VNC Server Ubuntu 22.04 installieren: Schritt für Schritt

Die Installation eines VNC Servers unter Ubuntu 22.04 gibt Ihnen die Möglichkeit, von jedem Ort aus auf Ihren Linux-Desktop zuzugreifen. Ob Sie im Homeoffice arbeiten, auf Geschäftsreise sind oder einfach nur von einem anderen Raum aus arbeiten möchten – mit einem VNC Server haben Sie stets Zugang zu Ihrer Arbeitsumgebung.

Was sind die Vorteile eines VNC Servers unter Ubuntu 22.04?

Der Einsatz eines VNC Servers unter Ubuntu 22.04 bietet viele Möglichkeiten, die den Arbeitsalltag erheblich vereinfachen. Mit einem VNC Server können Sie von überall auf der Welt aus auf Ihren Ubuntu-Desktop zugreifen. Das bedeutet, dass Sie nicht an Ihrem Arbeitsplatz sein müssen, um Ihre Anwendungen und Daten zu verwalten. Diese Flexibilität ist äußerst praktisch für Remote-Arbeitende, Geschäftsreisende oder Menschen, die von verschiedenen Standorten aus arbeiten möchten. Darüber hinaus gestaltet sich die Einrichtung des VNC Servers als besonders einfach, sodass auch weniger technikaffine Nutzerinnen und Nutzer schnell eine funktionierende Remote-Verbindung aufbauen können.

Ein VNC Server fördert außerdem die Kollaboration innerhalb von Teams. Er erlaubt mehreren Mitgliedern gleichzeitig den Zugriff auf denselben Desktop. Dadurch können Teams unabhängig von ihrem Standort effektiv zusammenarbeiten, Projekte gemeinsam bearbeiten und Probleme in Echtzeit lösen. Auch IT-Administratoren und Support können Fehler aus der Ferne beheben, ohne vor Ort sein zu müssen. Dies spart Zeit und Kosten für Anfahrten und zusätzliche Termine. In Bezug auf Sicherheit besitzen viele VNC Server für Ubuntu 22.04 robuste Optionen. Verschlüsselte Verbindungen und verschiedene Authentifizierungsmethoden schützen Ihre Daten und gewährleisten, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf Ihr System haben.

Das sind die Voraussetzungen für einen VNC Server unter Ubuntu 22.04

Zunächst benötigen Sie eine funktionierende Installation von Ubuntu 22.04. Viele VNC Server sind für dieses Betriebssystem vollständig kompatibel und alle erforderlichen Pakete und Abhängigkeiten werden in den offiziellen Ubuntu-Repositories bereitgestellt. Stellen Sie sicher, dass Ihr System auf dem neuesten Stand ist, um mögliche Komplikationen bei der Installation zu vermeiden. Allgemein sollten Sie die folgenden Anforderungen erfüllen:

  • Ubuntu 22.04: Eine funktionierende und aktuelle Installation von Ubuntu 22.04
  • Netzwerkanbindung: Stabile Ethernet- oder WLAN-Verbindung für Remote-Zugriff
  • Root-Berechtigungen: Der VNC-Server-User benötigt Root-Rechte zur Installation und Konfiguration.
  • Software-Pakete: Installation der VNC-Server-Software wie TigerVNC, RealVNC oder x11vnc aus den Ubuntu-Repositories.
  • Desktop-Umgebung: Die notwendige Desktop-Umgebung (z. B. GNOME, XFCE) sollte installiert sein.
  • Firewall-Konfiguration: Öffnen von Port 5900 oder Anpassen der Firewall-Regeln, um VNC-Datenverkehr zuzulassen
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Schritt-für-Schritt-Anleitung: VNC Server unter Ubuntu 22.04 installieren

Es gibt viele Optionen, wenn es um die Auswahl eines VNC Servers und einer Desktop-Umgebung geht. In diesem Tutorial installieren wir die neuesten Pakete für die XFCE-Desktop-Umgebung und das TigerVNC-Paket, das im offiziellen Ubuntu-Repository verfügbar ist. XFCE und TigerVNC benötigen beide wenig Ressourcen und haben eine schnelle Performance. Dadurch bleibt die VNC-Verbindung auch bei langsameren Internetverbindungen reibungslos und stabil.

