Joomla – das Open-Source-CMS im Porträt

Das Content-Management-System Joomla entwickelte sich ursprünglich aus dem Open-Source-Programm Mambo. Nach Differenzen über die kommerzielle Vermarktung kehrte ein Großteil des beteiligten Entwicklerteams Mambo jedoch den Rücken und konzentrierte sich auf die Entwicklung von Joomla als neues eigenes CMS: Die erste Version wurde 2005 veröffentlicht. Seitdem wächst die Fangemeinde des freien Content-Management-Systems stetig – mehrere Millionen Downloads und eine Vielzahl registrierter User sprechen für sich. 

Klicken Sie hier, um die Infografik zu den Marktanteilen von Content-Management-Systemen herunterzuladen.  Joomla, dessen Name sich vom Swahili-Wort jumla (dt. „alle zusammen“ oder auch „als Ganzes“) ableitet, ist in der Skriptsprache PHP geschrieben und greift auf MySQL als Datenbank zurück. Aufgrund der großen Beliebtheit und der sehr aktiven Community wurden für Joomla bereits tausende Erweiterungen erstellt – Komponenten, Module Plug-ins und Templates. Daher können mit Joomla im Vergleich zu anderen freien CMS selbst komplexeste Projekte realisiert werden.   

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Joomla CMS: leicht zu bedienen, vielseitig erweiterbar

Dass Joomla mittlerweile zu den meist genutzten Content-Management-Systemen zählt, ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Einstieg in die Software verhältnismäßig leicht ist. Schon mit grundlegenden Kenntnissen und nach kurzer Einarbeitungszeit können Sie das CMS bedienen und Ihre eigene Website kreieren. Ermöglicht wird dies in erster Linie durch die folgenden Vorzüge von Joomla:

  • Sehr gute, intuitive Usability
  • Funktioniert mit nahezu allen Webhosting-Lösungen
  • Zahlreiche frei verfügbare Tutorials und eine hilfsbereite Community
  • Leicht und vielseitig erweiterbar
  • System ist immer auf dem neuesten Stand – schnelle Reaktion auf Sicherheitslücken
  • Valides (korrektes) HTML und CSS

Wie bereits erwähnt, lassen sich die Erweiterungen von Joomla in die vier Typen Komponenten, Module, Plug-ins und Templates einteilen. Außerdem wird danach unterschieden, ob es sich um Erweiterungen für das Frontend oder das Backend handelt. Komponenten fügen Joomla weitere Features wie dynamische Inhalte oder Administrationswerkzeuge hinzu. Dabei handelt es sich beispielsweise um Foren, Bildergalerien, Gästebücher oder Maps sowie Statistiken oder Back-up-Funktionen. Module sind kleinere Einheiten, mit denen die Anzeige von Daten aus dem Joomla-Kern oder anderer Erweiterungen im Frontend ermöglicht wird. Plug-ins enthalten einen Programmcode, der an bestimmte Stellen im Joomla-Framework integriert wird und das CMS durch spezielle Inhalte oder Funktionen erweitert. Templates bilden abschließend eine gesonderte Kategorie von Joomla-Erweiterungen. Bei Joomla-Templates handelt es sich um vorgefertigte Strukturen und Designs, die als Grundlage für Ihre Website dienen und mindestens aus einer HTML- sowie einer CSS-Datei bestehen. Indem Sie auf solche Vorlagen zurückgreifen, sparen Sie sich eine Menge Arbeit bei der Gestaltung Ihrer Website.

Es gibt sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Erweiterungen. Um sie zu nutzen, laden Sie die gewünschte Erweiterung einfach als ZIP-Datei herunter und anschließend direkt in Joomla hoch – die Installation erfolgt dann automatisch. Verfügen Sie über das notwendige Know-how können Sie sich auch an die Erstellung eigener Erweiterungen wagen.

Joomla-Features im Überblick

Durch die Vielzahl an Features, die Joomla Ihnen zur Verfügung stellt, lassen sich unterschiedlichste Konzepte und Designs umsetzen. Zum einen gibt es zahlreiche Erweiterungen für jeden Zweck, zum anderen wartet schon die Basisversion mit einem umfangreichen Funktionsspektrum auf. Unter anderem bietet Joomla folgende Features:

