Shopify versus WooCommerce: Die Shopsysteme im Vergleich

Unser Vergleich Shopify versus WooCommerce nimmt die weltweit am meisten genutzten Shop-Systeme unter die Lupe. Welche E-Commerce-Lösung bietet wichtige Features, die der Kontrahent nicht im Leistungsportfolio hat? Wo liegen die Stärken und Schwächen der beiden Shop-Konzepte? Mit welchen Vor- und Nachteilen ist zu rechnen, wenn man sich für Shopify oder WooCommerce entscheidet.

Domain kaufen
Registrieren Sie Ihre perfekte Domain
  • Inklusive Wildcard-SSL-Zertifikat
  • Inklusive Domain Lock
  • Inklusive 2 GB E-Mail-Postfach

Wie sind Shopify und WooCommerce konzipiert?

Shopify und WooCommerce verfolgen unterschiedliche Ansätze. Shopify ist ein geschlossenes System, dessen Backend von Usern nicht verändert werden kann. Zudem ist das Shopsystem, das seit 2006 auf dem Markt ist und von einem kanadischen Unternehmen betrieben wird, als All-inclusive-Lösung für E-Commerce konzipiert. Das Angebotspaket enthält also alle Leistungen, die für das Erstellen und Betreiben eines Webshops notwendig sind.

Dazu gehören unter anderem das Erscheinungsbild und Bedienkonzept eines Shops (durch vorbereitete Shopify-Themes), Sicherheitsfeatures (z. B. SSL-Zertifikate für eine verschlüsselte Datenübertragung) und die notwendige technische Infrastruktur für das Webhosting (via Shopify Cloud). Trotz All-in-Konzept kann Shopify mit Plugins aus dem Shopify App Store auf Wunsch erweitert werden. Shopify ist kostenpflichtig: Der Basistarif mit den wichtigsten Grundfunktionen des Shopsystems kostet 29 Dollar.

Die Shopify-Alternative WooCommerce ist hingegen ein kostenfreies Shopsystem, das technisch als WordPress-Plugin realisiert ist. Die Open-Source-Software WordPress war ursprünglich vor allem für die Erstellung von Blogs konzipiert, lässt sich mit Plugins aber auch als vollwertiges Content-Management-System (CMS) nutzen und zu einem professionellen Shopsystem ausbauen.

Im Gegensatz zu Shopify ist WooCommerce, das als das am häufigsten genutzte E-Commerce-Plugin von WordPress gilt, kein All-inclusive-Shopsystem. Anwender müssen deutlich mehr Eigeninitiative bei der Erstellung und Wartung eines Webshops aufbringen. Dabei können sie allerdings von einer großen Community und unzähligen Erweiterungen profitieren.

Tipp

Einen Onlineshop können Sie auch direkt bei IONOS erstellen. Das Baukastensystem mit umfangreichen Optionen erleichtert Ihnen den Einstieg ins E-Commerce. Aufgrund des professionellen Webhostings überzeugt dann auch die Performance Ihres Onlineshops. Durchdachte Sicherheitsfeatures runden die kostengünstigen Tarifpakete ab.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede im detaillierten Vergleich

Unser detaillierter Shopify-versus-WooCommerce-Vergleich stellt die Gemeinsamkeiten, Besonderheiten und Unterschiede der beiden E-Commerce-Systeme im Detail vor. Dabei werden auch die Stärken und Schwächen von Shopify oder WooCommerce beim Verkaufen von Produkten online erläutert.

Einsteigerfreundlichkeit und Installation

Grundsätzlich gelten beide Systeme als einsteigerfreundlich. Für WooCommerce gilt dies vor allem für geübtere WordPress-Nutzer, die bereits mit dem CMS arbeiten und Erfahrungen im Umgang mit der Software gesammelt haben. Absolute Neulinge müssen sich allerdings zunächst einen geeigneten Anbieter für das durchaus anspruchsvolle Webhosting eines Onlineshops suchen. Außerdem müssen sie WordPress aufsetzen und sich mit der Programmphilosophie, den Funktionen und dem modularen Aufbau von WordPress vertraut machen. Dann erfolgt in einem zweiten Schritt die Installation des WooCommerce-Plugins, die relativ schnell und einfach vonstattengeht.