Schritt 1: Pakete aktualisieren

Bevor Sie mit der Installation beginnen, stellen Sie sicher, dass Ihr System auf dem neuesten Stand ist. Führen Sie die folgenden Befehle aus, um alle verfügbaren Updates zu installieren:

sudo apt update
sudo apt upgrade
bash

Schritt 2: Installation der Desktop-Umgebung

Der VNC Server benötigt eine Desktop-Umgebung, da er den Desktop über das Netzwerk bereitstellt. Ubuntu 22.04 kommt standardmäßig mit GNOME, aber Sie können auch andere Desktop-Umgebungen wie XFCE installieren, die besonders leichtgewichtig ist.

sudo apt install xfce4 xfce4-goodies
bash

Das Paket xfce4-goodies enthält zusätzliche nützliche Tools und Plugins für XFCE.

Schritt 3: Einen neuen Benutzer anlegen

Nachdem Sie die Desktop-Umgebung installiert haben, müssen Sie einen neuen Benutzer erstellen, um den VNC Server zu betreiben. Es ist ratsam, dies nicht als Root-User zu tun, um die Sicherheit zu gewährleisten. In diesem Fall werden wir einen neuen Benutzer mit dem Namen „john“ einrichten und ihm die notwendigen Berechtigungen erteilen, damit der VNC Server unter diesem Benutzerkonto läuft.

Zuerst müssen Sie den Benutzer „john“ anlegen und ihm ein Passwort zuweisen. Dies erreichen Sie mit den folgenden Befehlen:

sudo useradd -m -s /bin/bash john
sudo passwd john
bash

Der Befehl sudo useradd -m -s /bin/bash john erstellt einen neuen Benutzer „john“ und richtet ein Home-Verzeichnis ein, wobei die Standard-Shell auf /bin/bash gesetzt wird. Anschließend verwenden Sie sudo passwd john, um ein Passwort für diesen Benutzer festzulegen. Es ist essenziell, ein sicheres Passwort zu wählen.

Nachdem der Benutzer angelegt wurde, müssen Sie ihn zur sudo-Gruppe hinzufügen, damit er administrative Befehle ausführen kann. Dies tun Sie mit dem folgenden Kommando:

sudo usermod -aG sudo john
bash

Dieser Befehl ermöglicht es „john“, Kommandos mit erweiterten Rechten auszuführen, die mit sudo versehen sind.

Um zu überprüfen, ob „john“ die richtigen Berechtigungen hat, melden Sie sich als „john“ an und testen die Root-Rechte. Führen Sie dazu diese Befehle aus:

su - john
sudo su
bash

Mit su - john wechseln Sie zum Benutzer „john“ und mit sudo su erlangen Sie Root-Rechte, vorausgesetzt das Passwort wurde korrekt eingegeben. Wenn die Authentifizierung erfolgreich ist, sehen Sie eine Eingabeaufforderung wie root@hostname, was bestätigt, dass Sie über Root-Rechte verfügen.

Schritt 4: Installation der VNC-Server-Software

Für dieses Tutorial verwenden wir TigerVNC, da es eine weit verbreitete und gut unterstützte VNC-Server-Option ist. Installieren Sie TigerVNC mit diesem Befehl:

sudo apt install tigervnc-standalone-server tigervnc-common tigervnc-tools
bash

Diese Eingabe installiert die VNC-Server-Software sowie einige notwendige gemeinsame Pakete, die für den Betrieb erforderlich sind.

Schritt 5: Erstellen der VNC-Server-Instanz

Bevor Sie den VNC Server starten können, müssen Sie ein Passwort festlegen, das für den Zugriff auf den VNC Server erforderlich ist. Geben Sie folgendes Kommando in das Terminal ein:

vncserver
bash

Sie werden aufgefordert, ein Passwort anzugeben und zu bestätigen. Dieses Passwort schützt den Zugang zu Ihrem VNC Server. Sie können auch eine Option auswählen, um ein View-only-Passwort festzulegen, wenn Sie möchten, dass andere Benutzerinnen und Benutzer nur den Bildschirm sehen, aber keine Steuerung haben.

Beim ersten Starten des Servers wird ein neues Display erstellt, typischerweise :1. Die Ausgabe zeigt die genaue Nummer des Displays, das Sie verwenden können.

