Mit dem eigenen Blog Geld verdienen
Ein privater Blog entsteht meistens aus einer Leidenschaft und einem speziellen Interesse heraus. Doch auch, wenn es zunächst meist nur als Hobby beginnt, stecken Blogger oft viel Zeit und Energie in das eigene Webprojekt. Dieser Aufwand kann sich finanziell auszahlen – wenn man seinen Content professionell vermarktet, um mit dem eigenen Blog Geld zu verdienen. Sind die wichtigsten Voraussetzungen hierfür erfüllt, stehen dem Weblog-Betreiber nämlich zahlreiche Möglichkeiten offen.
Grundlagen für einen kommerziell erfolgreichen Blog
Der eigene Blog – auch wenn er sehr hochwertig und professionell aufbereitet ist – wirft nicht direkt große Gewinne ab. Hinter einem erfolgreichen Blog-Business steckt erheblicher Zeitaufwand: Wer sich professionell auf diesem Gebiet etablieren möchte, der braucht daher viel Geduld. Schnell und einfach Geld verdienen wird man mit einem Blog sicherlich nicht.
Disziplin und Professionalität sind Grundvoraussetzungen, möchte man mit Bloggen tatsächlich Geld verdienen. Doch das allein reicht noch nicht, um auf dem riesigen Online-Markt zu bestehen.
Nische finden und nutzen
Ein Fehler vieler privater Blogger, die versuchen, Geld mit ihren Inhalten zu verdienen: Sie haben kein klar abgegrenztes Themengebiet. Dabei ist es sowohl strategisch als auch hinsichtlich der eigenen Motivation sinnvoll, ein klar abgegrenztes Thema zu behandeln, das einen begeistert und interessiert. Schon beim Blog-Erstellen sollte man sich ausreichend Gedanken über das Blog-Thema machen. Findet man mit seiner Thematik eine Nische, erreicht man eine deutlich abgrenzbare Zielgruppe und baut so eine klar definierte und treue Leserschaft auf. Und genau diese Zielgruppe ist lukrativ für Werbetreibende, die zum Beispiel Werbebanner auf einem Blog platzieren möchten. Zielgruppen-Targeting spielt für Unternehmen eine große Rolle. Vor allem sogenannte Affiliate-Anzeigen (s. u.) funktionieren nur im passenden Umfeld.
Eine aussagekräftige Domain inklusive passender Domain-Endung kann dabei helfen, den eigenen Blog ins Gespräch zu bringen und langfristig auf dem Markt zu etablieren. Seit dem 21. November 2016 ist es Website-Betreibern beispielsweise möglich, eine .blog-Domain zu registrieren, um Besuchern von Beginn an zu zeigen, was sie unter der betreffenden URL erwartet. Auch bei IONOS haben Sie die Möglichkeit, Ihre eigene Adresse mit einer solchen .blog-Domain anzumelden.
Traffic aufbauen
Bei klassischen Anzeigen im Print-Bereich bestimmt die Auflagenzahl den Wert eines Anzeigenplatzes. Im Blogging-Bereich ist der ausschlaggebende Faktor der Traffic, den man mit seinen Artikeln generiert. Für viele Werbetreibende ist ein Blog, der nur wenige Hundert Besucher am Tag hat, schlicht uninteressant. Doch lässt sich das nicht pauschalisieren, denn für einzelne Unternehmen kann eine kleine Leserschaft durchaus interessant sein, wenn beispielsweise ein Fachpublikum erreicht wird, das genau die Zielgruppe der Werbetreibenden bildet. Fest steht allerdings: Traffic ist im Bereich der Pay-per-Click-Anzeigen und im Affiliate-Marketing eine wichtige Größe. Eine entsprechende Leserschaft fliegt aber keinem Blogger zu – durch Ausdauer und Engagement muss man sich seine Leser „verdienen“ und durch Regelmäßigkeit, Aktualität und Relevanz der Inhalte auch halten. Denn nur mit vielen treuen Lesern lässt sich mit dem Blog-Schreiben Geld verdienen. In diesem Zusammenhang sollte spätestens auch die Frage des Hostings geklärt sein: Wer kommerzielle Ambitionen hat, sollte Wert darauf legen, seinen Blog selbst zu hosten.
