Stripe vs. PayPal – Payment Gateways im Überblick
In vielen Onlineshops stehen verschiedene Bezahlmethoden zur Auswahl. Für all diese Zahlungen sind sogenannte Payment Gateways relevant. Diese bilden die Schnittstelle zwischen dem Onlinehändler und dem Zahlungsverarbeiter.
Was sind Payment Gateways eigentlich?
Täglich werden Tausende von Zahlvorgängen über das Internet abgewickelt. Eine maßgebliche Rolle in diesem Prozess spielen sogenannte Payment Gateways (deutsch: Zahlungsgateways). Hierbei handelt es sich um die Schnittstelle zwischen Onlineshops und dem Zahlungsverarbeiter. Das Payment Gateway sorgt dafür, dass alle nötigen Daten vom Kunden eingegeben werden. Darüber hinaus verschlüsselt es die sensiblen Informationen und garantiert so deren geschützte Übertragung. Auf diese Weise können Betreiber von Onlineshops sichergehen, dass die Zahlungen ihrer Kunden autorisiert sind, und die User müssen sich um die Sicherheit ihrer Daten keine Sorgen machen.
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Anbieter von Payment Gateways
Es gibt viele verschiedene Anbieter für Payment Gateways; sie werden auch Acquirer genannt. Bei diesen handelt es sich vielfach um Unternehmen oder auch Banken, die die Zahlungsabwicklung auf Seite der Händler übernehmen. Hierfür fallen pro Transaktion geringe Gebühren an. Teilweise bieten Payment Gateway Provider auch einen sogenannten White-Label-Service an. Dieser erlaubt es beispielsweise Onlineshops oder Banken, das Payment Gateway als eigene Technologie zu vermarkten. Der wohl bekannteste Anbieter eines Payment Gateways ist das amerikanische Unternehmen PayPal. Doch auch andere Provider wie z. B. Stripe bieten eine Menge interessanter Features, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
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PayPal
PayPal ist der größte Anbieter von Payment Gateways. Die denkbar einfache Einrichtung eines eigenen PayPal-Kontos legte den Grundstein für über 277 Millionen Nutzer weltweit. Mittlerweile ist das Unternehmen aus dem E-Commerce kaum mehr wegzudenken.
Stripe
Mit der Zeit hat sich auch eine Reihe von PayPal-Alternativen etabliert. Eine Alternative, die wir Ihnen hier vorstellen möchten, ist Stripe. Das Unternehmen mit Sitz in San Francisco bietet seit 2009 einen Online-Bezahldienst an. Das Startup wird von vielen Seiten nicht zuletzt aufgrund seines selbstlernenden Betrugspräventionssystems gefördert. Investor ist neben den Kreditkartenanbietern Visa und American Express auch Tesla-CEO Elon Musk.
Stripe vs. PayPal: Aufstrebendes Startup und Rekordhalter im Vergleich
Obwohl sich die beiden Payment Gateway Provider in vielerlei Hinsicht ähneln, gibt es doch einige Unterschiede in der konkreten Ausgestaltung des jeweiligen Angebots.
Transaktionskosten und Gebühren
Bei Stripe fallen für Zahlungen mit Kreditkarten innerhalb von Europa Kosten in Höhe von 1,4 Prozent der Transaktionssumme sowie eine allgemeine Servicepauschale an, die pro Transaktion 0,25 Euro beträgt. Für internationale Zahlungen werden neben der identisch hohen Pauschale 2,9 Prozent der Zahlungssumme berechnet. Bei PayPal fallen die Gebühren in der Summe etwas höher aus. Bei Zahlungen mit Kreditkarte behält PayPal 2,49 Prozent der Transaktionssumme, zusätzlich werden währungsspezifische Festgebühren erhoben. Für den Euro liegen diese bei 0,35 Euro pro Zahlungsvorgang. Im Gegensatz zu Stripe bietet PayPal einen zusätzlichen Tarif für Mikrotransaktionen an, der vorteilhaft sein kann, wenn mit vielen Zahlungen unter 10 Euro zu rechnen ist.
Hinsichtlich der Chargeback-Gebühren fallen die Unterschiede zwischen Stripe und PayPal größer aus. Die Gebühren kommen dann zum Tragen, wenn Kreditkartenzahlungen zurückgebucht werden (Chargeback). Die integrierte Chargeback Protection bei Stripe, die mit einer Gebühr von 0,4 Prozent der Transaktionssumme zu Buche schlägt, sorgt dafür, dass Stripe den strittigen Betrag sowie die Anfechtungsgebühren in jedem Fall übernimmt. Der Händler muss nicht einmal Beweise vorlegen können. PayPal hingegen setzt seit April 2021 eine Konfliktgebühr ein, wenn der Händler und der Käufer zu keiner eigenständigen Einigung gelangen. Pro Fall beträgt die Höhe der Gebühr 16 Euro.
Unterstützte Währungen und globale Verfügbarkeit
PayPal ist nahezu rund um den Globus verfügbar. 202 unterstützte Länder führen dazu, dass Zahlungen überall auf der Welt via PayPal abgewickelt werden können. Im Vergleich dazu ist Stripe bisher erst in 46 Ländern verfügbar, darunter vor allem in Europa und Amerika. Allerdings unterstützt das Startup weitaus mehr Währungen als die Konkurrenz: Während PayPal sich auf 25 Währungen beschränkt und ein Ausbau der Währungen derzeit auch nicht vorgesehen ist, kann Stripe mit über 135 implementierten Währungen aufwarten.