Hier ist ein Beispiel:

New 'X' desktop is your-machine-name:1
bash

Notieren Sie sich die Display-Nummer (in diesem Fall :1), da Sie diese benötigen, um sich mit dem VNC Client zu verbinden.

Schritt 6: Konfigurieren der VNC-Server-Instanz

Erstellen Sie eine Konfigurationsdatei für den VNC Server, um sicherzustellen, dass XFCE beim Starten des VNC Servers geladen wird. Die Datei ~/.vnc/xstartup kann zum Beispiel folgenden Inhalt haben:

#!/bin/sh
unset SESSION_MANAGER
unset DBUS_SESSION_BUS_ADDRESS
/usr/bin/startxfce4
[ -x /etc/vnc/xstartup ] && exec /etc/vnc/xstartup
[ -r $HOME/.Xresources ] && xrdb $HOME/.Xresources
x-window-manager &
bash

Die Datei wird ausführbar, wenn Sie dieses Kommando verwenden:

chmod +x ~/.vnc/xstartup
bash

Schritt 7: VNC Server als System Service ausführen

Indem Sie den VNC Server als Systemd-Dienst einrichten, können Sie ihn wie jeden anderen Dienst starten, stoppen und neu starten. Außerdem können Sie Systemd-Befehle nutzen, damit der VNC Server beim Hochfahren des Systems automatisch gestartet wird.

Erstellen Sie zuerst eine neue Datei mit einem Texteditor Ihrer Wahl:

nano /etc/systemd/system/vncserver@.service
bash

Fügen Sie folgenden Inhalt in die Datei ein:

[Unit]
Description=Start TigerVNC server at startup
After=syslog.target network.target
[Service]
Type=forking
User=<your-username>
PAMName=login
PIDFile=/home/<your-username>/.vnc/%H:%i.pid
ExecStart=/usr/bin/vncserver %i
ExecStop=/usr/bin/vncserver -kill %i
[Install]
WantedBy=multi-user.target
bash

Ersetzen Sie <your-username> durch Ihren tatsächlichen Benutzernamen. Laden Sie die neue Dienstdatei und aktivieren Sie den Dienst:

sudo systemctl daemon-reload
sudo systemctl enable vncserver@1.service
sudo systemctl start vncserver@:1
bash

Der Befehl sudo systemctl enable vncserver@1.service aktiviert den VNC-Server-Dienst für Display :1, sodass dieser beim nächsten Systemstart automatisch startet. Dabei wird die Systemd-Dienstdatei vncserver@.service verwendet, in der %i durch 1 ersetzt wird. Dies ermöglicht es, den VNC Server für das Display :1 zu konfigurieren und sicherzustellen, dass er bei jedem Systemhochlauf gestartet wird. Der Befehl erstellt die notwendigen Verknüpfungen, um den Dienst im richtigen Startprozess einzubinden.

Schritt 8: Firewall-Konfiguration

Falls Sie eine Firewall auf Ihrem Ubuntu-Server aktiviert haben, müssen Sie den VNC-Port freigeben, um Remote-Verbindungen zu erlauben. Standardmäßig verwendet der VNC Server Port 5900, gefolgt von der Display-Nummer. Für Display :1 ist der Port also 5901.

Öffnen Sie den Port mit ufw:

sudo ufw allow 5901/tcp
bash

Überprüfen Sie die Firewall-Regeln, um zu kontrollieren, dass der Port geöffnet ist:

sudo ufw status
bash

Hier ist ein Beispiel für einen möglichen Output:

Status: active
To                              Action        From
--                                ------            ----
22/tcp                     ALLOW       Anywhere
80/tcp                     ALLOW       Anywhere
443/tcp                   ALLOW       Anywhere
5901/tcp                 ALLOW       Anywhere
22/tcp (v6)              ALLOW       Anywhere (v6)
80/tcp (v6)              ALLOW       Anywhere (v6)
443/tcp (v6)            ALLOW       Anywhere (v6)
5901/tcp (v6)          ALLOW       Anywhere (v6)
bash

Schritt 9: Verbindung zum VNC Server herstellen

Um eine Verbindung zu Ihrem VNC Server herzustellen, benötigen Sie einen VNC Client auf Ihrem lokalen Computer. Beliebte VNC Clients sind RealVNC, TigerVNC Viewer und TightVNC Viewer. Zur Verbesserung der Sicherheit Ihrer VNC-Verbindung sollten Sie erwägen, eine verschlüsselte Verbindung über SSH zu verwenden. Dies schützt die Kommunikation zwischen Ihrem VNC Client und dem Server.