Shopify ist für sämtliche Nutzerkreise relativ schnell zu erlernen und leicht zu bedienen. Die wesentlichen Hürden sind die Tarifauswahl sowie die Anmeldung nach Registrierung (Shopify können Sie kostenlos für 14 Tage testen). Danach wählt man aus einem größeren Angebot ein sogenanntes Template bzw. Theme (also das Basislayout für das Aussehen eines Webshops) aus und kann sich zügig mit den Details der Ausgestaltung des Online-Angebots beschäftigen.

Funktionsumfang

Auf jede einzelne Funktion einzugehen, würde den Rahmen unseres Shopify-versus-WooCommerce- Vergleichs sprengen. Beide Systeme bringen alle notwendigen Basisfunktionen für die Eröffnung eines Webshops mit und unterstützen die für den Onlinehandel wichtigen ERP- (ERP = Enterprise Resource Planning) und Warenwirtschaftssysteme für Webshops. Die Unterschiede liegen im Wesentlichen in Einzelpunkten und beim Kostenaufwand für spezielle Funktionen.

So ermöglichen beide Plattformen das sogenannte Multichannel Selling, also das Verkaufen auf den bekannten Kanälen Amazon, ebay, Instagram und Facebook. WooCommerce-Nutzer müssen allerdings einen Extrabetrag aufbringen, um auf einigen Plattformen verkaufen zu können (die Shop-Integration auf dem wichtigen Verkaufskanal Facebook ist aber kostenfrei). Eine Spezialfunktion ist die Wiederherstellung des Warenkorbs nach einem Abbruch des Kaufaktes in der Checkout-Phase. In Shopify können Sie einem Kunden automatisch eine Mail zu seinem abgebrochenen Kauf senden und eventuell dann doch noch erfolgreich verkaufen. WooCommerce bietet dieses Feature in der Basisversion nicht – es kann aber via Plugin nachgerüstet werden.

Wenn man eine Content-Marketing-Strategie verfolgen und einen Blog zur Kommunikation mit Kunden sowie für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) nutzen möchte, sind die Möglichkeiten bei WooCommerce größer. Hier spielt das Shopsystem den Vorteil seiner Integration in die Blogger-Software WordPress voll aus. Shopify kann zwar ebenfalls einen Blog in den Webauftritt integrieren, doch die Möglichkeiten für die Pflege von Content sind nicht so umfassend wie bei WooCommerce.

Flexibilität und Erweiterbarkeit

Shopify und WooCommerce sind flexibel und lassen sich gut erweitern. Der Anbieter von Shopify verweist auf über 2.000 Apps und Tools, die für optimale Flexibilität und eine bedürfnisgerechte Erweiterbarkeit sorgen sollen. WooCommerce kann ebenfalls an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden und erhält durch kostenlose Plugins und Erweiterungen einen größeren Funktionsumfang.

Beide Anbieter haben kostenlose und kostenpflichtige Themes im Angebot – bei Shopify ist die Zahl an kostenlosen Shop-Layouts allerdings auf 10 begrenzt. WooCommerce hat deutlich mehr Themes zum Nulltarif zu bieten. Bei den kostenpflichtigen WooCommerce-Themes ist die Auswahl ebenfalls beachtlich und deutlich umfangreicher als bei Shopify. Die Shopify-Templates gelten allerdings als etwas professioneller und ausgereifter.

Wer mit der Auswahl an vorgefertigten Shopsystemen nicht zufrieden ist, kann auch selbst Anpassungen vornehmen oder einen Theme-Developer mit individuellen Optimierungen und Code-Anpassungen beauftragen. Weitreichendere Eingriffsmöglichkeiten für das sogenannte Customizing eines Shopsystems bietet insgesamt WooCommerce – schon allein aufgrund des zugrundeliegenden Open-Source-Konzepts.

