Joomla-Alternativen im Überblick

Joomla ist ein verbreiteter Anbieter einer Content-Management-Lösung, mit der Nutzer schnell kostengünstige Websites für den ersten Internetauftritt gestalten können oder per Erweiterungsmöglichkeiten auch umfangreiche, professionelle Homepages erstellen. Ein fehlender Kundensupport seitens Joomla, teils unübersichtliche Gesamtkosten und das möglicherweise überfordernd wirkende Angebot an Erweiterungen bringt uns zu alternativen Anbietern, deren Angebote wir uns hier genauer anschauen wollen.

Kurzübersicht: Joomla-Alternativen

Wir haben die wichtigsten Merkmale der verschiedenen CMS-Lösungen übersichtlich zusammengestellt (Stand der Daten: Dezember 2021):

Anbieter Open Source oder Paket-Lösung Preislich ab Preislich bis
Joomla! Open Source 5 Euro/Monat Je Zusatzfunktionen
IONOS Paket 1 Euro/Monat 35 Euro/Monat
WordPress Paket 4 Euro/Monat 4 Euro/Monat
Drupal Paket 5 Euro/Monat 20 Euro/Monat
Contentful Open Source Kostenlos Mind. 489 US-Dollar/Monat
Contao Open Source Je nach Theme-Kosten Je nach Theme-Kosten

Vorteile und Nachteile von Joomla

Joomla bietet Nutzern als kostenloses Content-Management-System (CMS) eine Vielzahl an Funktionen gepaart mit unterschiedlichen Erweiterungsmöglichkeiten, mit denen Nutzer eine individuelle und professionelle Homepage erstellen können. Im Herzen des CMS steht die Joomla-Community, die bei allen Fragen als zentrale Anlaufstelle dient und einen Kundensupport ersetzt. Bei Hosting-Kosten von monatlich 5 Euro erhalten Nutzer damit eine kostengünstige Website, bei der beispielsweise auch ein Onlineshop Teil des Webauftritts werden kann. Ein großer Vorteil von Joomla liegt in den teils kostenlosen Joomla-Templates und -Erweiterungen, die auf ganz bestimmte Anwendungsfälle zugeschnitten sind. Damit erhalten Nutzer genau die Funktionen, die sie benötigen.

Der Vorteil ist gleichzeitig ein Nachteil: Nutzer sollten zu Beginn der Konfiguration des CMS möglichst schon genau wissen, was sie am Ende bei der fertigen Website benötigen werden und welcher Funktionsumfang integriert sein soll. Damit richtet sich Joomla eher an erfahrene Nutzer als an komplette Neulinge, die vom Umfang der zahlreichen Plugins und Möglichkeiten überfordert sein können. Sie finden sich mit Baukasten-Systemen anderer Anbieter mitunter leichter zurecht. Schauen wir uns diese Joomla-Alternativen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen genauer an.

Joomla-Alternativen im Detail vorgestellt

IONOS (MyWebsite): Mit Paketlösungen zur professionellen Homepage

MyWebsite von IONOS geht als erste Alternative zu Joomla ins Rennen. Die Paketlösung setzt auf einen leistungsstarken Editor, bei dem zu Beginn ein passendes Layout für die Website ausgewählt wird. Das Layout wird dann Schritt für Schritt per Drag-and-Drop angepasst, beispielsweise mit zusätzlichen Fotos, einer speziellen Schriftart oder weiteren Elementen wie Blogseiten, Bildergalerien oder auch einem Onlineshop. Die zusätzlichen Elemente werden meist einfach per Auswahl zur Website hinzugefügt und dort an entsprechender Stelle integriert.

Auch Erweiterungen mit technischen Funktionen in Form von Widgets werden so nach und nach aus einem Katalog zur Website hinzugefügt. Diese wird am Ende der Konfiguration schließlich per Bestätigung online gestellt. Mit Hilfe des Editors lassen sich auch im Nachgang bequem weitere Funktionen ergänzen. Auf diese Weise können Sie beispielsweise ein Blog integrieren oder einen Onlineshop auch erst später an eine bestehende Website anschließen.

Tipp

Mit dem Homepage-Baukasten von IONOS erstellen Sie besonders einfach eine individuelle Website!