Networking unter Bloggern
Networking ist ein wichtiger Faktor für einen erfolgreichen Blog – denn Relevanz entsteht auch durch ein entsprechend großes Netzwerk. Was das betrifft, sollte man den Wettbewerbsgedanken beiseitelassen und gute und themenrelevante Inhalte von anderen Blogs verlinken. Egal, ob man Beiträge teilt oder aus Texten zitiert – die Verbindung zur vermeintlichen Konkurrenz bringt einem in zweierlei Hinsicht Vorteile: Zum einen schätzt die eigene Leserschaft diese „Dienstleistung“ und bleibt dem Blogger erhalten – statt zu fürchten, Leser an den verlinkten Blog zu verlieren, sollte man sich als Anlaufstelle für guten Content (wenn auch teils von Dritten) positionieren. Und zum zweiten revanchieren sich viele Blogger für solche Verlinkungen mit Backlinks, die dann wiederum den eigenen PageRank steigern. Mehr über die Bedeutung von Backlinks beim Thema Suchmaschinenoptimierung und Tipps, wie Sie Ihren WordPress-Blog für SEO optimieren können, finden Sie in unseren weiterführenden Ratgeber-Artikeln.
Als Blogger Geld verdienen: Klassische Einnahmequellen
Was sind nun die verschiedenen Verdienstmöglichkeiten für all diejenigen, die mit ihrem Blog Geld verdienen wollen? Mit dieser Frage als Ausgangspunkt sollen zunächst einmal die klassischen Methoden erläutert werden, wie man mit dem eigenen Blog Gewinne erwirtschaftet. Im Anschluss daran erklären wir, wie man mit dem Blog-Schreiben Geld verdient, ohne Werbung auf der eigenen Seite zu platzieren.
Direkt-Marketing
Beim Direkt-Marketing vermietet der Blogger die freien Werbeflächen auf seiner Seite direkt an den Werbetreibenden. Eigenständig verwaltete Werbeflächen können sehr lukrativ sein, denn anders als bei AdSense oder vergleichbaren Online-Diensten gehen alle Einnahmen direkt an den Blogger. Die eigene Verwaltung bedeutet jedoch auch einen hohen Aufwand – insbesondere bei der Akquise neuer Werbepartner. In der Praxis hat es sich etabliert, dass Blogger freie Werbeflächen auf ihrer Seite kennzeichnen und auf einer entsprechenden Unterseite alle relevanten Informationen (Mediadaten, Anzeigenpreise usw.) bereitstellen.
Sponsored Posts
Durch Sponsored Posts (auch Advertorials genannt) verdienen Blogger ihr Geld nicht mit Werbeanzeigen, sondern mit redaktionellen Beiträgen. Sie schreiben dafür positive Artikel über ein bestimmtes Produkt bzw. ein vorgegebenes Thema oder übernehmen bereits geschriebene (und an die Zielgruppe angepasste) Artikel von Unternehmen oder Agenturen. Die Reichweite des Blogs, der Aufwand und die Themenrelevanz bestimmen dabei die Höhe der Vergütung für den Artikel. Bei vielen Marketing-Agenturen gehören Blogger-Kooperationen zum Standard-Portfolio. Nicht wenigen Bloggern fällt es jedoch schwer, den richtigen Grad zwischen Sponsored Posts und glaubwürdigen Inhalten zu finden.
Sponsored Posts müssen unbedingt auch als solche gekennzeichnet sein. Der Blogger wird für das Schreiben des jeweiligen Advertorials bezahlt und wirbt – mal mehr, mal weniger direkt – für ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Unternehmen. Kennzeichnet er einen solchen beauftragten Beitrag nicht, handelt es sich um Schleichwerbung, die gesetzlich untersagt ist.
Affiliate-Marketing
Beim Affiliate-Marketing geht es um Empfehlungs-Marketing. Die Anmeldung bei entsprechenden Partnerprogrammen ist für Blogger in der Regel kostenlos. Autoren erhalten Provision, wenn sie ein Produkt oder eine Dienstleistung in ihren Artikeln weiterempfehlen und ein Leser der Empfehlung (bzw. dem Link) folgt. Die entsprechende Vermittlungsprovision (ca. 3–10 %) gibt es nur bei erfolgreichem Vertragsabschluss. Zu den bekanntesten Vermittlern gehören affilinet, Awin und das Partnerprogramm von Amazon.
Pay-per-Click-Werbung
Pay-per-Click-Anzeigen sind eine unkomplizierte Möglichkeit, Werbung auf der eigenen Seite zu platzieren und auf diese Weise durch den Blog Geld zu verdienen. Der mit Abstand bekannteste Onlinedienst zur Organisation solcher Anzeigen ist Google AdSense. Pay-per-Click-Anzeigen werden content- und kontextbasiert ausgespielt. Das heißt, die Inhalte der Anzeige passen zur Thematik des Blogs. Die Abrechnung erfolgt pro Klick – je mehr Traffic ein Blog hat, desto profitabler ist die Integration von Anzeigen dieses Formats.