  • Mehrsprachigkeit: über 64 verfügbare Sprachen, multilinguale Websites
  • Einfache Updates: auf verfügbare Joomla-Updates wird jederzeit hingewiesen, Ein-Klick-Update
  • Banner-Verwaltung: simples Platzieren von Werbung, kompatibel mit diversen Tracking-Systemen
  • Suchfunktionen: integrierter Suchindex, automatisch vorgeschlagene Suchbegriffe etc.
  • Einfache Content-Verwaltung: WYSIWYG-Editor, zahlreiche vorinstallierte Module zur Inhaltsdarstellung, diverse Layouts
  • Frontend-Bearbeitung: kleinere Änderungen können direkt im Frontend vorgenommen werden
  • Responsive Webdesign: Standard-Joomla-Templates basieren auf Bootstrap und sind daher für diverse Endgeräte optimiert
  • Skalierbarer MVC-Aufbau: für mehr Freiheiten beim Design sind Layout und Datenbank getrennt
  • Freie Wahl der Schriftart: keine Festlegung auf Standardschrift, eigene Schriftarten problemlos integrierbar
  • Benutzerverwaltung: Nutzergruppen, Rechtevergabe etc.
  • Cloud Storage APIs: Schnittstellen ermöglichen die einfache Verknüpfung mit Cloud-Diensten wie Amazon S3, Google Cloud Storage oder Dropbox

Joomla und SEO

Auch ohne zusätzliche Erweiterungen: Joomla bietet Ihnen bereits alles, was Sie für eine grundsätzliche Onpage-Optimierung benötigen. Im Administrationsbereich finden Sie das Konfigurationsmenü für Suchmaschinenoptimierung, wo Sie unter anderem die URL-Rewrite-Nutzung oder suchmaschinenfreundliche URLs aktivieren können. Dort definieren Sie auch die globalen Metadaten – falls Sie diese bei einem Artikel vergessen, bleibt die Description somit z. B. nicht leer. Idealerweise legen Sie die Metadaten jedoch für jede Seite individuell fest. Mithilfe der GZIP-Komprimierung reduzieren Sie die Ladezeit Ihrer Website um ein Vielfaches. Diese Page-Speed-Optimierung setzt allerdings die Unterstützung durch den verwendeten Webserver voraus. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, Menütitel unabhängig von der URL zu benennen, indem Sie die gewünschte URL unter Alias eintragen. Gleiches gilt auch für den Titel der jeweiligen Seite, den Sie separat in den Einstellungen der Seitenanzeige festlegen können. Bedenken Sie aber, dass all diese Optimierungen nur ihre volle Wirkung entfalten, wenn Ihr Projekt auch mit gutem Content überzeugt.

Die besten Joomla-Erweiterungen

Auch wenn das Standardpaket von Joomla im Vergleich zu anderen freien CMS bereits beeindruckende Gestaltungsmöglichkeiten erlaubt, sind es am Ende die Erweiterungen, durch die Joomla so vielfältig wird. Einige Erweiterungen verbessern z. B. die Usability, Optik oder Sicherheit Ihres Webprojekts, während andere wiederum die Anwendungsgebiete des Content-Management-Systems erhöhen. Fünf Erweiterungen stellen wir Ihnen an dieser Stelle vor:

  • Akeeba Backup: kostenlos; einfache Back-up-Funktion für Ihr Joomla-Projekt
  • Easy Frontend SEO: kostenlos; Metatags werden in einer Box oder Leiste im Frontend angezeigt und können dort direkt bearbeitet werden; im Backend wird eine Übersichtstabelle aller Tags angezeigt
  • VirtueMart: kostenlos; sehr umfangreiche Joomla Onlineshop Komponente
  • EasyBlog: kostenpflichtig; umfangreiche Blog-Komponente; direkt verknüpft mit sozialen Netzwerken wie Facebook

Sie finden eine Vielzahl an Erweiterungen und Templates auf der offiziellen Joomla-Website und in unserem Artikel "Joomla-Extensions". 

Fazit: Joomla als Allrounder-CMS

Joomla können Sie als CMS für kleinere und größere dynamische Webprojekte nutzen. In Kombination mit den zahlreichen Erweiterungen kreieren Sie damit gut strukturierte Websites ebenso einfach wie leistungsstarke Webapplikationen. Mit Shop-Komponenten wie VirtueMart eignet sich Joomla sogar als Content-Management-System für Ihren Webshop. Auch wenn Sie in mehreren Ländern aktiv sind, stellt das System dank Mehrsprachigkeitsfunktion eine exzellente Wahl dar. Mit den leicht bedienbaren SEO-Optionen optimieren Sie Ihr Projekt auch für Suchmaschinen.

Die Vielzahl der Joomla-Erweiterungen bringt allerdings auch klare Nachteile mit sich: Zum einen fällt die Auswahl passender Erweiterungen und die jeweilige Bedienung gerade zu Beginn der Arbeit mit Joomla extrem schwer, denn in jede einzelne müssen Sie sich separat einarbeiten. Zudem sind mit vielen dieser Zusatzpakete auch Sicherheitslücken verbunden.

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