Nutzer haben bei IONOS die Wahl zwischen unterschiedlichen Paketen. Dabei gilt: Je höher der monatliche Paketpreis, desto mehr Funktionen stehen den Website-Betreibern zur Verfügung. Das Basispaket startet bei 1 Euro pro Monat und enthält die wichtigsten Funktionen wie eine eigene Domain, E-Mail-Adresse und sichere SSL-Verschlüsselung. Das umfangreichste Paket im Premiumsegment kostet 35 Euro pro Monat und ist damit die günstigste Premiumversion im Anbietervergleich.

Durch die einfache Bedienung und die unterschiedlichen Paketlösungen eignet sich MyWebsite für Einsteiger wie auch Profis, die per Editor schnell professionelle und individuelle Websites erstellen möchten.

Vorteile Nachteile
Einfache und schnelle Website-Erstellung Starter-Paket bietet hauptsächlich Grundfunktionen
Profi-Pakete bieten viel für wenig Geld  

Geeignet für: Anfänger, Fortgeschrittene, Profis

WordPress: Eine der meistgenutzten Joomla-Alternativen

Eine weitere Option erhalten Nutzer mit WordPress, einem der weltweit am häufigsten genutzten Content-Management-Systeme. Mit WordPress lassen sich Homepages für unterschiedliche Zwecke erstellen und mit diversen Erweiterungen anpassen. Dafür steht eine Vielzahl an kostenfreien Layouts und kostenpflichtigen Premium-Varianten zur Verfügung, bei denen Nutzer Schriftart, eingesetzte Fotos und allerlei weitere Anpassungen in einem Editor vornehmen können. Die Besonderheit: WordPress bietet eine Live-Demo, mit der potenziell passende Designs vorab angepasst und geprüft werden können. Die benötigten Inhalte für die Website werden dann per CMS-Interface eingepflegt, wo auch zahlreiche Plugins, beispielsweise zur Suchmaschinenoptimierung, integriert und gemanagt werden können.

WordPress organisiert die zur Verfügung gestellten Funktionen ebenso wie MyWebsite von IONOS in Paketen mit unterschiedlichem Umfang. Einen professionellen Webauftritt erhalten Nutzer bereits ab 8 Euro monatlich, Unternehmen greifen direkt zur „Business“-Lösung für 25 Euro monatlich, da bei dieser Variante auch Plugins eingebunden werden können. Sollte ein Online-Shop Teil der Website werden, dann steigen die Kosten auf 45 Euro pro Monat.

Bei einfacher gehaltenen Websites, beispielsweise Blogs, eignet sich WordPress auch für Einsteiger; professionellere und vor allem umfangreichere Websites mit vielen Unternavigationspunkten setzen ein gewisses Grundwissen bei der Erstellung von Websites voraus. Nutzer sind in jedem Fall gut beraten, sich über die benötigten Funktionen im Vorfeld klar zu werden und sich über die dafür notwendigen Erweiterungen zu informieren.

Vorteile Nachteile
 Sehr viele Anpassungs- und Erweiterungsmöglichkeiten  Für Einsteiger nur bedingt geeignet
 Per Live-Demo können Designs vor Kauf getestet werden  

Geeignet für: Anfänger (z. B. Blogger), Fortgeschrittene, Profis

Drupal: Baukastensystem für Fortgeschrittene

Drupal ist, anders als die bisher vorgestellten Joomla-Alternativen, als kostenloses Open-Source-CMS nutzbar (WordPress fällt im Grunde in die gleiche Kategorie, allerdings erhalten Nutzer in der kostenlosen Variante einen so stark eingeschränkten Funktionsumfang, dass dies mit Drupal schwer vergleichbar ist). Für das Hosting einer fertig aufgesetzten Website finden sich bei Drupal verschiedene Anbieter, die für wenige Euro pro Monat unterschiedliche Hosting-Optionen bieten.

Das Besondere: Drupal setzt als Baukasten-Software auf die Nutzung von „Nodes“. Nodes sind eine Reihe von zusammengehörenden Inhalten, beispielsweise Textinhalte mit einer Überschrift sowie Metadaten und das Veröffentlichungsdatum. Websites erstellen Nutzer aus zusammengesetzten Nodes, die um Erweiterungen ergänzt werden und so einerseits die Inhalte und andererseits die Funktionalität der Website definieren.

