paketpreisen Zusatzkosten bei der Nutzung von Templates |
Geeignet für: Fortgeschrittene und Profis
Für Nutzer, die bereits eine Website betreiben und lediglich einen Onlineshop erstellen möchten, um zukünftig Produkte zu verkaufen, gibt es IONOS Onlineshop. Der Vorteil: Bereits mit dem Starter-Paket erhalten Sie alle wichtigen Funktionen.