Bezahlmöglichkeiten

Ein entscheidender Aspekt in einem Shopify-versus-WooCommerce-Vergleich sind die Bezahloptionen. Die gute Nachricht: Beide Systeme unterstützen die gängigen Bezahlmethoden. Der Dienst Shopify Payments bündelt mehrere Zahlungsanbieter (in Deutschland z. B. Sofortüberweisung, Klarna Rechnung, Klarna Ratenkauf, Klarna Sofort) und ermöglicht Kreditkartenzahlung (z. B. Visa, Mastercard). Für die Sicherheit des Zahlungsverkehrs ist gesorgt. Shopify Payments ist PCI-konform und unterstützt 3D Secure Checkouts für sichere Kartenzahlungen im Web.

Da Shopify Payments fest in das Shopsystem integriert ist (Verwaltung erfolgt über das Shopify-Admin-Panel), ist ein anbieterübergreifendes Echtzeit-Monitoring von Zahlungen möglich. Man muss Shopify also nicht verlassen, die Zahlungsüberwachung kann weitgehend systemintern erfolgen. Der Dienst, der seit September 2018 auch von in Deutschland ansässigen Shops genutzt werden kann, ist allerdings gebührenpflichtig und nicht weltweit verfügbar. Außerdem werden in bestimmten Fällen Rückbuchungsgebühren fällig und während der Überprüfung von Buchungsfehlern oder Ungereimtheiten wird auch schon mal das Konto eingefroren. Neben Shopify-Payments können auch Zahlungs-Gateways von Drittanbietern genutzt werden (z. B. Paypal).

Auch WooCommerce punktet mit einer breiten Überstützung von Zahlungsanbietern. So sind Zahlungen via Kreditkarte, Banküberweisung, Kauf auf Rechnung, SEPA-Lastschrift und Paypal möglich. Die Konfiguration der Bezahlmethoden können Sie direkt im Einstellungsbereich des Plugins vornehmen. Unbedingt zu empfehlen sind Erweiterungen, die Schwachstellen des US-Produkts ausgleichen und Rechtssicherheit beim Zahlungsverkehr in Deutschland und in der EU garantieren.

Plugins wie das kostenpflichtige German-Market-Plugin und WooCommerce Germanized sind also Must-haves, wenn man sich Ärger ersparen möchte. Das letztgenannte Plugin gibt es zwar auch in einer abgespeckten Version, empfohlen wird aber aufgrund des besseren Funktionsumfangs meist die kostenpflichtige Variante von Germanized. Zu den Funktionen, die von derartigen Lokalisierungs-Plugins zur Verfügung gestellt werden, gehören Rechnungsmuster, Lieferscheine, die Ausgabe der Mehrwertsteuer an den richtigen Stellen sowie die Berechnung des Preises pro Einheit.

Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Ob Shopify oder WooCommerce: Beide E-Commerce-Plattformen sind für eine professionelle Suchmaschinenoptimierung bekannt. WooCommerce-Nutzer können auf zahlreiche SEO-Apps zurückgreifen, die eine ausgesprochen weitreichende Optimierung für Suchmaschinen erlauben. Ein sehr bekanntes und bewährtes SEO-Tool für WooCommerce ist Yoast SEO, das auch jenseits des E-Commerce weltweit von WordPress-Nutzern verwendet wird. Die Basisversion ist kostenfrei, für die Premium-Version fallen Zusatzkosten an. Ebenfalls positiv: Für WooCommerce findet man zahlreiche Anleitungen für die Suchmaschinenoptimierung im Netz, so dass auch Einsteiger sich gut in die Thematik einarbeiten können.