Alternative Strategien zum Geldverdienen mit dem eigenen Blog
Direkte und plakative Werbung hat sich für Blogger in den vergangenen Jahren oft bewährt und zählt ohne Zweifel für viele zu den am einfachsten zu regulierenden Einnahmequellen. Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, um aus dem eigenen Weblog Profit zu schlagen. Einige Alternativlösungen möchten wir an dieser Stelle kurz vorstellen.
Eigene Produkte über den Blog vermarkten
Ein guter Blog, der qualitativ hochwertige Inhalte bietet, bildet die Basis zur Vermarktung weiterer Produkte oder Dienstleistungen. Blogger vermarkten so ihr Fachwissen, werden zu Spezialisten für ein ganz bestimmtes Thema und nutzen diesen Expertenstatus, um weitere Angebote zu etablieren. Als Selbständiger (z. B. Fotograf oder Webdesigner) schreibt man auf seinem Blog über sein Fachgebiet und bietet im gleichen Zuge kostenpflichtigen Service auf professioneller Ebene an. Journalisten nutzen oft den eigenen Blog zur Selbstvermarktung, um an Schreibaufträge von großen Magazinen zu kommen. Eigene Produkte und Dienstleistungsangebote, die zum jeweiligen Fachthema passen, könnten beispielsweise E-Books, Seminare und Workshops oder Video-Tutorials sein, die man an Leser vermittelt.
Paid Content zur Verfügung stellen
Eine weitere Option, um als Blogger Geld zu verdienen, ist der Einbau einer sogenannten Paywall (dt. Bezahlschranke). Paid Content (bezahlter Inhalt) wird in Deutschland vor allem bei großen Verlagen immer beliebter. Der Leser deaktiviert die Paywall für gewöhnlich gegen eine monatliche Abo-Gebühr. Es hat sich etabliert, eine gewisse Anzahl von Artikeln kostenfrei zu lassen. Über Plug-ins wie Tinypass stattet man auch einen einfachen WordPress-Blog mit einer solchen Bezahlschranke aus. Eine andere Möglichkeit bildet die geschlossene Mitgliederseite, auf der alle Inhalte als Premium Content ausschließlich für zahlende Mitglieder einsehbar sind.
Finanzierung über Spendenbasis
Der eigene Blog lässt sich ebenso über Spenden finanzieren. Durch die Integration eines Spenden-Buttons auf der Seite ruft man Leser zur finanziellen Unterstützung auf – natürlich auf freiwilliger Basis. Im Gegensatz zum Paywall-Modell bleiben alle Inhalte kostenlos, auch wenn man sich als Leser gegen die Spende entscheidet. Spezialisierte Anbieter wie Flattr ermöglichen eine unkomplizierte Spendenabwicklung. Der Dienst setzt jedoch voraus, dass der Leser bei Flattr angemeldet ist und über Guthaben verfügt. Alternativ kann man eine direkte Spendenoption, z. B. durch die Bereitstellung seiner Kontodaten, auf der Blog-Seite anbieten.
Wer mit seinem Blog Geld verdienen möchte und über ein PayPal-Konto verfügt, der hat die Möglichkeit, einen individuellen Spenden-Button auf der offiziellen Homepage des Online-Bezahldienstes zu erstellen. Zu diesem Zweck müssen der Spendenbetrag (individuell oder festgelegter Betrag), Währung und Sprache angegeben werden. Anschließend muss man lediglich den erzeugten HTML-Code in das eigene Blog-Projekt einbinden.
Links verkaufen
Eine weitere, scheinbar lukrative Möglichkeit, durch den eigenen Blog Geld zu verdienen, ist der Verkauf von Links, die nicht als bezahlte Werbung gekennzeichnet sind. Derartige Textlinkverkäufe können über Seiten wie Backlinkseller abgewickelt werden. Sie haben jedoch einen entscheidenden Nachteil gegenüber den Verlinkungen im Rahmen von Sponsored Posts: Gekaufte Links, die nicht gekennzeichnet sind, verstoßen gegen die Richtlinien von Google. Der Blogger nimmt somit eine Abstrafung durch den Suchmaschinenriesen in Kauf. Die Folgen können die Verringerung des PageRanks und der Verlust einer guten Platzierung in den Suchmaschinenergebnissen sein – was den Blog wiederum uninteressant für die meisten Werbetreibenden macht.
