Nextcloud auf einem Synology NAS installieren: So funktioniert’s

Die Installation von Nextcloud auf Synology stellt eine Alternative zu den nativ über das NAS-System bereitgestellten Funktionen Cloud Sync und Synology Drive dar. Bevor Sie die Open-Source-Software herunterladen, ist es erforderlich, grundlegende Pakete – etwa Web Station und eine Datenbank – zu konfigurieren. Im Anschluss können Sie Nextcloud in wenigen Schritten installieren.

Nextcloud und Synology NAS: Basics und Zusammenhänge erklärt

Die Synology Inc. ist ein aus Taiwan stammendes Unternehmen, das NAS-Server (Network Attached Storage) herstellt und vertreibt. Diese netzgebundenen Dateiserver sind vor allem aufgrund des bedienungsfreundlichen Betriebssystems DiskStation Manager (DSM) beliebt, mit dem sich der Server intuitiv per Browser konfigurieren lässt.

Bei Nextcloud handelt es sich um eine für Self-Hosting und Cloud Computing ausgelegte Open-Source-Software, die für Desktop-PCs und mobile Endgeräte verfügbar ist. Die Installation von Nextcloud auf einem Synology NAS gestattet es Ihnen, eine eigene Cloud einzurichten. Das macht es möglich, auch außerhalb des eigenen Netzwerks auf die über das NAS gespeicherten Daten zuzugreifen und diese mit anderen Geräten zu synchronisieren.

Mit CloudSync und Synology Drive werden derartige Funktionen auch direkt über das Synology-Ökosystem zur Verfügung gestellt. Dass Nextcloud on Synology dennoch sehr beliebt ist, liegt vor allem daran, dass Nextcloud Erweiterungen aus unterschiedlichsten Bereichen (etwa Büro, Multimedia und Kommunikation), einen erstklassigen Datenschutz und Flexibilität für individuelle Anpassungen bietet.

Nextcloud auf Synology: Welche Voraussetzungen gibt es?

Um Nextcloud erfolgreich auf einem NAS-Server von Synology zu installieren und zu betreiben, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Der Server sollte mindestens über 512 Megabyte Arbeitsspeicher verfügen und mit einer aktuellen Version des DiskStation Managers ausgestattet sein. Darüber hinaus benötigen Sie die folgenden Pakete, die sich über das Paketzentrum von Synology herunterladen lassen:

  • Web Station (für die Verwaltung von Webservern und -anwendungen)
  • Apache HTTP Server 2.4 (Webserver)
  • PHP (Skriptsprache, mindestens Version 8.3 laut Nextcloud-Empfehlung)
  • MariaDB 10 oder MySQL (Datenbankserver, hier auch TCP/IP-Verbindung aktivieren)
  • phpMyAdmin (optionale Datenbankverwaltung)
Tipp

Mit Managed Nextcloud von IONOS steht Ihnen eine leistungsstarke Cloud-Lösung zur Verfügung. Sie behalten die volle Datensouveränität, müssen sich aber dank Managed-Betrieb nicht um die Administration des Servers kümmern. IONOS übernimmt sowohl die Installation als auch Updates und Wartung.

Nextcloud auf Synology installieren und sicher einrichten

Um Nextcloud für Synology NAS einzurichten, gibt es verschiedene Methoden. Wir stellen nachfolgend die Installation von Nextcloud Hub über den DiskStation Manager vor. Die Nextcloud-Installation mit Docker ist ebenfalls möglich, jedoch eher für erfahrene User geeignet.

Schritt 1: Nextcloud herunterladen

Laden Sie die aktuelle Version von Nextcloud von der offiziellen Nextcloud-Website herunter und kopieren Sie die ZIP-Datei in das Stammverzeichnis Ihres Webordners (./volume1/web/). Als Nächstes entpacken Sie die Datei in den Webordner.

Schritt 2: Lese- und Schreibrechte aktivieren

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Nextcloud-Ordner und navigieren Sie zu den Eigenschaften („Properties“). Dort rufen Sie die Registerkarte für „Berechtigungen“ („Permissions“) auf, wo Sie über „Erstellen“ („Create“) einen neuen Eintrag anlegen. Im nachfolgenden Dropdown-Menü wählen Sie unter „Benutzer oder Gruppe“ („User or group“) die Option SYSTEM aus. Im Anschluss aktivieren Sie alle Lese- und Schreibrechte. Danach klicken Sie auf „Speichern“ („Done“).

Als Nächstes setzen Sie in das Feld „Auf diesen Ordner, Unterordner und Dateien anwenden“ („Apply to this folder, sub-folder and files“) einen Haken.

Schritt 3: PHP konfigurieren

Öffnen Sie die Web Station und wählen Sie auf der linken Seite die Option „Skript-Spracheinstellungen“ („Script Language Settings“) aus, wo Sie über „Erstellen“ („Create“) ein neues Profil anlegen. Daraufhin öffnet sich ein neues Fenster. In diesem rufen Sie die Registerkarte „Einstellungen“ („Settings“) auf. Dort tragen Sie den gewünschten „Profilnamen“ („Profile name“) und eine „Beschreibung“ („Description“) ein. Anschließend wählen Sie Ihre PHP-Version aus und setzen Sie einen Haken bei „PHP-Cache aktivieren“ („Enable PHP Cache“).

