VMware nach der Broadcom-Übernahme – eine neue Zeit bricht an
Die Übernahme von VMware durch Broadcom hat in der IT-Welt für erhebliche Veränderungen gesorgt und Unternehmen vor die Frage gestellt, wie sie mit ihrer bestehenden Virtualisierungs-Infrastruktur umgehen sollen. Während einige über eine Migration nachdenken, bleibt VMware für viele Organisationen eine bewährte und leistungsstarke Lösung – insbesondere in Kombination mit strategischen Broadcom Pinnacle Partnern.
VMware nach der Broadcom-Übernahme: Was hat sich geändert?
Ende 2023 schloss das Halbleiterunternehmen Broadcom die Übernahme von VMware ab – eine der größten Akquisitionen in der IT-Branche. VMware, lange Zeit Marktführer für Virtualisierungssoftware, ist nun Teil der Broadcom Software Group und wird unter eigenem Namen weitergeführt. Direkt nach der Übernahme folgten tiefgreifende Veränderungen: Broadcom stellte das bisherige Lizenzmodell um, strich zahlreiche Produktangebote und konzentriert sich nun stärker auf Großkundschaft und strategische Pinnacle Partner. Diese Maßnahmen führten zu Unsicherheit bei vielen Unternehmen, die VMware als Kern ihrer IT-Infrastruktur nutzen.
Broadcom Pinnacle Partner wie IONOS profitieren von einer besonders engen Zusammenarbeit mit Broadcom und genießen exklusive Vorteile, die sie von anderen Anbietern abheben. Sie erhalten frühzeitigen Zugang zu neuen Entwicklungen und Technologien innerhalb des VMware-Ökosystems, garantieren priorisierten Zugang zu Support- und Serviceleistungen und können Unternehmen dabei helfen, ihre VMware-Infrastruktur zukunftssicher zu gestalten – sei es durch optimierte Lizenzmodelle, Managed Services oder durch strategische Beratung für hybride und private Cloud-Lösungen.
Eine Migration von VMware dauert allerdings laut den IT-Analysten von Gartner zwischen 18 und 48 Monate. Wer externes Consulting und Migrationspartnerschaften in Anspruch nimmt, muss zudem mit hohen werk- und dienstvertraglichen Kosten kalkulieren. Gartner empfiehlt daher, frühzeitig mit der Planung zu beginnen, um unnötige Kosten zu vermeiden. Die Kosten für eine Abkehr von VMware sollen – zumindest bei großvolumigen Migrationen – je nach Anwendungsfall zwischen 300 und 3.000 US-Dollar pro virtueller Maschine betragen. Diese Sätze gelten, wenn nicht nur mit Bordmitteln umgezogen wird, also kalkulatorische Kosten nicht berücksichtigt sind, sondern externe Dienstleister in Anspruch genommen werden. Daher stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll sein kann, bei VMware zu bleiben.
Warum bei VMware bleiben?
VMware ist nach der Broadcom-Übernahme mehr als ein Anbieter für Virtualisierung. Dennoch sehen viele VMware-Nutzerinnen und -Nutzer Broadcom immer noch in erster Linie als Anbieter von Virtualisierungsprodukten. Doch seit 2024 hat sich vieles getan: Unternehmen sollten die Komponenten des VMware-Stacks differenziert betrachten, als Teil von Broadcom sehen und Broadcom wiederum als
- Netzwerkanbieter,
- Storage-Anbieter,
- Anbieter von Management-Tools
- und erst dann als Anbieter von Virtualisierungstechnologie
ansehen. Diese Betrachtungsweise ist notwendig, da Broadcom in seinem Portfolio künftig stärker auf diese Komponenten setzen dürfte. Eine Nutzung von VMware losgelöst vom Broadcom-Portfolio würde für Nutzende bedeuten, dass sie künftig nicht mehr von Entwicklungsvorteilen im Broadcom-Serviceportfolio profitieren. Eine Migration von Netzwerken (und den damit verbundenen Sicherheitssystemen), Storages (einschließlich der damit verbundenen Disaster-Recovery-Systeme) und Management-Tools ist zudem schwieriger als die reine Migration von Hypervisoren. Hier stoßen Anwenderinnen und Anwender schnell auf Investitionsrisiken.
VMware weiter nutzen, ohne sich auszuliefern
Auch losgelöst von der Idee, Broadcom inklusive VMware als ganzheitlichen IT-Dienstleister zu betrachten, gibt es gute Gründe, warum Unternehmen weiterhin VMware nutzen sollten.