Regeln für das kommerzielle Bloggen
Das kommerzielle Bloggen funktioniert nicht, ohne dass man sich an gewisse Spielregeln hält. Dabei gibt es zum einen Vorschriften, die die Gewerbeanmeldung und Steuerabgaben betreffen, zum anderen Vorgaben zur Kennzeichnung von Werbung, die das Telemediengesetz definiert. Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Einen kommerziellen Blog muss man als Gewerbe anmelden: Unabhängig von Thema oder Größe des Blogs muss man immer dann ein Gewerbe anmelden, wenn eine sogenannte Gewinnerzielungsabsicht vorliegt, die „Teilnahme am wirtschaftlichen Verkehr für Dritte erkennbar ist“ und eine Wiederholungsabsicht vorliegt. Für die Praxis bedeutet das: Sobald man durch eine Werbeanzeige oder ein Advertorial Gewinne erzielt, betreibt man ein Gewerbe und muss dieses offiziell anmelden.
- Blogger müssen ihre Gewinne versteuern: Ja, Blogger müssen ihre Einnahmen versteuern, aber die meisten fallen unter die sogenannte Kleinunternehmerregelung – die Umsatzsteuer ist für sie also erst einmal nicht relevant. Auch die Gewerbesteuer fällt erst bei einem Gewinn ab 24.000 Euro im Jahr an. Wichtig ist jedoch, sich in jedem Fall mit der Einkommensteuer auseinanderzusetzen. Auch hier gibt es einen jährlichen Freibetrag von 9.168 Euro (Stand: 01.01.2019).
- Sachgeschenke ohne Gewerbeschein annehmen: Hier gibt es keine klaren gesetzlichen Regelungen, aber in der Praxis können Blogger auch ohne Gewerbeschein Sachgeschenke von Unternehmen annehmen, um beispielsweise in einem Advertorial darüber zu berichten. Sollten diese Kooperationen jedoch regelmäßig stattfinden und die Sachentschädigungen im hochpreisigen Segment liegen, ist es die beste Option, sich Rat vom Steuerberater zu holen und über eine Gewerbeanmeldung nachzudenken.
- Impressumspflicht und Bildrechte beachten: Ein Blog, der nicht passwortgeschützt und/oder nicht nur für einen kleinen ausgewählten Kreis an Lesern bestimmt ist, braucht ein Impressum. Das gleiche gilt für zugehörige Social-Media-Profile. In unserem Ratgeber finden Sie alle Informationen und den notwendigen Angaben zur Impressumspflicht. Ein weiteres wichtiges Thema für Blogger: die Bildrechte. Hier finden Sie alles Wichtige zu Bildrechten und möglichen Stolperfallen beim Copyright.
Kennzeichnungspflicht von Werbung in Blogs
Es wurde bereits thematisiert, dass die Leser eines Blogs den Unterschied zwischen Werbung und den eigentlichen redaktionellen Inhalten problemlos feststellen können müssen. Eine deutliche Trennung inklusive eindeutiger Kennzeichnung werblicher Elemente zählt aus diesem Grund zu den Pflichten eines jeden Blog-Betreibers. Andernfalls riskiert man nicht nur, die Seriosität des eigenen Webprojekts zu gefährden, sondern im ungünstigsten Fall auch, abgemahnt zu werden. Das betrifft vor allem solche Blogger, die mit Werbepartnern zusammenarbeiten, die unmarkierte Beiträge einfordern. Aber ebenso auch Influencer, die es mit der Kennzeichnung nicht allzu genau nehmen.
Angesichts der zweifelsfrei vorhandenen Risiken sollten Sie sich von Beginn an um eine transparente Lösung bemühen, wenn Sie mit Ihrem Blog Geld verdienen wollen.
Wie sieht die rechtliche Situation aus?
In Printmedien ist die Kennzeichnung von Werbung ein Standard, an den sich Magazin-Betreiber ohne Einschränkungen halten. Im World Wide Web mit seinen verschiedenen Plattformen wie sozialen Netzwerken, Internetportalen oder eben auch Blogs sorgt die scheinbar nicht klar definierte Rechtslage bei den Betreibern immer wieder für eine recht freie Interpretation ihrer Pflichten. Doch strenggenommen existieren gleich mehrere Richtlinien und Gesetze, die auf Online-Werbung ebenso anwendbar sind wie auf Print- und Telemedien-Werbung – auch wenn sie größtenteils nicht explizit für das Web entworfen wurden.