Shopify bietet neben den Grundfunktionen, die vielfach schon ausreichend für eine solide Suchmaschinenoptimierung sind, spezialisierte Apps für SEO (z. B. SEO Booster). Insgesamt ist die Auswahl an Spezial- und Zusatztools aber nicht so groß wie beim Open-Source-Konkurrenten. Ein wichtiger Faktor für ein gutes Google-Ranking ist die Ladezeit einer Webseite, die im Suchmaschinenmarketing auch Page Speed genannt wird. Bei Shopify gehören schnelle Ladezeiten zum All-inclusive-Paket. Bei der Suche nach einem geeigneten Hosting-Partner für Ihren WooCommerce-Shop sollten Sie unbedingt auf eine leistungsfähige Infrastruktur achten und im Zweifel online nach Usererfahrungen mit Webspace-Anbietern und Cloud-Diensten recherchieren.

Mehrsprachigkeit und Internationalität

Kritisiert wird an Shopify häufiger, dass es in der Basisversion Schwächen bei der Mehrsprachigkeit hat. Wenn der Shop international und multilingual funktionieren soll, ist man als Shop-Betreiber auf gesonderte Plugins angewiesen. Um Schwächen bei der Internationalisierung zu kompensieren, werden spezielle Übersetzungstools wie Langify empfohlen. Diese kosten nicht nur extra (für Langify zahlt man pro Monat 17,50 Dollar), sondern haben auch einen gravierenden Nachteil. Aus SEO-Sicht wenig zufriedenstellend ist, dass solche Erweiterungen die Zweitsprache meist via JavaScript im Frontend tauschen. Die Strategie fördert keine guten Rankings bei Google, einzelne Shop-Produkte werden in dem jeweiligen Land des Kunden also möglicherweise über die Suchmaschine nicht besonders gut gefunden.

Eine weitere Schwäche bei der Lokalisierung beeinträchtigt die sogenannte User Experience, also das Nutzererlebnis beim Online-Einkauf. So sehen etwa US-Kunden eines deutschen Anbieters die Produktpreise in Dollar, beim Checkout an der Kasse wird der zu zahlende Betrag dann aber in Euro angezeigt (es wird an dieser Stelle immer die Basiswährung des Shops verwendet). Im schlimmsten Fall drohen Kaufabbrüche von irritierten Kunden, die sich Kostentransparenz wünschen. Weniger verbreitete Währungen wie der iranische Rial werden von Shopify aktuell gar nicht unterstützt. Es gibt aber Lösungen – etwa das Betreiben mehrerer paralleler Shops für bestimmte Zielländer. Shopify Plus erlaubt es z. B., 10 Stores in einem Konto zu verwalten.

WooCommerce punktet bei den Übersetzungs-Tools unter anderem mit dem ausgereiften Plugin WPML, das auch bei mehrsprachigen Seiten eine weitreichende Suchmaschinenoptimierung erlaubt. Dabei kontrollieren Sie z. B. die Gestaltung von URLs, können SEO-Meta-Daten für Übersetzungen festlegen und Sitemaps werden mit Blick auf eine erfolgreiche Google Webmaster-Validierung korrekt aufgebaut. Das Plugin kostet in der E-Commerce-Version zunächst 79 Dollar, eine Account-Verlängerung schlägt in den Folgejahren mit 59 Dollar zu Buche. Sollten Sie dort keine passende Lösung für Ihren Shop finden: Es gibt durchaus Alternativen zu WPML, wie etwa die ebenfalls kostenpflichtigen Plugins MultilingualPress, Weglot und TranslatePress.

Kosten

Bei den Kosten scheint es auf den ersten Blick einen eindeutigen Sieger in unserem Shopify-versus-WooCommerce-Vergleich zu geben. Das Open-Source-Plugin überzeugt mit einer mächtigen Gratisversion, die bereits viele E-Commerce-Funktionen integriert. Allerdings sollte man bedenken, dass Shopify eine funktionsreiche All-inclusive-Lösung bietet. Die Tarife sind transparent und auch wenn gegebenenfalls einzelne Erweiterungen noch Folgekosten generieren können, lassen sich die notwendigen Ausgaben gut abschätzen.

