WordPress vs. TYPO3: Vor- und Nachteile der CMS im Vergleich

Es gibt eine ganze Reihe von CMS-Anbietern, aber am Ende läuft es oft auf die Frage hinaus: TYPO3 oder WordPress? In der Unternehmenswelt scheiden sich daran die Geister. Unser CMS-Vergleich bietet eine Entscheidungshilfe.

Die wichtigsten Infos zu WordPress

WordPress ist 2003 als simple und kostenlose Blogsoftware gestartet. Mittlerweile hat sich der Funktionsumfang, vor allem durch Plug-ins, jedoch erheblich erweitert. Heute ist es als vollwertiges Enterprise-CMS einsetzbar.

Zwar wird WordPress immer noch von vielen Bloggenden genutzt, doch das CMS ist längst auch bei Unternehmen im Einsatz. Immer mehr Webshop-Betreibende, Nachrichtenportale und internationale Konzerne entscheiden sich für das intuitiv zu bedienende CMS. Bekannte Beispiele für große WordPress-Websites sind BBC America, das Microsoft News Center oder Mercedes-Benz.

Das CMS ist Open Source, d. h. der Quellcode ist offen einsehbar und eine große Entwicklungs-Community arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung und Optimierung. Seit einigen Jahren wird die Weiterentwicklung von Automattic, der Firma von WordPress-Gründer Matt Mullenweg, koordiniert.

Für Anwendende bietet der Open-Source-Ansatz den Vorteil, dass WordPress in der Basisversion kostenlos verwendbar ist. Daher war und ist das CMS besonders bei privaten Bloggenden und Gründenden mit geringem Budget beliebt.

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Die wichtigsten Infos zu TYPO3

Eine erste Version von TYPO3 veröffentlichte die Non-Profit Organisation TYPO3 Association bereits 2000. Wie WordPress war und ist TYPO3 eine Open-Source-Anwendung, die von einer Entwicklungs-Community aktuell gehalten und weiterentwickelt wird. Im Gegensatz zu seinem Pendant wurde TYPO3 aber nicht als Blogsoftware konzipiert, sondern von Beginn an als Enterprise-CMS entwickelt. Beispiele für große TYPO3-Websites sind der Deutsche Fußball Bund, Air France und Greenpeace.

2012 spaltete sich eine Gruppe aus der Community ab, die ein neues CMS auf Basis von TYPO3 entwickelte, „TYPO3 Neos“. Daraufhin wurde das ursprüngliche CMS in „TYPO3 CMS“ umbenannt, in der Öffentlichkeit hat sich der Name jedoch nicht durchgesetzt und es ist weiter nur von TYPO3 die Rede.

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WordPress vs. TYPO3: Die Unterschiede im Detail

Fragt man Anwendende, warum Sie TYPO3 oder WordPress nutzen, erhältlich man erstaunlich ähnliche Antworten. Die Nutzenden schätzen niedrige Kosten und Anpassbarkeit durch Open Source, die einfache Bedienbarkeit und die professionellen Ergebnisse in Funktionalität und Design.

Spielt es also keine große Rolle, welches CMS ein Unternehmen einsetzt? Doch, denn obwohl sich mit beiden CMS ähnliche Ergebnisse realisieren lassen, macht es einen Unterschied, ob ein Unternehmen TYPO3 oder WordPress einsetzt. Zwar ist WordPress mit einem Marktanteil von 63,6 Prozent laut einer W3Techs-Studie das mit Abstand beliebteste CMS, doch Verbreitung allein ist kein Qualitätskriterium. Jedes CMS hat neben diversen Stärken auch Schwächen, die Unternehmen kennen und im Einzelfall gegen die Vorteile abwägen sollten. Für eine Reihe von Einsatzszenarien sind alternative CMS wie TYPO3 dem Primus WordPress vorzuziehen.

Marktanteile der zehn am weitesten verbreiteten CMS
WordPress steht mit weitem Abstand an der Spitze, während es TYPO3 nicht einmal in den Top 10 schafft. / Quelle: https://w3techs.com/technologies/overview/content_management

Installation und Konfiguration

Die Einfachheit der WordPress-Installation ist unübertroffen. Bei vielen Hosting-Anbietern können Sie sogar eine 1-Klick-Installation wählen. Nach wenigen Minuten können sie sich über WordPress ins Backend ihrer Website einloggen, ohne sich mit FTP und Datei-Uploads zu befassen.

Tipp

IONOS bietet WordPress-Hosting an, mit dem Sie Ihre Website günstig und unkompliziert betreiben können, ohne sich um die Technik kümmern zu müssen.

TYPO3 zu installieren, ist vergleichsweise aufwendiger. An den Komfort von WordPress kommt die Plattform nicht heran.