Einen ersten, sehr deutlichen Hinweis über den Umgang mit Werbung im Web gibt die „Richtlinie über den elektronischen Geschäftsverkehr“ (Richtlinie 2000/31/EG des Europäischen Parlaments), die auch als „E-Commerce-Richtlinie“ bekannt ist. In Artikel 6 (Informationspflichten) des zweiten Abschnitts (Kommerzielle Kommunikationen) heißt es, dass kommerzielle Kommunikation „klar als solche zu erkennen sein“ muss. Mit anderen Worten: Der Besucher muss noch vor dem Aufruf eines Beitrags erkennen können, ob dieser rein informativer Natur oder mit einem kommerziellen Angebot verknüpft ist.
Weitere Paragraphen unterschiedlicher Gesetze, die Aufschluss über die Kennzeichnungspflicht von Werbung in Blogs und Co. geben sind die folgenden:
- § 6 TMG (Telemediengesetz): Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hat den erwähnten Artikel 6 der E-Commerce-Richtlinie in das Telemediengesetz aufgenommen. Paragraph 6 schreibt daher ebenfalls die Kennzeichnungspflicht von kommerzieller Kommunikation und deren Auftraggebern vor. Werden redaktionelle Inhalte und Werbung vermischt oder Werbung auf andere Art und Weise absichtlich getarnt, handelt es sich um unzulässige Schleichwerbung.
- § 7 RStV (Rundfunkstaatsvertrag): Der Staatsvertrag für Rundfunk und Telemedien beinhaltet bundeseinheitliche Regelungen für das Rundfunkrecht. Wenn es um das Thema Werbung geht, lassen sich die Bestimmungen für Fernsehen und Radio aber ebenso auf die aktuellen Onlinemedien übertragen. In Paragraph 7 Abschnitt 2 heißt es: „Werbung und Teleshopping müssen als solche klar erkennbar sein […]“, was die Inhalte des Telemediengesetzes und der E-Commerce-Richtlinie bekräftigt.
- § 3 UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb): Anlage 11 zu Paragraph 3 Absatz 3 des UWG erklärt eine geschäftliche Handlung gegenüber Verbrauchern als unzulässig, wenn ein Beitrag zu Zwecken der Verkaufsförderung geschaltet wird, „ohne dass sich dieser Zusammenhang aus dem Inhalt oder aus der Art der optischen oder akustischen Darstellung eindeutig ergibt“. Auch hier wird als Information getarnte Werbung also ausdrücklich untersagt.
So wird Werbung im Blog korrekt gekennzeichnet
Gerichte können sich auf die aufgeführten Gesetzestexte und Richtlinien berufen, wenn es um die Beurteilung von Werbung innerhalb eines Blogs geht. Wer es erst gar nicht zu einem Verfahren kommen lassen möchte, sollte daher vor allem auf zwei Punkte bei der Einbindung von werblichen Inhalten berücksichtigen:
- Jegliche Art von Werbung sollte mit einem unverwechselbaren, leicht zu verstehendem Hinweis gekennzeichnet werden.
- Werbliche und redaktionelle Inhalte sollten sich optisch deutlich voneinander unterscheiden.
Von den sozialen Netzwerken inspiriert, werden häufig Tags wie „Gesponsert“, „Sponsored“, „Sponsored Post“ oder „Sponsored by“ genutzt, um Online-Werbung zu kennzeichnen. Dass die Bedeutung dieser Ausdrücke vielen Nutzern gar nicht bewusst ist, belegt unter anderem eine von Statista durchgeführte Befragung aus dem Jahr 2015. Gerade einmal ein Drittel der 14 bis 35 Jahre alten Befragten wusste, dass sich hinter Beiträgen mit einer solchen Kennzeichnung Werbung verbirgt. Um also auf Nummer sicher zu gehen, sollte man Werbebeiträge in Blogs immer mit Schlagworten wie „Werbung“ oder „Anzeige“ markieren. Ebenso entscheidend wie die Bezeichnung ist auch die optische Aufmachung der Werbung. Genauso wie sich TV- und Radiowerbung optisch bzw. akustisch von dem regulären Programm unterscheiden muss, sollten Blog-Betreiber auch darauf achten, dass Werbung deutlich hervorgehoben wird und sich dem Leser allein aus diesem Grund als solche offenbart.
Dass ein Verstoß gegen die Kennzeichnungspflicht von Onlinewerbung durchaus rechtliche Folgen haben kann, zeigt das Urteil „4 HK O 21172/14“ des Landesgerichts München vom 31. 07. 2015. Die Beklagte hatte es dem Gerichturteil zufolge versäumt, werbliche Beiträge auf ihrer Webpräsenz angemessen zu kennzeichnen (diese waren lediglich mit dem „Sponsored“-Tag versehen). Für den Fall, dass sie die entsprechenden Inhalte nicht anpasst und der Kennzeichnungspflicht auch zukünftig nicht nachkommt, droht ihr nun ein Ordnungsgeld in Höhe von bis zu 250.000 Euro.
