Nextcloud migrieren: So gelingt die Nextcloud-Migration

Bei der Nextcloud-Migration geht es in der Regel darum, Daten von einem auf einen anderen Nextcloud-Server zu übertragen oder von anderen Lösungen wie ownCloud zu Nextcloud zu wechseln. Die Gründe dafür reichen von einer Anpassung der Hardware bis hin zum Wechsel des Hosting-Dienstes.

Welche Gründe für eine Nextcloud-Migration gibt es?

Zu Nextcloud zu migrieren oder den Nextcloud-Server zu wechseln, kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll oder notwendig sein. Oftmals geht die Nextcloud-Migration auf den Wunsch nach besserer Performance, gesteigerter Sicherheit oder größerer Flexibilität zurück. Zu den häufigsten Gründen für die Server-Migration zählen:

  • Wechsel der Hardware für bessere Performance: Wenn die vorhandene Infrastruktur an ihre Grenzen stößt – etwa aufgrund steigender Nutzungszahlen oder zunehmenden Datenvolumens – sorgt ein Wechsel auf leistungsstärkere Server für spürbare Verbesserungen hinsichtlich Geschwindigkeit und Stabilität.
  • Wechsel von virtuellen Umgebungen auf physische Server: Als typischer Grund gilt auch der Umzug von vorkonfigurierten Softwarelösungen, die in einer virtuellen Umgebung betrieben werden, auf physische Server. Letztere bieten in der Regel mehr Rechenleistung.
  • Wechsel des Hosting-Dienstes: Nicht selten geht die Migration auf die Motivation zurück, den Nextcloud-Anbieter zu wechseln – beispielsweise, um Kosten zu sparen, bessere Unterstützung für individuelle Anforderungen zu erhalten oder aufgrund strengerer Datenschutzrichtlinien.
  • Nextcloud-Funktionalität: Die Open-Source-Anwendung bietet eine Vielzahl an Funktionen und eine hohe Erweiterbarkeit durch Apps, wodurch sie in vielen Szenarien eine leistungsfähige Alternative zu den verfügbaren Nextcloud-Alternativen darstellt.

Nextcloud migrieren: Welche Szenarien gibt es?

Für eine Nextcloud-Migration existieren verschiedene Szenarien. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang vor allem, wo die Daten ursprünglich gespeichert sind und wohin sie übertragen werden. Zu den häufigsten Use Cases zählen:

  • Migration von Nextcloud zu Nextcloud: Hier werden die Daten von einem Nextcloud-Server auf einen anderen übertragen – beispielsweise, um leistungsstärkere Hardware zu nutzen oder den Hosting-Service zu wechseln. Für dieses Szenario hat Nextcloud die Export-/Import-Funktion entwickelt, die seit Version 24 integriert ist. Das Feature ermöglicht es, Daten aus einem Archiv zu exportieren und dieses auf dem neuen Server zu migrieren.
  • Umstieg von einer anderen Plattform zu Nextcloud: Hierbei handelt es sich um die Migration von anderen Cloud-Lösungen wie ownCloud zu Nextcloud. Dies geschieht häufig, um von der breiten Auswahl an Nextcloud-Apps, der aktiven Community und der besseren Skalierbarkeit der Software zu profitieren. Dabei werden die Daten erst aus der vorherigen Plattform exportiert und anschließen in Nextcloud migriert.
  • Cloud-Migration von einer lokalen Datenbank: In diesem Anwendungsfall werden bisher lokal gespeicherte Daten, Apps und digitale Ressourcen partiell oder vollständig in die Nextcloud-Umgebung überführt. Wie umfangreich die Migration ausfällt, hängt vor allem von den Gründen für den Wechsel und den damit verbundenen Zielen ab.
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Anleitung: Nextcloud auf anderen Server migrieren

Die Migration auf einen anderen Server erfordert sorgfältige Planung und Umsetzung. Die nachfolgende Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Daten auf das neue System übertragen. In jedem Fall ist zu empfehlen, noch vor der Migration ein Backup aller wichtigen Daten zu erstellen, damit Sie im Zweifelsfall ohne Probleme den Originalzustand wiederherstellen können.

Schritt 1: Vorbereiten des neuen Servers

  1. Installieren Sie auf dem neuen Server das gewünschte Betriebssystem.
  2. Konfigurieren Sie die notwendigen Komponenten: Webserver, PHP und die gewünschte Datenbank (MySQL, MariaDB, PostgreSQL, Oracle).
  3. Stellen Sie außerdem sicher, dass die PHP-Version und alle relevanten PHP-Extensions mit Ihrer Nextcloud-Konfiguration kompatibel sind.

Schritt 2: Nextcloud in den Wartungsmodus versetzen

  1. Versetzen Sie Nextcloud auf dem aktuellen Server mit folgendem Befehl in den Wartungsmodus:
sudo -u www-data php occ maintenance:mode --on
bash
  1. Warten Sie ein paar Minuten, damit alle Sync-Clients den Wartungsmodus erkennen. Stoppen Sie danach den Webserver, auf dem Sie Nextcloud ausführen.

