papaya CMS: Leistungsstark und barrierefrei

Das CMS papaya ist für umfangreiche Webprojekte optimiert und richtet sich vorrangig an Unternehmen und Organisationen. Es besitzt einen modularen Aufbau und viele flexible Funktionen, die individuell abgeändert werden können. Dank dieser Anpassungsfähigkeit eignet sich das Content-Management-System äußerst gut für die Entwicklung barrierefreier Internetangebote. Seit 2005 wird es als Open-Source-Software unter der GNU General Public License angeboten. Somit erhalten Website-Entwickler und Content-Manager mit papaya CMS ein kostenloses und leistungsfähiges Programm, das vor allem versierte Webmaster etliche Optionen bei der Seitenerstellung bietet.

High Performance vom Rhein

In den ersten Jahren wurde papaya CMS noch als kommerzielle Software vertrieben, doch bereits seit 2005 ist es quelloffen und kostenfrei. Die Kölner papaya Software GmbH zeichnet für Entwicklung des Programms verantwortlich und stellt den Usern fortlaufend Aktualisierungen bereit. Neben der Realisierung von klassischen Internetpräsenzen eignet sich die Software auch als Application Framework für die Entwicklung individueller Web-Apps und -anwendungen sowie für die Realisierung von Intranet- und Extranetprojekten.

papaya CMS ist in PHP geschrieben und kann mit den Datenbanken MySQL, SQLite und PostgreSQL verwendet werden. Das Programm ist frei skalierbar und wartet mit einer hohen Performance auf. Letzteres ist vor allem auf das umfassende Caching des CMS zurückzuführen: Bei der Zwischenspeicherung der Daten im XML-Format entfällt die Datenbankabfrage, sodass der Content nur noch ins Zielformat (etwa HTML oder PDF) umgewandelt werden muss. Wenn Flexibilität im Ausgabeformat nicht notwendig ist, kann papaya CMS auch diese Umwandlung überspringen und die CMS-Inhalte gleich in Form statischer HTML- oder PDF-Inhalte cachen. Dabei lässt sich sekundengenau einstellen, wie lange das CMS die Webseiten-Inhalte im Cache vorhalten soll.

Große Formatvielfalt und Barrierefreiheit

Wie bei vielen anderen CMS ist auch bei papaya CMS das Front- und Backend voneinander getrennt. Die im Backend als XML-Dateien gespeicherten Website-Inhalte werden im Frontend mit XSLT-Templates umgesetzt. Durch den Einsatz von XSLT (einer offenen, auf XML basierenden Programmiersprache) können papaya-Templates beinahe alle textbasierten Formate ausgeben (z. B. HTML, News-Feed, PDF etc.). Die Basisversion des Programms enthält bereits einige verschiedene Webseitenlayouts und Vorlagen, die mit CSS verändert und angepasst werden können. Weiterhin ist es möglich, komplett eigene papaya-Templates zu erstellen – hierfür benötigen Sie allerdings zwingend XSLT-Kenntnisse. Da papaya CMS gänzlich mit offenen Standards (wie PHP, XML und XSLT) arbeitet, eignet es sich sehr gut für die Umsetzung von barrierefreien Websites. Eine andere Besonderheit des CMS papaya ist die Nutzung der UTF-8-Zeichenkodierung. UTF-8 ist die am verbreitetste Kodierung für Unicode-Zeichen und garantiert somit die korrekte Verwendung der Schriftzeichen in allen Sprachen.

Papaya-Features im Überblick

papaya CMS wartet mit vielen Grundfunktionen auf, wie die folgende Zusammenfassung zeigt:

  • frei skalierbar
  • facettenreiche Caching-Funktionen
  • feingliedriges Benutzerrollen- und Rechtesystem für die Verwaltung von Inhalten
  • mehrsprachige Inhalte uneingeschränkt möglich
  • Erstellung und Verwaltung von mehreren Websites
  • Versionierung der Inhalte jederzeit möglich
  • umfassende Nutzungsanalyse der Aktivitäten im Front- und Backend über Statistik-Modul
  • WYSIWYG-Editor
  • Logisch aufgebaute, schrittweise zu bedienende Benutzeroberfläche
  • Mediendatenbank