Im Tab für Erweiterungen („Extensions“) aktivieren Sie folgende PHP-Extensions:

  • bcmath
  • bz2
  • curl
  • exif
  • ftp
  • gd
  • gettext
  • iconv
  • intl
  • gmp
  • mysqli
  • openssl
  • pdo_mysql
  • posix
  • soap
  • sodium
  • sockets
  • zip
  • zlib

Im Anschluss wechseln Sie in die Registerkarte für Kerneinstellungen („Core“), um die nachfolgenden Variablen über die Suchfunktion anzupassen:

  • memory_limit= 512M
  • upload_max_filesize= 128M (für den Upload größerer Daten empfiehlt sich beispielsweise 4000M = 40 Gigabyte)
  • post_max_size= 128M
  • opcache.enable= 1
  • apc.enable_cli= 1
  • opcache.enable_cli= 1
  • opcache.interned_strings_buffer= 64
  • opcache.max_accelerated_files= 32531
  • opcache.memory_consumption= 512
  • opcache.save_comments= 1
  • opcache.revalidate_freq= 240

Schritt 4: Webserver-Konfiguration

Öffnen Sie in der Web Station den Menüabschnitt „Webdienst“ („Web Service Portal“) und stellen Sie dort Ihr Standardserverportal ein. Tippen Sie auf die Registerkarte „Bearbeiten“ („Edit“), wo Sie als „HTTP Backend-Server“ die Option „Apache 2.4“ und unter „PHP“ das von Ihnen erstellte PHP-Profil auswählen. Danach speichern Sie die Änderungen ab.

Schritt 5: Erstellung der Nextcloud-Datenbank

Wechseln Sie zur Anwendung phpMyAdmin und melden Sie sich dort mit Ihren Root-Zugangsdaten für MariaDB an. Tragen Sie unter „Datenbank erstellen“ in das Eingabefeld „nextcloud“ ein und tippen Sie auf den Button „Erstellen“ („Create“).

Nachdem die Datenbank angelegt wurde, wählen Sie in der linken Leiste den entsprechenden Eintrag aus. Dann navigieren Sie zur Registerkarte „Privilegien“ („Privileges“), um im unteren Bereich auf „User hinzufügen“ („Add user account“) zu klicken. Im nächsten Fenster tragen Sie unter „Login-Information“ einen Profilnamen („User Name“), den Hostnamen („Host Name“ – hier links „Local“ als Option auswählen) und ein Kennwort („Password“) ein. Anschließend klicken Sie auf „Weiter“ („Go“).

Schritt 6: Nextcloud installieren

Wechseln Sie nun zu Ihrem Browser und öffnen Sie die URL http://ip-adresse/nextcloud (mit Ihrer individuellen IP-Adresse), um zur Installationsseite von Nextcloud zu gelangen. Dort legen Sie einen Account mit Admin-Rechten an und tragen die in Schritt 5 festgelegten Profilinformationen unten ein. Nachdem Sie alles korrekt ausgefüllt haben, klicken Sie auf „Installieren“ („Install“).

Schritt 7: Tasks planen

Rufen Sie über die Systemsteuerung den Aufgabenplaner („Task Scheduler“) auf, wählen Sie die Option „Erstellen“ („Create“) und klicken Sie auf „Benutzerdefiniertes Skript“ („User-defined script“). Daraufhin öffnet sich ein neues Fenster, in dem Sie folgende Einstellungen vornehmen:

  1. Allgemein“ („General“): Geben Sie dem Task eine Bezeichnung – etwa „Nextcloud-Berechtigungen“. Als User beziehungsweise Userin stellen Sie die Option „root“ ein. Achten Sie außerdem darauf, das Häkchen bei „Aktiviert“ zu setzen.
  2. Zeitplan“ („Schedule“): Stellen Sie ein, dass der Task an einem bestimmten Datum ausgeführt und nicht wiederholt wird.
  3. Aufgabeneinstellungen“ („Task Settings“): Aktivieren Sie die Option „Ausführungsdetails per E-Mail senden“ („Send run details by email“) und fügen Sie in die Befehlszeile folgenden Ausführungsbefehl ein:
chown -R http:http /volume1/web/nextcloud
chmod -R 0755 /volume1/web/nextcloud
bash

Danach führen Sie das Skript aus, um Nextcloud mit Ihren Geräten zu synchronisieren.

Schritt 8: Nextcloud einrichten

Um Nextcloud auf einem Synology NAS optimal nutzen zu können, sind nach der Installation jedoch noch einige Anpassungen erforderlich. Dazu gehören unter anderem:

  • Vertrauenswürdige Domains: Fügen Sie in die Nextcloud config.php Ihre externen Domains hinzu.
  • Externer Zugriff: Richten Sie auf Ihrer FRITZ!Box oder einem anderen Router eine Portfreigabe ein, die auf den NAS-Server weiterleitet.
  • SSL-Verschlüsselung: Konfigurieren Sie Let’s Encrypt, um ein gültiges SSL-Zertifikat für sichere Verbindungen zu erhalten.
  • Apps und Erweiterungen: Installieren Sie zusätzliche Apps wie Nextcloud Flow oder Nextcloud Deck.
  • Backups einstellen: Legen Sie eine Strategie für regelmäßige Datensicherungen fest.
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