Wie viel verdient ein Blogger?
In den bisherigen Abschnitten des Ratgebers ging es vor allem darum, wie man mit einem Blog überhaupt Geld verdient. Bisher offen geblieben ist hingegen die Frage, wie hoch die monatlichen Einkünfte von Bloggern eigentlich sind. So spannend diese Frage auch ist, fällt eine allgemeingültige Antwort schwer. Denn Betreiber von Blogs haben nicht nur viele verschiedene mögliche Einnahmequellen, sondern werden auch vollkommen unterschiedlich für Sponsored Posts, Werbeanzeigen und Co. bezahlt. Zusätzlich zu der Bekanntheit und dem Besucheraufkommen spielt dabei vor allem das Thema des Blogs eine entscheidende Rolle: So lässt sich beispielsweise mit einem professionellen Mode- oder Reiseblog potenziell mehr Geld verdienen als mit einem Blog über exotische Tierarten wie den mexikanischen Axolotl (einfach, weil die Zielgruppe bei letztgenannten überaus klein ist).
Bloggen mittlerweile auch in Deutschland salonfähig
Auch in Deutschland ist es mittlerweile möglich, seinen Lebensunterhalt mit einem gut geführten Blog zu bestreiten. Allerdings geht in jedem Fall ein mühsamer, monate- oder gar jahrelanger Aufbauprozess voraus, in dem der Betreiber mit seinem Blog nur wenig bzw. gar kein Geld verdient: Erst mit zunehmender Bekanntheit eines Blogs wird dieser auch für werbende Unternehmen interessant, weshalb Spenden und der Verkauf eigener Produkte bzw. Dienstleistungen zu Beginn oftmals die einzigen Einnahmequellen sind. Sind aber erst einmal verschiedene Partnerschaften geschlossen und die Finanzbasis geschaffen, sind in puncto Verdienst in der Theorie keinerlei Grenzen gesetzt. So verdient die Top-Elite der deutschen Blogger mit ihren Beiträgen schätzungsweise zwischen 5.000 und 10.000 Euro im Monat.
Das sind die Top-Verdiener der Blogger-Branche
Blogs behandeln die verschiedensten Themen: Egal, ob Mode, Sport, Lifestyle oder Musik – jede Branche hat ihre Top-Blogs, die das Ergebnis ganz eigener Erfolgsgeschichten sind. Oftmals geht das Business solch erfolgreicher Blogger bereits weit über das Verfassen von Blog-Beiträgen hinaus. So sind populäre Blogger als Influencer in den sozialen Netzwerken oder als Experte bei Konferenzen und Events gefragt oder betreiben zum Teil sogar eigene Produktketten. Paradebeispiel hierfür ist das Projekt „The Blonde Salad“, das 2009 von Chiara Ferragni als Mode-Blog gestartet wurde. Heute ist die Italienerin Chefin einer mehrköpfigen Crew, die sich nicht nur um das Fortbestehen des zum Magazin umfunktionierten Blogs kümmert: Parallel müssen die verschiedenen Social-Media-Kanäle bedient, Fotoshootings organisiert und der Vertrieb der eigenen Schuhkollektion („Chiara Ferragni Collection“) geregelt werden. Ferragni erwirtschaftet auf diese Weise schätzungsweise über 10 Millionen Euro jährlich.