Aufgrund dieser eher abstrakten Funktionsweise ist Drupal für Einsteiger weniger geeignet, da Programmierkenntnisse die Erstellung einer Website mit dem kostenlosen CMS erleichtern. Nutzer, die in diesem Bereich Erfahrungen gesammelt haben und die die steile Lernkurve meistern, freuen sich über die vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten, die das CMS bietet.

Vorteile Nachteile
Vielfältige Anpassungsmöglichkeiten Programmierkenntnisse erforderlich
Kostenloses CMS Für das Hosting ist ein separater Anbieter notwendig

Geeignet für: Fortgeschrittene, Profis

Contentful: Besonders für größere Unternehmen geeignet

Contentful ist kein Content-Management-System im klassischen Sinne: Die Anwendung fällt unter die sogenannten Headless CMS. Das bedeutet, dass Frontend und Backend nicht monolithisch miteinander verknüpft sind. Die Nutzung eines Headless CMS ermöglicht es somit, die im Backend erfassten Inhalte in beliebig vielen Medien auszuspielen.

Mit Contentful erhalten Nutzer eine leistungsstarke Alternative zu Joomla, bei der die Inhalte einmal zentral im Backend eingestellt werden und dann über eine Schnittstelle an die verschiedenen Anwendungen wie Websites oder Apps distribuiert. Mit Contentful können Nutzer cloudbasiert Inhalte einstellen und verwalten und so eine Vielzahl von Veröffentlichungen auf schnelle und einfach Weise ermöglichen. Dabei sind die Grundfunktionen der Software kostenlos, die professionelle Anwendung schlägt allerdings mit 489 US-Dollar pro Monat zu Buche. Umfangreichere Funktionen für Unternehmen werden preislich an die genauen Anforderungen angepasst und müssen individuell mit dem Anbieter besprochen werden.

Der große Vorteil der vielfältigen Veröffentlichungsmöglichkeiten schränkt gleichzeitig den Nutzerkreis stark ein: Die Anwendung ist für Einsteiger ohne fundierte Programmierkenntnisse schlicht nicht geeignet. Unternehmen mit einer Vielzahl von Websites und Apps profitieren dagegen von den Verwaltungsmöglichkeiten und den umfangreichen Funktionen des Anbieters.

Vorteile Nachteile
Einfache und schnelle Distribution von Inhalten Programmierkenntnisse erforderlich
  Für den Betrieb einer einzigen Webanwendung zu teuer

Geeignet für: Fortgeschrittene, Profis

Contao: Schlanke Open-Source-Lösung

Die Joomla-Alternative Contao ist eine Open-Source-Lösung im Bereich der Content-Management-Systeme und eignet sich nach eigenen Angaben für die Erstellung von kleinen und großen Websites. Die Struktur von Contao folgt sogenannten Listen, mit denen Inhalte in der Software arrangiert werden. Die Verwaltung der Listen und Inhalte erfolgt dabei über eine Browser-Extension, mit der Redakteure in die Lage versetzt werden sollen, schnell und einfach Websites zu erstellen. Unterstützt werden sie dabei durch das minimalistisch anmutende Design von Contao, sodass sich hier auch Einsteiger nach kurzer Einarbeitungszeit leicht zurechtfinden sollten.

Zusätzliche Funktionen lassen sich durch Erweiterungen in die Website integrieren und sind im Backend von Contao in einem separaten Bereich untergebracht.

Kosten entstehen bei Contao einerseits durch das Hosting der Website, für die ein zusätzlicher Anbieter benötigt wird, und andererseits durch den Kauf von unterschiedlichen Themes, die das Design einer Website definieren. Anders als bei anderen Anbietern finden sich im Katalog von Contao derzeit keine kostenlosen Themes. Die Preisspanne liegt mit 30 bis rund 110 Euro pro Theme aber im Anbieterdurchschnitt.

Vorteile Nachteile
Auch für Einsteiger geeignet Funktionsumfang richtet sich eher an Redakteure
  Für das Hosting wird ein separater Anbieter benötigt

Geeignet für: Anfänger, Fortgeschrittene, Profis

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