Bei WooCommerce sind zwar viele Leistungen umsonst, aber das Webhosting und teils nahezu unverzichtbare professionelle Erweiterungen kosten extra (und sind teilweise auch nicht gerade günstig). Finanzielle Aufwendungen für Domain-Gebühren, für Design, Branding, Marketing und Werbung können ebenfalls das Portemonnaie belasten. Solche grundlegenden Ausgaben für einen erfolgreichen Onlinehandel fallen teilweise natürlich auch bei einem Shopify-Shop an.

Bei beiden Shopsystemen ist zudem nicht generell auszuschließen, dass möglicherweise auch teure Eigenentwicklungen und Anpassungen anstehen (wenn etwa kein ideal passendes Theme gefunden wird). Auch müssen in Zukunft eventuell Veränderungen durch eine anstehende Skalierung von Shopify- oder WooCommerce-Shops vorgenommen werden, was natürlich auch wieder Folgekosten generieren kann.

Aufgrund möglicher Folgekosten sollten sich neue Nutzer der Shopsysteme also sehr genau überlegen, was sie aktuell und nach Möglichkeit auch in nächster Zukunft an Tarifen und Erweiterungen benötigen. Da WooCommerce das offenere System ist und die (verlockende) Auswahl dort größer ist, sollten gerade Interessenten an dem WordPress-System gründlich und vorausschauend planen. Dabei sollten Sie durchaus einkalkulieren, dass man bei der Auswahl eines kostenpflichtigen Plugins auch mal danebenliegen und Geld in den Sand setzen kann.

Des Weiteren sollte man Bedenken, dass Zeit ein wichtiger Faktor der Kostenberechnung ist. Investieren Sie zu viel Zeit und Energie in die Technik eines Shopsystems (WooCommerce ist hier insgesamt anspruchsvoller), leiden möglicherweise der Abverkauf und die Entwicklung von absatzfördernden Strategien (SEO, Content-Marketing, Social-Media-Aktivitäten etc.). Und was Sie möglicherweise am Anfang noch selbst bewältigen können, müssen Sie in einer späteren Phase der Geschäftsaktivität eventuell delegieren und dadurch teuer bezahlen.

Da insgesamt sehr viele Faktoren das Budget belasten können, lässt sich kaum pauschal beantworten, ob Shopify oder WooCommerce auf lange Sicht das kostengünstigere Shopsystem ist. Shopify belastet das Portemonnaie überwiegend mit fixen Tarifkosten und Transaktionsgebühren, bei WooCommerce muss man versteckte Kosten und Extrakosten für Erweiterungen im Auge behalten.

Wartung, Sicherheit und Support

In puncto Wartung kann Shopify seine Stärken als SaaS-Lösung (Software as Service-Lösung) ausspielen. Ein Shopify-Webshop befindet sich in der Cloud. Das Hosting und notwendige Wartungs- und Sicherheitsmaßnahmen übernimmt der Anbieter des Shopsystems. Der Support liegt weitgehend in einer Hand, es gibt also eher wenige und recht klar definierte Ansprechpartner.

In den Bereichen Wartung, Support und Sicherheit gilt WooCommerce aufgrund seines ausgeprägt modularen Charakters als zeitintensiveres System, da man das gesamte individuell zusammengestellte Paket aus Plugins und Erweiterungen im Auge behalten und durch regelmäßige Sicherheits- und Software-Updates auf dem aktuellen Stand halten muss. Dafür bekommt man aber sehr umfassende Einstellungs- und Kontrollmöglichkeiten – ein echter Vorteil für Shop-Betreiber, die lieber selbst für die Wartung und Sicherheit ihres Online-Auftritts verantwortlich sein möchten.