- Bewährte Virtualisierungstechnologie: VMware ESXi ist weiterhin ein kraftvoller Bare-Metal-Hypervisor, der direkt auf der Serverhardware läuft und minimale Overhead-Kosten verursacht. Dies führt zu einer hohen Effizienz und Performance in virtualisierten Umgebungen.
- Management Tools: Tools wie VMware vCenter erlauben es Unternehmen, ihre virtuellen Maschinen zentral zu verwalten und zu monitoren, was die Administration großer Serverumgebungen erheblich vereinfacht.
- Hybrid-Cloud-Fähigkeiten: Insbesondere die VMware Cloud Foundation VCF ermöglicht es Unternehmen, Anwendungen in verschiedenen Cloud-Umgebungen – On-Premises, Private und Public – auszuführen. Dies bietet eine hohe Flexibilität bei der Bereitstellung von virtuellen IT-Ressourcen und bei der Anpassung an unterschiedliche Settings.
- Sicherheit und Compliance: VMware bringt traditionell integrierte Sicherheitslösungen und ein ausgereiftes Compliance-Management mit; beides ist für Unternehmen in rechtlich anspruchsvollen Zeiten und angesichts der Sicherheitsbedrohungslage eminent wichtig, insbesondere in regulierten Branchen.
- Investitionserhalt: Eine stabile Infrastruktur hilft, Investitionen zu sichern. Viele Unternehmen haben über die Jahre hinweg erhebliche Investitionen in VMware-Technologien getätigt. Ein Wechsel zu einer anderen Plattform wird nicht nur kostspielig und zeitaufwendig sein, sondern geht auch zwangsläufig mit einem Mentalitätswechsel der Personen einher, die sich tagtäglich mit IT beschäftigen.
- Kundenbindung: Trotz Unzufriedenheit mit den Preisänderungen nach der VMware-Broadcom-Übernahme haben de facto viele Unternehmen noch nicht den Schritt zu einem anderen Anbieter gewagt. Insbesondere Kundenservice, Professional Services und Multilevel-Support seitens VMware sind nicht zu verachten.
Ungeachtet mancher Alternativen, die durchaus ihre Vorteile mit sich bringen, bleibt VMware nach wie vor eine bewährte Wahl für Unternehmen, die eine zuverlässige, beständige, souveräne und leistungsstarke Virtualisierungslösung benötigen. Die Herausforderungen aufgrund der Übernahme von VMware durch Broadcom sind zwar manifest, doch die genannten Eigenschaften und die Stabilität der VMware-Plattform machen sie weiterhin attraktiv für viele Organisationen.
Die Kombination macht den Mix: VMware als Private Cloud vom Pinnacle Partner
Die allermeisten Nutzenden von VMware können die Services nicht mehr direkt selbst vom Vendor beziehen. Der On-Premises-Betrieb einer VMware-Plattform lässt einerseits die Flexibilität und Skalierbarkeit einer Cloud vermissen und verlangt andererseits Expertise direkt vor Ort beim Nutzenden. Im Vergleich „Private Cloud vs. Public Cloud“ zeigt sich, dass letztere viele anonyme „Nachbarn“ hat. Daher kann eine Private Cloud die beste Lösung sein und Nutzenden dank Broadcom Pinnacle Partnership handfeste Vorteile bieten:
- Hohe Expertise und technologisches Know-how: Pinnacle Partner verfügen über umfassendes technologisches Wissen und Kompetenz im Umgang mit komplexen Kundenanliegen auf Seiten von VMware. Sie sind die strategischen Partner von Broadcom und kommen frühestmöglich in den Genuss von allen Informationen zur Plattform und haben als erste Zugang zu Neuerungen.
- Unterstützung bei der Cloud-Transformation: Pinnacle Partner spielen eine entscheidende Rolle, um Kundinnen und Kunden durch ihre Methodenkompetenz auf ihrem Weg in die Cloud zu begleiten. Sie helfen bei der Implementierung eines hocheffizienten Cloud-Betriebsmodells, das die Skalierbarkeit und Agilität der Public Cloud mit der Sicherheit und Leistung einer Private Cloud kombiniert.
- Modernisierung der Infrastruktur: Vor allem mit Managed VMware Cloud Foundation Services VCF tragen Pinnacle Partner in Zukunft zur Modernisierung der Infrastruktur bei.
- Gemanagte und sichere Hosting-Umgebung: Pinnacle Partner sind bestrebt, ihre Expertise zu nutzen, um maßgeschneiderte Hosting-Umgebungen für VMware Services bereitzustellen. Viele Bereiche des Management Overloads wird durch die Pinnacle Partner übernommen.