Akzeptierte Zahlungsmethoden
Mit PayPal können Sie die vier beliebtesten Zahlungsmethoden ganz einfach in Ihren Webshop einbinden. Zahlungen per Kreditkarte, Lastschrift, PayPal selbst und auch der Kauf auf Rechnung können realisiert werden. Kunden, die ihrerseits PayPal nutzen, können dort auswählen, ob die Summe von ihrem PayPal-Guthaben oder ihrem Bankkonto abgebucht werden soll. Darüber hinaus bietet PayPal Kunden intern eine Ratenzahlung sowie die Bezahlung nach 14 Tagen an. Auch Stripe unterstützt die gängigsten Zahlungsmethoden weltweit. Neben den auch von PayPal angebotenen Möglichkeiten können Sie bei Stripe auf die mobilen Zahlungsdienste Google Pay und Apple Pay zugreifen. Außerdem stehen die beiden chinesischen E-Wallets Alipay und WeChat Pay zur Auswahl bereit.
Checkout-Experience
Mit der Checkout-Experience wird die Benutzerfreundlichkeit des eigentlichen Bezahlprozesses beschrieben. Während die Bezahlung mit PayPal über einen eigenen Button erfolgt, über den der User zu PayPal weitergeleitet wird, ist das Bezahlen mit Stripe direkt in den Webshop integriert. Der Checkout-Prozess von PayPal ist durch den zusätzlichen Login bei PayPal alles in allem wesentlich zeitaufwendiger.
Card-Reader
Stripe bietet seinen Nutzern demnächst die Möglichkeit, zwischen zwei verschiedenen vorzertifizierten Card-Readern zu wählen, die direkt über Stripe erworben werden können. Die Preise bewegen sich hier zwischen 59 Euro für das BBPOS WisePad und 199 Euro für das Lesegerät BBPOS WisePOS E. Beide verfügen über Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und akzeptieren kontaktlose Bezahlungen. Die teurere Variante unterstützt außerdem auch Zahlungen via Swipe. Die Kartenlesegeräte von PayPal sind etwas günstiger. Der erste Zettle Card-Reader von PayPal kostet 29 US-Dollar, jeder weitere ist für 79 US-Dollar erhältlich. Auch Zettle unterstützt kontaktloses Zahlen sowie das Bezahlen mit PayPal direkt.
Unterstützung von CRM-Software
Für viele Unternehmer im Bereich E-Commerce ist eine Customer-Relationship-Management-Software nicht wegzudenken. Mit ihr können Kundenprofile erstellt und verwaltet werden, sodass die Unternehmer einfacher mit ihren Kunden in Verbindung bleiben können. Letzten Endes soll CRM-Software Onlineshops dabei unterstützen, ihre Rentabilität zu steigern. Stripe kann Partnerschaften mit 36 CRM-Software-Anbietern aufweisen – darunter HubSpot, eines der beliebtesten kostenlosen CRM-Tools. Im Vergleich dazu hat PayPal nur wenige Partnerschaften. Insbesondere im Bereich CRM ist das Angebot klein: Nutzer können lediglich von einer Partnerschaft mit Odoo, einer All-in-one-Management-Software, profitieren.
Vor- und Nachteile von Stripe und PayPal im Überblick
Stripe | PayPal |
Allgemein geringere Transaktionsgebühren | Eigene Pauschale für Mikrotransaktionen |
Generelle Chargeback Protection, für die immer eine Gebühr angesetzt wird | Pauschalsumme, die nur im Streitfall gezahlt wird |
Vielzahl von Zahlungsmethoden wird unterstützt | Auch der Ratenkauf ist via PayPal möglich |
Einbindung von mehr Währungen | Höhere globale Verfügbarkeit |
Kartenlesegeräte erst bald verfügbar (und relativ teuer) | Günstige Card-Reader |
Schnelles Checkout durch direkte Einbindung in den Webshop | Checkout über PayPal direkt |
Vielzahl an Partnerschaften, u. a. im Bereich CRM-Software | Kaum direkte Partnerschaften, aber Einbindung in viele externe CRM-Tools möglich |
Welches Payment Gateway ist das richtige für mich?
Beide Payment Gateways haben ihre Vor- und Nachteile. Welches für Ihr E-Commerce Business das richtige ist, hängt stark davon ab, welchen Schwerpunkt Sie verfolgen. Für Anbieter, die planen, viele Mikrotransaktionen durchzuführen, ist PayPal aufgrund des Sondertarifs eine Überlegung wert. Auch dann, wenn große Beträge bezahlt werden müssen, die mittels flexibler Zahlungspläne wesentlich einfacher zu begleichen sind, ist PayPal die bessere Alternative. Da die Gebühren bei Stripe insbesondere bei Inlandstransaktionen wesentlich geringer ausfallen, lohnt es sich, über die Wahl des Startups nachzudenken, wenn Ihr Onlineshop sich vorrangig an inländische Kundschaft richtet.