Schritt 3: Datenbank sichern und übertragen

  1. Führen Sie eine Datenbank-Sicherung (Dump) für Ihre bestehende Installation durch.
  2. Übertragen Sie die Kopie auf den neuen Server und importieren Sie die Daten in die neue Datenbank.

Schritt 4: Dateien kopieren

  1. Kopieren Sie alle Dateien Ihrer Nextcloud-Instanz auf den neuen Server.
  2. Die Datendateien sollten ihren Zeitstempel beibehalten. Andernfalls laden die Clients alle Dateien nach der Migration neu. Verwenden Sie dafür das Synchronisations-Tool rsync:
rsync -avz --progress --times /pfad/zu/nextcloud/ /ziel/pfad/
bash
  1. Sollten sich durch die Nextcloud-Migration Dateipfade ändern, ist es erforderlich, dass Sie die Pfade auch in der Nextcloud config.php entsprechend anpassen.
  2. Führen Sie den folgenden Befehl aus, um mögliche Inkonsistenzen nach der Migration zu beheben:
sudo -u www-data php occ maintenance:repair
bash

Schritt 5: Data-Fingerprint prüfen

  1. Prüfen Sie in der config.php des ursprünglichen Systems, ob ein Wert für data-fingerprint gesetzt wurde.
  2. Sollte dies der Fall sein, müssen Sie auf dem neuen Server nun zuerst den folgenden Befehl ausführen:
sudo -u www-data php occ maintenance:data-fingerprint
bash

Schritt 6: Testlauf auf dem neuen Server

  1. Starten Sie die Datenbank, den Webserver bzw. Anwendungsserver und die Nextcloud-Anwendung.
  2. Überprüfen Sie, ob der Wartungsmodus noch aktiv ist, ob ein Logfile-Eintrag erstellt wird und ob es Fehlermeldungen gibt.
  3. Deaktivieren Sie den Wartungsmodus und melden Sie sich als Administratorin bzw. Administrator an, um zu kontrollieren, ob alles einwandfrei funktioniert.

Schritt 7: DNS-Eintrag anpassen

Aktualisieren Sie den CNAME-Record in den DNS-Einstellungen, um Nutzerinnen und Nutzer auf die neue Location zu verweisen.

Hinweis

Abgesehen von der Aktivierung des Wartungsmodus sollten Sie nichts am ursprünglichen System ändern. Falls Probleme auftreten, ist es Ihnen so möglich, auf die alte Instanz zurückzugreifen. Je nach Größe der Instanz kann es unter Umständen mehrere Stunden dauern, Nextcloud zu migrieren.

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Von ownCloud zu Nextcloud migrieren

Die Migration von ownCloud zu Nextcloud lässt sich mit einem manuellen Upgrade vergleichen. Voraussetzung ist, dass die Versionen der beiden Cloud-Anwendungen miteinander kompatibel sind, weshalb lediglich ein Wechsel von ownCloud 10.13.x auf Nextcloud 25.0.x (mindestens 25.0.13) möglich ist. Um ownCloud in Nextcloud zu migrieren, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Backup erstellen: Legen Sie zur Sicherheit unbedingt ein Backup an, bevor Sie den Migrationsprozess starten.
  2. Kompatible Nextcloud-Version herunterladen: Laden Sie die passende Version der Software von der Nextcloud-Archivseite herunter.
  3. Upgrade durchführen: Folgen Sie den Anweisungen der offiziellen Nextcloud-Upgrade-Dokumentation, um Nextcloud über die bestehende ownCloud-Instanz zu installieren.
  4. Datenbank anpassen: Nach dem Update führen Sie folgende Befehle aus (nach occ upgrade), um die Datenbank korrekt einzustellen:
occ db:convert-filecache-bigint
occ db:add-missing-columns
occ db:add-missing-indices
occ db:add-missing-primary-keys
bash
  1. CronJobs prüfen: Falls in der alten Konfiguration CronJobs eingerichtet sind, müssen Sie gewährleisten, dass diese per PHP-Befehl (statt occ system:cron) konfiguriert, also als Nextcloud-CronJobs eingerichtet sind.
  2. Upgrade auf die neueste Nextcloud-Version: Nutzen Sie den integrierten Nextcloud-Updater, um die Installation auf die neueste Version zu aktualisieren.
  3. Warnungen prüfen: Kontrollieren Sie etwaige Sicherheits- und Setup-Warnungen im Abschnitt „Übersicht“ Ihrer Nextcloud-Einstellungen.
  4. Apps prüfen und reaktivieren: Nach der Nextcloud-Migration sind einige ownCloud-Apps möglicherweise deaktiviert. Die Nextcloud-Versionen der Anwendungen lassen sich mit folgenden Befehlen installieren:
occ app:enable calendar
occ app:enable contacts
bash
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