- Business Continuity: Broadcom arbeitet eng mit Pinnacle Partnern zusammen, einschließlich der langfristigen, sicheren Bereitstellung der nötigen Lizenzen zu einem marktgängigen Preis.
- White-Label-Option: Einige Pinnacle Partner unterstützen das VCSP White Label-Modell. Damit werden registrierten Sub-Partnern Lizenzen, Support und optionale Hosting-Services zur Verfügung gestellt. Sie können die Services dann unter ihrer eigenen Marke anbieten und so VMware-Produkte in ihr Portfolio integrieren.
- VMware Cloud Foundation (VCF): Pinnacle Partner wie beispielsweise IONOS können VMware Cloud Foundation (VCF) als private Cloud-Infrastruktur einsetzen. So werden Kundinnen und Kunden dabei unterstützt, ihre individuelle Infrastruktur zu modernisieren und die technische Resilienz und Innovationskraft zu verbessern.
- Souveräne Cloud-Services: VMware Pinnacle Partner sind jederzeit in der Lage, souveräne Cloud-Services bereitzustellen, die Datenresidenz, ein hohes Maß an Compliance und andere rechtliche Anforderungen erfüllen. Anbieter wie Arvato Systems, aber auch IONOS, werden beispielsweise neue verwaltete VMware Cloud Foundation Private Cloud Services bereitstellen, einschließlich Sovereign Cloud Services, die Datenresidenz und andere rechtliche Kontrollen beisteuern.
- Jederzeit vollständige Datenhoheit sowie Datenkontrolle
- Im Einklang mit allen gesetzlichen Regelungen in Deutschland
- Ohne Vendor Lock-in für höchste Flexibilität
VMware-Einsatz am Beispiel des Broadcom Pinnacle Partner IONOS
Eine Private Cloud von Broadcom Pinnacle Partner weist hervorstechende Eigenschaften auf. Die Private Cloud von IONOS basiert auf einer VMware-Umgebung, die es ermöglicht, virtuelle Maschinen (VMs) auch auf andere Plattformen zu migrieren. Dies vermeidet einen Vendor Lock-in. Die Kundinnen und Kunden behalten die Kontrolle darüber, wo und in welcher Form sie ihre Daten und Workloads ablegen möchten.
Die Private Cloud läuft auf IONOS-eigener, leistungsstarker, moderner Hardware und Virtualisierungstechnologie, die automatisch gewartet wird. Bei einem Ausfall einer Hardware-Komponente wird sie kostenfrei und durch Expertinnen und Experten automatisch ersetzt, ohne dass Kundinnen und Kunden oder deren Administratoren etwas tun müssen. Ihre Daten bleiben vollständig erhalten und die Integration der ausgetauschten Hardware-Komponente erfolgt ohne besondere Aufforderung.
Dank des „Pay as you go“-Ansatzes gibt es grundsätzlich keine langfristige vertragliche Bindung an IONOS. Zur besseren Planbarkeit der Kosten sind auch Laufzeitverträge von bis zu mehreren Jahren möglich.
Doch nicht nur das: Die IONOS Private Cloud bietet Vorteile im Vergleich zu anderen Cloud-Lösungen, insbesondere für Unternehmen, die hohe Sicherheits- und Compliance-Anforderungen haben. Hierzu zählen:
- Höhere Sicherheit und Datenschutz
- Dedizierte Hardware: Die IONOS Private Cloud nutzt ausschließlich dedizierte physische Infrastruktur, die nur für das nutzende Unternehmen bereitgestellt wird. Dies minimiert das Risiko von Datenlecks, schließt Noisy Neighbours aus und erhöht die Sicherheit im Vergleich zu Public Clouds, in denen Ressourcen von mehreren Kundinnen und Kunden geteilt werden.
- ISO-zertifizierte Rechenzentren: Die Infrastruktur ist in ISO-zertifizierten High-Tier-Rechenzentren untergebracht, die strengen Sicherheitsstandards entsprechen und DSGVO-konform sind.
- Hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit: Vereinbarungen mit hohem Servicelevel (SLA) bieten eine hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit unter VMware laufenden Dienste.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Private Cloud vom Broadcom Pinnacle Partner IONOS eine geeignete Alternative für Unternehmen darstellt, die eine Migration zu einer anderen Virtualisierungslösung als VMware scheuen und betriebliche Kontinuität gewährleisten wollen.