Stellen Sie über SSH eine Verbindung zu Ihrem Server her und leiten Sie den VNC-Port weiter:

ssh -L 59000:localhost:5901 -C -N -l <your-username>@<server-ip>
bash
  • ssh: Das Kommando für die sichere Verbindung zu einem Remote-Server über das SSH-Protokoll, das Daten verschlüsselt überträgt
  • -L 59000:localhost:5901: Aktiviert eine lokale Port-Weiterleitung; der Datenverkehr von Port 59000 auf Ihrem lokalen Computer wird durch den SSH-Tunnel an Port 5901 auf dem Remote-Server weitergeleitet. localhost bezieht sich auf den Remote-Server, auf dem der VNC Server läuft.
  • C: Aktiviert die Komprimierung des Datenverkehrs; dies kann die Übertragungsgeschwindigkeit verbessern und die Bandbreitennutzung reduzieren, besonders bei langsamen Verbindungen.
  • N: Verhindert das Ausführen von Befehlen auf dem Remote-Server; dieser Modus ist nützlich, wenn Sie nur den Tunnel einrichten möchten, ohne eine Shell auf dem Remote-Server zu starten.
  • -l <your-username>: Gibt den Benutzernamen an, mit dem Sie sich beim Remote-Server anmelden
  • <server-ip>: Die IP-Adresse oder der Hostname des Remote-Servers, zu dem Sie sich über SSH verbinden möchten
Hinweis
Ersetzen Sie ` ` durch Ihren Benutzernamen und `` durch die IP-Adresse Ihres Servers.

Verbinden Sie sich mit dem lokalen Port 5901, den Sie über den SSH-Tunnel weitergeleitet haben, indem Sie in Ihrem VNC Viewer localhost:5901 eingeben.

Diese Methode garantiert, dass Ihre VNC-Verbindung über eine verschlüsselte SSH-Verbindung erfolgt und somit sicherer ist.

Schritt 10: VNC Server verwalten

Um den VNC Server zu stoppen oder neu zu starten, verwenden Sie folgende Befehle:

VNC Server stoppen:

vncserver -kill :1
bash

VNC Server neustarten:

vncserver :1
bash

VNC Server beenden (mit systemd):

sudo systemctl stop vncserver@:1
bash

Überprüfen des Status:

sudo systemctl status vncserver@1
bash

Ein möglicher Output könnte lauten:

vncserver@1.service - Start TigerVNC server at startup
      Loaded: loaded (/etc/systemd/system/vncserver@.service; enabled; vendor preset: enabled)
      Active: active (running) since Mon 2024-07-29 16:57:26 UTC; 20s ago
     Process: 97088 ExecStartPre=/usr/bin/vncserver -kill :1 > /dev/null 2>&1 (code=exited, status=2)
     Process: 97092 ExecStart=/usr/bin/vncserver -depth 24 -geometry 1280x800 -localhost :1 (code=exited, status=0/SUCCESS)
    Main PID: 97103 (Xtigervnc)
        Tasks: 77 (limit: 4665)
      Memory: 146.7M
          CPU: 4.459s
      CGroup: /system.slice/system-vncserver.slice/vncserver@1.service
. . .
bash

Schritt 11: Fehlerbehebung

Falls Sie auf Probleme stoßen, überprüfen Sie die folgenden Punkte:

  • Logdateien: Die Logdateien für den VNC Server befinden sich in ~/.vnc. Kontrollieren Sie diese Dateien auf Fehlermeldungen, die Hinweise auf mögliche Probleme geben können.
  • Netzwerkverbindungen: Stellen Sie sicher, dass keine Netzwerkeinschränkungen oder Firewalls den Zugriff auf den VNC-Port blockieren.
  • Konfigurationsdateien: Schauen Sie, dass in der Datei ~/.vnc/xstartup keine Fehler bei der Konfiguration der Desktop-Umgebung vorliegen.

Jetzt haben Sie die Möglichkeit, Ihre Dateien und Programme sowie Ihre Systemeinstellungen bequem über einen VNC Server zu verwalten. Wenn Sie lieber Windows nutzen, empfehlen wir unser Tutorial „VNC Server unter Windows installieren“.

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