Ferner zählen folgende Blogger zu den erfolgreichsten und bestbezahlten der Welt:
Blogger | Themengebiet | Einnahmequellen | Geschätzte Einkünfte | |
---|---|---|---|---|
The Smart Passive Income Blog | Pat Flynn | Marketing | Affiliate-Marketing, Produktverkauf, Podcast, Gastredner | 180.000 $ / Monat |
Making Sense of Cents | Michelle | Finanzen | Affiliate-Marketing, Direkt-Marketing, Produktverkauf | 120.000 $ / Monat |
Pinch of Yum | Lindsay & Bjork | Food | Affiliate-Marketing, Direkt-Marketing, Sponsored Posts, PPC-Werbung, Gastredner | 70.000 $ / Monat |
Just a Girl and Her Blog | Abby Lawson | Lifestyle & Dekoration | Affiliate-Marketing, Produktverkauf | 30.000 $ / Monat |
ShourMeLoad | Harsh Agrawal | Blogging & Internet | Affiliate-Marketing, Direkt-Marketing, Produktverkauf, PPC-Werbung | 30.000 $ / Monat |
MatthewWoodward.co.uk | Matthew Woodward | SEO | Afilliate-Marketing, Berater | 22.000 $ / Monat |
True Valhalla | Matthew | Software-Entwicklung | Produktverkauf, Direkt-Marketing | 10.000 $ / Monat |
JohnnyFD.com | Johnny | Reisen | Affiliate-Marketing, Produktverkauf | 8.000 $ / Monat |
Single Moms Income | Alexa | Spar-Tipps | Affiliate-Marketing, Sponsored Posts, PPC-Werbung | 6.600 $ / Monat |
Quelle: https://bloggerspassion.com/bloggers-income-report-how-much-money-do-top-bloggers-make-and-how/
Geld verdienen mit dem eigenen Blog: Tipps und Tricks für den Einstieg
Wenn Sie schon länger planen, mit Ihrem Blog Geld zu verdienen, ist es höchste Zeit, die Weichen für die Kommerzialisierung zu stellen. Behalten Sie bei all Ihren Bemühungen um eine thematische Spezialisierung, die geeignete Hosting-Lösung, mehr Traffic und neue Beziehungen zu anderen Bloggern jedoch stets im Hinterkopf, dass es sich hierbei um einen langwierigen Prozess handelt, der oft viel Geduld erfordert. Es gibt jedoch einige Kniffe, mit denen Sie Ihren Erfolg ankurbeln können.
- Ladezeit optimieren: Ein Weblog ist, wie der Name verrät, über das Word Wide Web erreichbar. Die potenziellen Leser stellen dabei an die User-Experience die gleichen Erwartungen wie bei anderen Webprojekten. Zusätzlich zur intuitiven Bedienbarkeit und einer guten Strukturierung ist also insbesondere eine schnelle Ladezeit gefragt. Letztgenannte wird vor allem durch die Wahl des Blog- bzw. Content-Management-Systems sowie die Hosting-Umgebung beeinflusst. Nutzen Sie ein CMS, können Sie die Ladezeit auch häufig mit Plug-ins verbessern – beispielsweise mit Lazy Load für WordPress-Seiten. Das Plug-in sorgt dafür, dass Bilder nur dann geladen werden, wenn sie in den Sichtbereich des Lesers kommen.
- Mehr Inhalte präsentieren: Viele Blogger zeigen auf der Startseite nur eine sehr geringe Anzahl an Beiträgen an oder verzichten vollkommen auf redaktionelle Inhalte. Dabei erhöht eine größere Auswahl die Chance, das Interesse der Besucher zu wecken und auf diese Weise neue Stammleser zu gewinnen. Die steigende Verweildauer wirkt sich zudem positiv auf das Suchmaschinenranking aus. Wichtig ist jedoch, dass Sie auch bei diesem Schritt die zuvor erwähnte Ladezeit im Hinterkopf behalten.
- Artikel anteasern: Mit einem interessanten Vorschaubild und einem spannenden Teaser-Text erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Artikel gelesen werden. Im Optimalfall verfassen Sie diesen „Klappentext“ Ihres Beitrags selbst. Viele Content-Management-Systeme bieten aber auch Funktionen, die den Vorschautext automatisch aus den ersten Zeilen generieren – eine Lösung, auf die Sie zurückgreifen sollten, wenn Sie nicht über genügend Zeit für eine Eigenkreation verfügen.
- Call-to-Action hervorheben: Wenn Sie abseits Ihrer redaktionellen Inhalte auch Newsletter, Produkte oder Dienstleistungen anbieten, um mit Ihrem Blog Geld zu verdienen, sollten Sie dies Ihren Lesern deutlich machen. Entsprechend prominent sollten die jeweiligen Formulare, Buttons etc. positioniert sein, damit sie von den Nutzern wahrgenommen werden. Wollen Sie mehrere verschiedene Handlungsaufforderungen in Ihren Blog integrieren, sollten Sie nicht den Fehler machen und allen die gleiche Gewichtung zukommen lassen. Heben Sie das Wichtigste am deutlichsten hervor, damit Besucher nicht durch eine zu unübersichtliche Auswahl überfordert werden.
- Nutzerverhalten analysieren: Wenn Sie Ihren Blog anpassen, um neue Besucher zu erreichen, die Verweildauer zu erhöhen oder die Conversion-Rate zu verbessern, sollten Sie immer auch die Auswirkungen dieser Anpassungen analysieren. Mithilfe von Webanalyse-Software wie Google Analytics erfahren Sie, ob eine Maßnahme Ihnen mehr Traffic eingebracht oder die Leser zu Conversions animiert hat. Voraussetzung ist, dass Sie nicht alle Optimierungsschritte auf einmal durchführen – in solch einem Fall können Sie zwar feststellen, ob die Anpassungen sich positiv auf den Erfolg Ihres Blogs auswirken, jedoch nicht mehr überprüfen, welche Maßnahme den größten Anteil daran hatte.
