Drupal: Modulares CMS für Social-Publishing und viel mehr

Drupal ist ein CMS, das sich großer Beliebtheit erfreut. Im Laufe der Zeit hat sich eine imposante Community um das kostenlose Open-Source-CMS gebildet. Drupal ist im Vergleich zu anderen Content-Management-Systemen stärker im Feld von Community-Websites verwurzelt, bei denen gemeinsam an den Inhalten einer Seite gearbeitet wird. Ferner besitzt es einen schlanken Software-Kern, der nur die grundlegenden Funktionen zum Erstellen einer Website enthält. Allerdings können Anwender den Umfang des Programms deutlich erweitern.

Ein Kern und unzählige Bausteine

Nach der erstmaligen Installation von Drupal (die offizielle Download-Seite finden Sie hier) fällt auf, wie klein der Funktionsumfang des Systems ist. Dies liegt an seinem modularen Aufbau: Der anfangs überschaubar ausgerüstete CMS-Kern lässt sich mit vielen integrierbaren Modulen nach Belieben erweitern. Dies macht das CMS Drupal zu einer stark individualisierbaren Software. Die Bausteine für Drupal stehen Ihnen als kostenlose Downloads zur Verfügung. Sie gliedern sich in verschiedene Bereiche wie „Content“, „Media“, „E-Commerce“, „SEO“ oder „Security“. Außerdem können Sie aus über 1.000 „Distributions“ wählen. Diese Drupal-Installationsprofile sind an bestimmte Branchen und Einsatzbereiche angepasst und beinhalten bereits die dafür geeigneten Module.

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Auswahl an elementaren Modulen

Mit den Kern-Modulen erstellen Sie bereits eine einfache Website, ein Webforum, ein Blog (auch für mehrere Redakteure) oder eine Community-Plattform. Doch über die vielen zusätzlichen Bausteine eröffnen sich Ihnen noch weitaus mehr Webdesign-Möglichkeiten. Nachstehend ein paar Beispiele für nützliche Drupal-Module, die entweder schon im Kern vorhanden sind oder aber nachträglich installiert werden können:

  • Views: Dieses Modul ist so beliebt, dass es ab Version 8 in den Kern von Drupal aufgenommen wurde. Views erleichtert den Zugriff auf die CMS-Datenbank. Mithilfe einer grafischen Benutzeroberfläche filtern und ordnen Sie Seiteninhalte per Abfrage nach den unterschiedlichsten Kriterien.

  • CKEditor: Der Editor beruht auf dem WYSIWYG-Prinzip und ist ebenfalls ab Drupal 8 bereits im Kern integriert. Mit ihm erstellen Sie sehr leicht – ähnlich wie mit einer Textverarbeitungs-Software – HTML-Dateien über eine grafische Oberfläche.

  • IMCE: Dank IMCE bearbeiten Sie schnell und mühelos Bilder – das Modul lässt sich auch ganz einfach in den CKEditor einbinden.

  • Administration Menu: Wenn Sie für die Administration Ihrer Website ein leicht bedienbares und übersichtliches Menü nutzen möchten, ist dieses Modul genau das richtige.

  • Backup and Migrate: Mithilfe dieser Erweiterung legen Sie eine Sicherungskopie der Datenbank an und lagern Ihre Dateien an einen anderen Ort aus.

Nützliche Drupal-SEO-Module

Schon über einige im Kern befindlichen Bausteine können Sie Ihre Drupal-Seite SEO-gerecht aufbereiten. Mit dem Modul Path etwa benennen Sie kryptische Pfade Ihrer URLs in sogenannte „sprechende URLs“ um, die beim Suchmaschinen-Ranking besser bewertet werden. Viele weitere SEO-Module können Sie nachträglich installieren, hier eine kleine Auswahl:

  • Pathauto ist eine Erweiterung des Path-Moduls, die sprechende URLs automatisch erstellt (z. B. indem die Website-Pfade nach den Titeln der Seiten benannt werden).
  • Die Titel Ihrer Drupal-Seiten ändern Sie am einfachsten mit Page Title.
  • Meta-Elemente (wie Descriptions oder Open-Graph-Tags) erstellen Sie mit dem Modul Metatag.
  • Mithilfe der Erweiterung XML Sitemap legen Sie eine Sitemap-Datei an, über die eine Suchmaschine die abgefragten Website-Inhalte besser findet.
  • Eine Sammlung dieser und weiterer SEO-Module (etwa für die Keyword-Recherche oder das automatische Verbinden interner Links) enthält das Komplettpaket Drupal SEO Tools.

Weitere Funktionen

Eine Besonderheit von Drupal ist, dass Sie den Inhalt Ihrer Website direkt im Frontend bearbeiten. Das Programm speichert zudem die verschiedenen Zwischenstände in einzelnen Dateien und stellt damit sicher, dass Sie auch auf alte Versionen des Contents zurückgreifen können. Außerdem sind alle Standard-Themes ab Drupal 8 responsiv, wodurch Sie problemlos auch über mobile Geräte an Ihrer Drupal-Website Einstellungen vornehmen. Über differenzierte Zugriffsrechte und Benutzerrollen legen Sie zusätzlich fest, welche User welche Zugänge zu den verschiedenen Webseitenbereichen haben und was sie dort ggf. editieren können. Dank der großen Verbreitung des Content-Management-Systems (es zählt neben TYPO3, Joomla und WordPress zu den populärsten CMS weltweit) werden viele verschiedene Sprachen unterstützt.

Systemvoraussetzungen und Einsatzgebiete von Drupal

Drupal ist eine freie Software, die auf der Programmiersprache PHP basiert. Es ist plattformunabhängig, kann also mit jedem Betriebssystem ausgeführt werden. Zur Datenbankverwaltung werden MySQL und MariaDB empfohlen, weiterhin wird auch PostgreSQL unterstützt. Über eine Erweiterung können Sie auch andere Datenbanksysteme wie Oracle verwenden. Eines der Spezialgebiete von Drupal ist die Verwaltung nutzergenerierter Inhalte. Darum wird das CMS häufig für die Umsetzung von Community-Plattformen verwendet, wofür es sich aufgrund seiner umfassenden Social-Publishing-Funktionen besonders eignet. Aber auch viele eher konventionelle Websites basieren auf Drupal – z. B. die Seiten des Weißen Hauses, von Duden, von Amnesty International oder von Oxfam. Sowohl kleine Websites als auch groß angelegte Webportale oder Firmenseiten lassen sich mit der Software umsetzen. Drupal-Templates und Themes hierfür gibt es genügend: Auf der Drupal-Download-Seite wählen Sie kostenfrei aus über 2.000 Themes. Um das CMS unverbindlich auszuprobieren, nutzen Sie die Browser-Demo von Drupal.

Fazit

Die in der Grundinstallation spärliche Ausstattung des CMS ist Segen und Fluch zugleich: Die Entscheidungsfreiheit über die Module bedeutet eben auch, dass Sie viele Funktionen nachinstallieren müssen. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Vorteile des Bausteinprinzips liegen aber ebenso auf der Hand: Damit können Sie Ihr CMS optimal individualisieren und sich in die Funktionen der einzelnen Module gezielter einarbeiten als bei anderen, von Anfang an umfassenderen CMS. Für Anfänger eignet sich Drupal also eher als beispielsweise Joomla oder TYPO3.

Die äußerst große Community von Drupal ist ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt. Neben den vielen CMS-Erweiterungen gibt es diverse Foren, in denen Sie um Rat fragen können. Drupal eignet sich bestens als CMS, wenn bei Ihrer Website die Interaktion zwischen Usern im Vordergrund steht.

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