Ferner sorgt papaya auch für SEO-gerechte Internetauftritte, da zu den Standardfunktionen des Programms einige Features für die Suchmaschinenoptimierung zählen (Metadaten, suchmaschinenfreundliche URLs, valides XHTML etc.). Einen ersten Eindruck der Programmfunktionen erhalten Sie über den Demozugang von papaya CMS. Hier können Sie die Software sowohl als Administrator als auch in der Rolle eines Redakteurs testen. Beispiele für die Anwendung von papaya CMS sind die Internetauftritte von DRadio Wissen, von der AGOF (Arbeitsgemeinschaft Online Forschung) und von Gesundheitsinformation.de, die allesamt mit dem Content-Management-System aus Köln umgesetzt wurden.

Erweiterungen und Voraussetzungen für papaya CMS

Die von Anfang an in die Software integrierten Module können um zusätzliche erweitert werden. Dabei gibt es sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Erweiterungen für papaya. Im Vergleich zu den CMS-Marktführern WordPress, Joomla und TYPO3 ist die Auswahl an freien Plug-ins allerdings relativ klein. Kostenfreie Module können auf GitHub heruntergeladen werden. Spezielle Erweiterungen können Sie –allerdings gegen Bezahlung – direkt über den Hersteller zu beziehen. Weitere gebührenpflichtige Angebote von papaya Software umfassen den Kundensupport, papaya-Schulungen und die komplette Konzeption und Umsetzung von Sites. Unerfahrenere Webmaster benötigen bei der Einrichtung und Modifikation des eigenen papaya-Projekts durchaus Hilfestellungen, denn es handelt sich um ein anspruchsvolles CMS. Auch papaya-Entwickler sollten deshalb gewisse Vorkenntnisse besitzen. Obwohl das offizielle papaya-Handbuch online abgerufen werden kann, ist eine eigenständige Einarbeitung in das CMS kein leichtes Unterfangen. Davon ausgenommen sind Redaktionsarbeiten mit dem Content-Management-System (also das Editieren und Anlegen von Seiten). Hier reicht in der Regel eine überschaubare Einführung in das Programm aus. Wenn es aber um die Erweiterung eines Moduls oder gar die Entwicklung eines eigenen Moduls geht, benötigt man wesentliche Kenntnisse in objektorientierter Programmierung sowie in den Sprachen PHP, XML, XSLT und SQL.

Fazit: Umfangreiches, aber auch anspruchsvolles CMS

Wer noch keine ausgiebigen Erfahrungen mit der Einrichtung und Administration eines vielschichtigen Content-Management-Systems hat, sollte sich nicht zu viel von papaya CMS erhoffen: Ein leistungsfähiges CMS bringt einige Anforderungen mit sich. Technisches Know-how ist im Übrigen auch bei der Installation von Vorteil, die ebenfalls komplexer ausfällt als bei so mancher Konkurrenz-Software.

Doch sollte man sich hiervon nicht grundsätzlich abschrecken lassen: Wer grundlegende Kompetenzen hinsichtlich der Einrichtung und Verwaltung eines Content-Management-Systems mitbringt, erhält mit dem CMS papaya ein leistungsstarkes Programm, mit dem sich so gut wie jeder Website-Typ umsetzen lässt. Dennoch sollten erste Erfahrungen im Umgang mit den genutzten Programmiersprachen von papaya vorhanden sein.

Die Redaktion und Benutzung eines bereits eingerichteten Systems ist aber auch für Laien leicht erlernbar. Solange also die Implementierung des Webprojekts in fähigen Händen ist, sind dem Webdesign mit papaya CMS kaum Grenzen gesetzt. Zudem zeichnet sich das Programm durch seinen ungewöhnlichen XML/XSLT-Ansatz und der damit verbundenen Tauglichkeit für ein barrierefreies Webdesign aus. Die Kölner Entwickler beweisen mit ihrer Software, dass sich auch ein CMS aus Deutschland nicht vor der Konkurrenz zu verstecken braucht.

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