Speziell Sicherheits-Updates sind bei WooCommerce besonders wichtig, da WordPress aufgrund seiner Beliebtheit stärker im Fokus von Hackern steht. Dass die Entwicklung einzelner Module nicht im Detail aufeinander abgestimmt ist, kann ebenfalls als Nachteil in puncto Sicherheit, Support und Wartung angesehen werden. Neben Sicherheitsproblemen kann es zu Konflikten und Fehlfunktionen zwischen Modulen verschiedener Hersteller kommen. Bei destruktiven Bugs muss man dann gegebenenfalls mehrere Ansprechpartner kontaktieren oder einfach abwarten, bis ein Update kommt. Allerdings können Sie mit speziellen WordPress Sicherheits-Plugins die Sicherheitsrisiken eines WordPress-Accounts gezielt reduzieren.

Beim Betreiben eines WooCommerce-Shops können zusätzliche Wartungsaufwände und Sicherheitsprobleme zudem dadurch entstehen, dass eine Erweiterung nicht mehr weiterentwickelt wird. Shopify-Kunden können zwar durchaus Vergleichbares erleben, doch Zusatzsoftware ist bei einer All-in-one-Lösung aber eher die Ausnahme als die Regel. Wartungs- und Sicherheitsprobleme durch vernachlässigte oder eingestellte Plugins kommen daher seltener vor.

Insbesondere WooCommerce-Nutzer sind hinsichtlich Sicherheit, Support und Wartung gut beraten, sich das Plugin-Portfolio sorgfältig zusammenstellen. Bewährte Tools, die schon länger auf dem Markt sind, durch aktive Foren rege begleitet werden und insgesamt eine breite Unterstützung erfahren, sind zu bevorzugen. Eine strengere Auswahl vereinfacht auch die Bedienung des Webshops und erhöht die Effizienz der Verkaufsaktivitäten.

Tipp

WooCommerce-Nutzer können sich in den Bereichen Installation, Wartung und Sicherheit umfangreiche Unterstützung holen. So gibt es Service-Pakete von Cloud-Anbietern, die das WooCommerce-Hosting übernehmen.