Tipp

IONOS bietet TYPO3-Hosting, mit dem Sie Ihre TYPO3-Website genauso schnell und einfach wie bei WordPress in wenigen Minuten in Betrieb nehmen können. Programmierkenntnisse sind nicht notwendig.

Ob TYPO3 oder WordPress, für die grafische Gestaltung stehen in beiden CMS Vorlagen zur Verfügung. Bei WordPress haben Nutzende die Auswahl aus Tausenden von kostenlosen und kostenpflichtigen Themes, die ohne Programmierkenntnisse konfiguriert werden können. TYPO3 bietet seinen Nutzenden ebenfalls kostenlose und kostenpflichtige Templates, um die Gestaltung der Websites zu vereinfachen, doch die Auswahl bei TYPO3 ist deutlich kleiner als die bei WordPress.

Benutzerfreundlichkeit

Die wenigsten Nutzenden, die Websites regelmäßig pflegen, verfügen über Programmierkenntnisse. Für Menschen ohne IT-Kenntnisse ist WordPress einfacher zu bedienen als TYPO3. Der grafische Editor bietet alle Möglichkeiten, Beiträge und Seiten ansprechend zu gestalten, ohne eine Zeile CSS oder HTML zu schreiben.

Bei TYPO3 gibt es wie bei WordPress auch einen grafischen Editor, doch er braucht mehr Einarbeitung und ist weniger selbsterklärend. Wenn neue Seiten anzulegen sind oder größere grafische Änderungen vorgenommen werden sollen, lässt sich bei TYPO3 die Arbeit am Code manchmal nicht vermeiden. Das schafft gerade in Unternehmen mit kleiner oder keiner IT-Abteilung vermeidbare Abhängigkeiten und Engpässe.

Rechteverwaltung

Welche Benutzenden dürfen welche Änderungen an Websites vornehmen? Je größer das Unternehmen, desto wichtiger werden solche Fragen. TYPO3 als originäres Business-CMS liegt hier klar vor WordPress.

In TYPO3 lässt sich eine detaillierte Rechteverwaltung realisieren – und das sehr einfach und übersichtlich. Lese- und Schreibrechte können gesondert und punktgenau vergeben werden, für Datensätze, Module oder Ordner. Bei WordPress kann zwar auch eine Benutzerverwaltung angelegt werden, doch ist sie im Standard längst nicht so ausgefeilt.

Wartung und Updates

Die Routine-Wartung kann bei WordPress von geschulten Mitarbeitenden ohne tieferes IT-Know-how ausgeführt werden. Bei TYPO3 braucht es hierfür Fachkundige.

Ob TYPO3 oder WordPress, für beide CMS werden regelmäßig Updates veröffentlicht. Bei WordPress sind Updates kostenlos und lassen sich mit einem Klick ausführen. Bei TYPO3 sind dagegen nur Major-Updates gratis. Updates vom Long Term Support (LTS) sind kostenpflichtig, allerdings sind diese auch verzichtbar. Wenn man die Major-Updates früh genug installiert, bleibt ein hohes Sicherheitsniveau gewährleistet, auch ohne kostenpflichtige LTS-Updates.

Insgesamt ist die Wartung bei TYPO3 im Vergleich zu WordPress zeitaufwendiger und damit auch kostenintensiver, vor allem, wenn externe Dienstleister zum Einsatz kommen müssen.

Mehrsprachigkeit

TYPO3 wurde anders als WordPress für mehrsprachige Websites konzipiert. Sie lassen sich einfach und übersichtlich aufsetzen und verwalten.

Mittlerweile lässt sich Mehrsprachigkeit auch bei WordPress abbilden. Allerdings ist dafür ein Plug-in erforderlich und die Usability kann nicht mit der von TYPO3 mithalten.

Sicherheit

Wer bei der Entscheidung WordPress vs. TYPO3 unsicher ist und eine hohe Sicherheitssensibilität mitbringt, für den ist TYPO3 das bessere CMS. Das System gilt als das sicherste CMS am Markt. WordPress ist allein wegen seiner um ein Vielfaches höheren Verbreitung beliebter bei Hackenden. Das Risiko, Opfer eines Angriffs zu werden, ist bei TYPO3 also von Haus aus geringer.

In der Vergangenheit galt Sicherheit als Achillesferse von WordPress, doch in den letzten Jahren wurde in diesem Bereich intensiv nachgebessert. Anwendende, die sich an die üblichen Sicherheitsvorkehrungen halten – regelmäßige System-Updates, sichere Passwörter verwenden und oft wechseln –, erreichen auch mit WordPress ein gutes Sicherheitsniveau.

Zudem sorgt bei WordPress wie bei TYPO3 eine aktive Entwicklungs-Community im Hintergrund dafür, dass Sicherheitslücken nach ihrer Entdeckung schnellstmöglich geschlossen werden.