Wenn Sie sich ganz auf die Erstellung von Content und die Optimierung Ihres Blogs konzentrieren wollen, ist Managed-Hosting die perfekte Lösung für die Veröffentlichung Ihres Projekts. Sie erhalten auf diese Weise nicht nur eine Hardware-Struktur, die optimal auf die Bedürfnisse Ihres Weblogs abgestimmt ist, sondern auch Unterstützung bei der Installation, Verwaltung und Aktualisierung der favorisierten Blog-Software. Bei IONOS Managed WordPress Hosting ist die Installation von WordPress beispielsweise mit wenigen Klicks erledigt – künftige Sicherheits- und Core-Updates werden automatisch eingespielt. Zusätzlich stehen die wichtigsten Plug-ins, Themes und Erweiterungen von Beginn an zur Auswahl bereit. Das Support-Team steht bei Fragen und Problemen jederzeit zur Verfügung.
Als Blogger Geld verdienen: Zusammenfassung der wichtigsten Möglichkeiten
n unserem Ratgeber haben wir aufgezeigt, dass man sich um zahlreiche Dinge kümmern und meist viel Zeit investieren muss, bevor man mit einem Blog Geld verdienen kann. Erst, wenn ein Projekt über genügend Traffic verfügt, für werbende Unternehmen interessant genug ist oder wegweisende Partnerschaften geknüpft sind, profitieren Sie von den vorgestellten Verdienstmöglichkeiten.
Abschließend haben wir die verschiedenen Einnahmequellen für Sie im tabellarischen Überblick zusammengefasst.
Beschreibung | Vorteil | Nachteil | |
Direkt-Marketing | Vermietung von Werbefläche in Eigenregie | Preis selbst bestimmbar; keine Vermittlungsgebühr | Hohe Aufwand (insbesondere bei der Kundenakquise) |
Sponsored Posts | Redaktionelle, bezahlte Beiträge über ein vorgegebenes Thema/Produkt | Verknüpft den Aspekt der Werbung mit relevanten Informationen für den Leser | Kennzeichnungspflicht; mitunter riskiert der Blogger seine Glaubwürdigkeit gegenüber den Besuchern |
Affiliate-Marketing | Empfehlung von Produkten oder Dienstleistungen im Rahmen eines Beitrags | Option, um mit geringem Aufwand Geld zu verdienen; auch bei geringem Besucheraufkommen möglich | Blogger verdient nur bei erfolgreicher Vermittlung (Leser folgt der Empfehlung); lenkt Nutzer vom Blog weg |
Pay-per-Click-Werbung | Vermietung von Werbeplätzen über einen externen Service | Werbekunden müssen nicht selbst gefunden werden | Der Blog-Betreiber erhält nur Geld, wenn der Leser die Anzeige anklickt; die Einnahmen pro Klick sind vom Traffic abhängig |
Verkauf eigener Produkte/Dienstleistungen | Zusätzlich zum redaktionellen Inhalt bietet der Blogger auch eigene Dienste bzw. Ware an | Zusatzangebote bieten den Besuchern Mehrwert und helfen bei der Gewinnung neuer Stamm-Leser | Hoher Aufwand; Gefahr den Leser durch ein zu hohes Informations- und Produktangebot zu verlieren |
Paid Content | Der Blog bzw. bestimmte Artikel werden erst freigeschaltet, nachdem eine festgelegte Gebühr bezahlt wurde | Stabile Einnahmequelle; Blogger ist nicht so stark vom Traffic abhängig wie bei Werbe-Kooperationen | Setzt ein hohes Image und die passende Zielgruppe voraus; große Konkurrenz im Web durch ähnliche kostenfreie Inhalte |
Spenden | Der Leser wird aktiv dazu ermuntert, den Blog finanziell (auf freiwilliger Basis) zu unterstützen | Leicht zu integrierende Einnahmequelle, die vor allem in der Startphase sehr nützlich sein kann | Für professionelle Blogs ab einer gewissen Größe ungeeignet |
Link-Verkauf | Verkauf von Links in veröffentlichten Artikeln | Einfache Einnahmequelle; Abwicklung über spezialisierte Dienste | Nicht gekennzeichnete Werbe-Links verstoßen gegen die Google-Richtlinien |