RTFM – Was bedeutet die Abkürzung?
Im Internet sind Abkürzungen wie LOL sehr beliebt. Im Artikel schauen wir uns an, wofür das Kürzel RTFM steht, woher es kommt und wann man es nutzen sollte.
RTFM – Wofür steht die Abkürzung?
Es gibt Fragen, da wundert man sich wie überhaupt jemand darauf kommt, sie zu stellen. Zum Beispiel, wenn in der Frage bereits ein Teil der (sehr) offensichtlichen Antwort enthalten ist. In diesen Fällen kann es sein, dass der Fragensteller oder die Fragenstellerin ein knappes und kurz angebundenes „Echt jetzt? RTFM!“ als Reaktion erhält.
RTFM steht dabei sinngemäß für „Read the f*cking manual“ – ist also eine schroffe Aufforderung, doch erst mal einen Blick in die Bedienungsanleitung zu werfen, anstatt so viele bzw. so simple Fragen zu stellen. Dabei wird der Begriff in den meisten Fällen eher herablassend oder sarkastisch verwendet, als wirklich den Tipp eines Blickes in die Anleitung geben zu wollen.
Welche Abwandlungen von RTFM gibt es?
Je nach Kontext gibt es für die ausgeschriebene Variante unterschiedliche Besetzungen des Buchstaben „F“. So möchte das F mitunter auch als fine manual oder friendly manual verstanden werden.
In den meisten Fällen wird es sich dabei aber um ein f*cking Handbuch handeln, da die Abkürzung besonders häufig in der Gaming-Community zu Einsatz kommt, die je nach Spiel gerade gegenüber Neulingen zuweilen recht toxisch eingestellt sein kann. Dann wird RTFM genutzt, um Neulinge an ihren Frischlingsstatus zu erinnern. In diesen Fällen werden Fragen zu den Basics oder Mechanics eines Games, die gerade von Anfängern und Anfängerinnen häufiger gestellt werden, mit RTFM kommentiert. Eine detaillierte oder konkrete Antwort bzw. Hilfestellung bleibt hingegen meist aus.
Mit dem Posten von Meme-Begriffen wie RTFM soll gezeigt werden, wie unnötig diese Fragen teilweise in den Augen der Spielerinnen und Spieler sind, die sich selbst als erfahren oder elitärer einstufen. Dabei verstößt RTFM im Normalfall nicht gegen die Netiquette von Spielen oder Foren, sodass die postenden Personen für das herablassende Verhalten keine Folgen befürchten müssen.
Ursprung und Verwendung von RTFM
Im Netz gibt es unterschiedliche Theorien darüber, wann die Abkürzung das erste Mal genutzt wurde. Über Leitfäden für Kadetten im Zweiten Weltkrieg bis zu Handbüchern für Drucker in den 80er-Jahren haben die unterschiedlichen Communitys ganz eigene Theorien, zu welchem Zeitpunkt RTFM auf den Plan trat.
Am wahrscheinlichsten ist, dass die Anfänge in die frühen Tage der Computer- und Softwareentwicklung reichen, da hier Handbücher eine viel prominentere Rolle in der Nutzung von Technologien spielten, als dies heute der Fall ist. In diesen frühen Phasen war die Dokumentation sehr umfangreich und detailliert. Nutzerinnen und Nutzer waren auf diese Art von Informationen angewiesen, um die Software in der erdachten Weise nutzen zu können.
Die Abkürzung RTFM wurde wahrscheinlich erstmals in technischen Foren, Mailinglisten und Diskussionsgruppen verwendet, in denen User technische Fragen stellten und beantworteten. Häufig stießen erfahrene Benutzer und Benutzerinnen auf Fragen, die leicht durch das Lesen der vorhandenen Dokumentation hätten gelöst werden können. Die Verwendung von RTFM war damit eine direkte Art, diejenigen zu ermahnen, die offensichtliche Anfängerfehler machten oder sich nicht die Zeit nahmen, die bereitgestellten Informationen zu studieren.
Im Laufe der Zeit hat sich die Kurzform zu einem weit verbreiteten Meme entwickelt und wird nicht nur in eher technokratischen Communitys wie Programmierung oder Gaming verwendet. Es hat sich auf verschiedenste Bereiche ausgedehnt, in denen Menschen Tipps, Guides oder leicht zu findende FAQs ignorieren.
Kontext und Zusammenhang von RTFM
Gelegentlich wird RTFM auch mit anderen Chat-Abkürzungen oder Emojis kombiniert, die eine ähnliche Botschaft vermitteln. Beispiele dafür sind „STFW” (Search the F*cking Web) oder „LMGTFY“ (Let me google that for you): Mit diesen Abkürzungen wird sehr deutlich darauf hingewiesen, zuerst im Internet nach Antworten zu suchen, bevor man andere um Hilfe bittet.
Abkürzungen und Begriffe wie RTFM sind zusammen mit weiteren Memes eine Ausdrucksform, die manche Userinnen und User auf die Spitze treiben: Beim sogenannten Trolling besteht an einer wirklichen Konversation gar kein Interesse – es geht eher darum, andere User vorzuführen.