Was ist die Broadcast-Adresse?
Über die Broadcast-Adresse lassen sich Datenpakete in IP-Netzwerken an alle Teilnehmer eines lokalen Netzes verschicken. Die individuellen Adressen der einzelnen Netzwerkparteien müssen hierfür nicht bekannt sein. Bei Bedarf lässt sich die Broadcast-Adresse ganz einfach berechnen.
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Das steckt hinter der Broadcast-Adresse
Jedes Netz bzw. Subnetz besitzt eine reservierte Broadcast-Adresse, über die alle Teilnehmer des Netzwerks einen Broadcast versenden können. Ein solcher ermöglicht es, Informationen und Dienste an alle Geräte und Komponenten des Netzwerks zu übertragen, ohne dass hierfür deren individuelle IP-Adressen bekannt sein müssen. Unter anderem nutzen Router in einem lokalen Netzwerk die Broadcast-IP, um HELLO-Pakete an alle Endgeräte, Switches und andere Router zu versenden und so die Wechselbeziehungen im Netz aufrechtzuerhalten und benachbarte Geräte zu entdecken.
Broadcast: eine Mehrpunktverbindung in IP-Netzwerken, die automatisch alle Teilnehmer des Netzwerks erreicht, ohne die Empfängeradressen zu kennen. Zu diesem Zweck existiert in jedem Netz bzw. Subnetz eine fest reservierte Broadcast-Adresse.
Wie lässt sich die Broadcast-Adresse berechnen?
Jede IP-Adresse besteht aus 4 Dezimalzahlen – sogenannten Oktetten –, die durch Punkte getrennt sind. Ein Oktett beinhaltet 8 Bit, weshalb jede IPv4-Adresse automatisch eine 32-Bit-Adresse ist. Jedes Oktett kann eine Zahl zwischen 0 und 255 darstellen. Die Broadcast-Adresse wird immer im abschließenden Bereich des Host-Anteils einer Adresse (startet im dritten oder vierten Oktett) gekennzeichnet: Wenn alle Host-Bits auf den Binärwert „1“ gesetzt sind, handelt es sich um die Broadcast-Adresse.
Sind alle Host-Bits auf den Wert „0“ gesetzt, hat man es mit der Adresse für das entsprechende Subnetz zu tun.
Folgendes Beispiel soll die Zusammensetzung der einzelnen Bestandteile einer IP-Adresse inklusive der Berechnung der Broadcast-Adresse verdeutlichen:
192.128.64.7/24
192.128.64.7 ist in diesem Fall die IP-Adresse, während das Suffix „/24“ die Subnetzmaske 255.255.255.0 kennzeichnet.
In jedem Netzwerk wird eine Broadcast-IP nur einmal vergeben. Sie ist immer die letzte IP-Adresse des Subnetzes. Die Broadcast-Adresse – bei der alle Host-Bits wie bereits erwähnt auf „1“ gesetzt sind – lautet in diesem Beispiel folglich: 192.128.64.255.
Broadcast-IP herausfinden: So funktioniert’s
Sie wollen die Broadcast-Adresse Ihres Netzwerks herausfinden? Hierfür bieten Ihnen gängige Betriebssystem mit nativen Kommandozeilenanwendungen und dem Netzwerkprogramm ipconfig (Windows) bzw. „ifconfig“ oder „ip“ (Linux, macOS) das passende Tool-Set.
In Windows gehen Sie beispielsweise folgendermaßen vor:
- Starten Sie die Eingabeaufforderung, indem Sie die Tastenkombination [Windows] + [R] verwenden und den Befehl „cmd“ ausführen.
- Geben Sie in das Kommandozeilen-Tool den CMD-Befehl „ipconfig /all“ ein, um einen Überblick über alle wichtigen Eckdaten Ihres lokalen Netzwerks zu erhalten.
Unter anderem präsentiert Ihnen die Eingabeaufforderung die IP-Adresse Ihres Geräts sowie die Subnetzmaske. Aus diesen Angaben können Sie die Broadcast-IP ableiten: In unserem Beispiel mit der IP-Adresse 192.168.2.34 und der Subnetzmaske 255.255.255.0 lautet die Broadcast-Adresse 192.168.2.255.
Wie genau Sie die Broadcast-Adresse in Linux und macOS herausfinden, hängt von dem verfügbaren Netzwerk-Tool der jeweiligen Distribution bzw. Version ab. In Ubuntu 20.04 können Sie beispielsweise wie folgt vorgehen:
- Öffnen Sie das Menü „Anwendungen anzeigen“.
- Suchen Sie nach „Terminal“ und starten die Anwendung per Doppelklick.
- Geben Sie das Kommando „ifconfig“ ein.
Gleich in der zweiten Zeile präsentiert Ubuntu nach der Ausführung des Kommandos drei Werte:
- inet: die Internetadresse Ihres Geräts (hier: 172.18.166.193)
- netmask: die Subnetzmaske des lokalen Netzwerks (hier: 255.255.250.0)
- broadcast: die Broadcast-Adresse des lokalen Netzwerks (hier: 172.18.175.255)