Vor- und Nachteile der Shopsysteme im Überblick

WooCommerce: Vorteile Shopify: Vorteile
Kostengünstiges Shopsystem (in der Basisversion) Rundum-sorglos-Paket mit allen wichtigen Dienstleistungen für E-Commerce
WooCommerce-Plugin ist leicht bedienbar Niedrige Einstiegshürden (Webshops auch für technische Laien und Anfänger)
Viele Gestaltungsmöglichkeiten (speziell für fortgeschrittene Nutzer), Content-Marketing umfänglich möglich Finanzrahmen für Webshop gut kalkulierbar
Kein Limit für Anzahl der angebotenen Produkte, Produktbewertungen und Kundenrezensionen können integriert werden Unbegrenzte Bandbreite und Onlinespeicher, kein Limit für Anzahl der angebotenen Produkte (in allen Tarifen), Produktbewertungen und Kundenrezensionen können integriert werden
Viele SEO-Optionen (speziell für fortgeschrittene Nutzer) SEO-optimierte Shop-Themes, spezielle SEO-Apps im Store erhältlich
WooCommerce-Hosting kann an externe Dienstleister ausgelagert werden Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (speziell bei der Basisversion)
Große Web-Community (hilft bei Problemen, viele Anleitungen und Tutorials im Netz) Basic-Shopify-Tarif mit Support auf Deutsch
WordPress-Integration (besonders WordPress-Kenner profitieren davon) Multichannel-Selling ohne Extrakosten
Gängige Bezahldienste werden unterstützt Gängige Bezahldienste werden unterstützt, Shopify Payments erleichtert Kontrolle und Verwaltung des Zahlungsverkehrs
Shopsystem sehr gut skalierbar Shopsystem sehr gut skalierbar
Umfassende Kontrolle über essenzielle Bereiche (SEO, Sicherheit, Theme-Developing, Backend-Gestaltung) Hohe Sicherheitsstandards (Account-Sicherung durch Zwei-Faktor-Authentisierung, PCI-Konformität, SSL-Zertifikat bei allen Tarifen, Betrugsanalyse etc.)
Mehrsprachigkeit/Internationalisierung lässt sich sehr gut umsetzen (auch bei SEO)  
WooCommerce: Nachteile Shopify: Nachteile
WordPress- und WooCommerce-Neulinge müssen sich einarbeiten In der Basisversion teurer als WooCommerce
Finanzrahmen teils nicht leicht kalkulierbar (durch mögliche Folgekosten, versteckte Kosten) Über monatliche Grundgebühr hinaus zahlt man bis zu 2 % Provision für jede Bestellung
Support und Service vielfach auf Englisch Begrenzte Kontroll- und Gestaltungsmöglichkeiten (proprietäres und geschlossenes System)
Manuelle Aktualisierung, aufwendigere Wartung z. B. durch viele Sicherheits-Updates (je nach Ausbaustufe und Plugin-Anzahl) Lokalisierung benötigt spezielle Plugins (bei Umsetzung durch externe Software häufig SEO-Nachteile)
Multichannel-Selling teils mit Extrakosten verbunden Schwächen bei der Mehrsprachigkeit (z. B. inkonsistente User-Experience durch Sprachwechsel beim Checkout)
Fokus teils auf US-Markt, rechtssicheres Verkaufen in Deutschland nur mit speziellem Plugin möglich Checkout-Prozess entzieht sich in der Basisversion dem Zugriff des Shop-Betreibers. User verlassen nach dem Warenkorb das eigentliche Theme des Shops (bei Shopify Plus sind die Einflussmöglichkeiten größer)
Funktionsvielfalt durch große Plugin-Auswahl kann auch Probleme verursachen (viele Module erschweren Bedienung, technische Konflikte, zeitintensive Wartung, verschiedene Ansprechpartner beim Support, Sicherheitslücken bei Plugins) Content-Marketing-Optionen (Blog-Funktion) im Vergleich zu WooCommerce eingeschränkt
Sicherheit liegt teils in der Hand des Nutzers (problematisch speziell bei fehlendem Verständnis von der Materie), zudem steht WordPress häufiger im Fokus von Hackern Shopify-Payments nicht weltweit verfügbar, Rückbuchungsgebühren können fällig werden, bei Ungereimtheiten kann es zum Einfrieren des Kontos kommen
Bei Belastungsspitzen kann es zu Stabilitäts- und Performance-Problemen kommen (hängt aber von der Leistungsfähigkeit der Hosting-Infrastruktur ab)  
Onlineshop erstellen
Ihr Onlineshop. Einfach erfolgreich.
  • Einfach starten: hochwertige Designs, Mobile App
  • Umsatz steigern: Marketing-, SEO- und B2B-Funktionen
  • Umfangreiche Zusatzfunktionen, Integration mit Shopping-Plattformen
Fazit

Ob die Entscheidung von Onlinehändlern für Shopify oder WooCommerce ausfallen sollte, lässt sich pauschal kaum beantworten. Beide Shopsysteme sind auf dem Markt etabliert und können als ausgereift und zukunftssicher angesehen werden. Sie eignen sich für eine langfristige Verkaufstätigkeit im Netz und können gut skalieren, also bei steigenden Geschäftsaufkommen organisch mitwachsen.

Eine grundlegende Tendenz zeichnet sich in unserem Shopify-versus-WooCommerce-Vergleich allerdings dennoch ab: Wer eine kompakte und schnelle Lösung sucht, Marketingaktivitäten jenseits der Shop-Pflege eindeutig priorisiert und sich mit der Technik eines Webshops wenig auseinandersetzen möchte, sollte sich mit Shopify näher beschäftigen.

Stehen umfassende Kontrolle, Mehrsprachigkeit, besonders weitreichende Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten, SEO und Content-Marketing im Vordergrund, ist WooCommerce zu bevorzugen. Um die Potenziale des Open-Source-Systems ausschöpfen zu können, ist allerdings technisches Know-how notwendig und WordPress-Kenntnisse sind äußerst vorteilhaft.

War dieser Artikel hilfreich?
Page top