Stabilität und Performance

Mit WordPress benötigen Unternehmen in der Regel viele Erweiterungen, damit alle gewünschten Funktionen abgebildet werden können. Das Vorgehen ist bequem, schafft aber ein Problem: Mit jedem weiteren installierten Plug-in leidet die Performance der Seite. Im schlimmsten Fall wird die Seite nicht nur langsam, sondern es drohen Fehlermeldungen und Abstürze, weil die verschiedenen Plug-ins untereinander nicht kompatibel sind.

TYPO3 bringt deutlich mehr Funktionalität im Standard mit. Unternehmen brauchen in der Regel keine oder nur wenige Plug-ins. Damit sind Fehlerquellen minimiert und die Performance wird nicht belastet.

Suchmaschinenoptimierung

WordPress bietet seit Jahren verschiedene Plug-ins zur Suchmaschinenoptimierung, die sehr gute Ergebnisse liefern. TYPO3 konnte lange nicht mit vergleichbaren Tools aufwarten. Mittlerweile gibt es zwar auch eine YOAST-Erweiterung für TYPO3, doch sie ist nicht so benutzerfreundlich wie das entsprechende Plug-in für WordPress. Suchmaschinenoptimierung ist mit TYPO3 zwar auf einem professionellen Niveau möglich, in der Gesamtschau hat das CMS jedoch Nachholbedarf.

Support

Sowohl bei TYPO3 als auch bei WordPress können sich Anwendende mit Fragen und Problemen unkompliziert über ein Forum an die Online-Community wenden oder Antworten selbst in der umfangreichen Dokumentation zum CMS recherchieren.

Für beide CMS gibt es mittlerweile diverse Agenturen und Freelancer, die Nutzende kostenpflichtig von der Installation über die Konfiguration bis zur Wartung begleiten. Die Zahl der WordPress-Agenturen ist allerdings um ein Vielfaches höher. Aufgrund der hohen Konkurrenz haben Unternehmen gute Chancen, kompetente und günstige Dienstleister zu finden. Bei TYPO3 ist die Auswahl an Dienstleistern geringer und das Preisniveau aufgrund der selteneren Expertise insgesamt etwas höher.

Kosten

Unternehmen, die sich für TYPO3 entscheiden und keine IT-Mitarbeitenden in der Anwendung schulen, müssen sich auf höhere Gesamtkosten einstellen. Denn an vielen Stellen lässt sich in der Konfiguration von TYPO3 nicht ganz auf IT-Know-how verzichten. Dass TYPO3 anders als WordPress seine eigene Programmiersprache verwendet, erschwert die Umsetzung.

WordPress braucht weniger Eingriffe in den Code. Technik-Laiinnen und -Laien können es weitgehend selbstständig installieren, einrichten und warten. Wird für umfangreichere Anpassungen doch Programmierhilfe benötigt, lassen sich tendenziell leichter günstige Dienstleister finden. Unternehmen mit eigener IT-Abteilung können vielfach auf vorhandenes WordPress-Know-how ihrer Mitarbeitenden zurückgreifen.

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TYPO3 und WordPress im Überblick

WordPress TYPO3
einfache Installation und Konfiguration hohe Sicherheitsstandards
Suchmaschinenoptimierung Mehrsprachigkeit komfortabel abbildbar
große Auswahl an Plug-ins Stabilität und Performance
umfassende Gestaltungsmöglichkeiten ohne IT-Know-how detaillierte Rechteverwaltung

TYPO3 vs. WordPress: Entscheidung ist vom Einzelfall abhängig

Ob TYPO3 oder WordPress das bessere CMS ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Je nachdem, wie technisch anspruchsvoll die geplante Website ist, welche IT-Kenntnisse Anwendende mitbringen und welches Budget zur Verfügung steht, fällt die Empfehlung anders aus.

Für Anwendende ohne Programmierkenntnisse und mit geringem Budget macht WordPress in vielen Fällen das bessere Angebot. Für mittlere und große Unternehmen, die mehrsprachige Websites mit umfassender Rechtverwaltung aufsetzen wollen und über eine interne IT verfügen, lohnt sich die Auseinandersetzung mit TYPO3. Auch für Anwendende aus besonders sicherheitssensiblen Branchen könnte TYPO3 womöglich die bessere Wahl sein.

Bei aller Abwägung sollten sich Nutzende stets bewusst machen: Beide CMS – TYPO3 und WordPress – sind solide Entwicklungen, hinter denen eine aktive Entwicklungs-Community steht. Im Vergleich zu anderen CMS am Markt schneiden sie sehr gut ab. TYPO3 und WordPress werden beide kontinuierlich verbessert und erweitert. Für die Anwendenden heißt das: Mit beiden Systemen lassen sich sichere, professionelle und erfolgreiche Websites realisieren.

Tipp

Welche weiteren CMS gibt es? Lesen Sie dazu unseren ausführlichen CMS-Vergleich.

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