Telnet-Befehle in der Übersicht
Mit Telnet können Sie Zugriff auf andere Systeme nehmen. Diese Telnet-Befehle helfen Ihnen dabei.
Telnet starten und Verbindungsaufbau
Telnet wird über die Kommandozeile verwendet, bei Windows beispielsweise die Eingabeaufforderung. Um den Client zu starten ist nur ein Befehl nötig:
telnet
Sie können auch direkt eine Verbindung aufbauen, ohne den Client erst zu starten. Hierfür geben Sie entweder den Hostnamen an oder stellen die Verbindung per IP-Adresse her:
telnet <hostname></hostname>
telnet 127.0.0.1
Sie werden nun um die Eingabe der Zugangsdaten gebeten und sind dann verbunden.
Telnet-Standardbefehle
Die folgende tabellarische Übersicht zeigt die Standardkommandos, die Sie teilweise mit Argumenten erweitern und mithilfe des Telnet-Clients ausführen können:
Befehl | Kurzbefehl | Beschreibung |
---|---|---|
?/help | ? | Ruft das Hilfsmenü auf |
Close | c | Beendet die aktuelle Telnet-Sitzung |
display argument | d | Zeigt die verschiedenen Parameter für die aktuelle Verbindung an (Port, Terminaltyp etc.) |
environ argument | Definiert die Variablen für die jeweilige Betriebssystemumgebung | |
toggle argument | Legt fest, wie Telnet auf bestimmte Situationen reagiert, dabei wechselt der Befehl den Status von TRUE auf FALSE oder umgekehrt; mit set oder unset kann der Status auch direkt festgelegt werden – Argumente sind also auch für set/unset gültig. | |
Logout | Beendet ebenfalls die aktuelle Telnet-Sitzung, sofern der Remote-Host die Logout-Option unterstützt | |
mode type | Legt die Übertragungsart fest (Textdatei, Binärdatei) | |
open hostname | o | Baut neben der bestehenden eine weitere Verbindung zu dem gewählten Host auf |
Quit | q | Beendet den Telnet-Client inklusive aller aktiven Verbindungen |
send argument | sen | Verschickt ausgewählte, typische Telnet-Zeichenfolgen an den Host |
set argument | set | Verändert die Verbindungsparameter |
Unset | u | Lädt die vordefinierten Verbindungsparameter |
Status | st | Zeigt, ob die Verbindung aktiv ist |
Da Telnet über die Kommandozeile bedient wird, sollten Sie auch weitere Kommandos kennen. Lernen Sie die Windows-CMD-Befehle, um sich leicht in der Eingabeaufforderung zurechtzufinden.
Telnet-Befehl-Optionen
Einige Befehle können Sie noch durch Argumente erweitern. So stehen Ihnen weitere Optionen zur Verfügung. Hier einige wichtige Parameter:
Befehl | Option | Beschreibung |
---|---|---|
telnet | -d | Aktiviert den Debug-Modus |
-a | Versucht eine automatische Anmeldung | |
-n tracefile | Öffnet tracefile, um entsprechende Informationen aufzunehmen (s. a. set tracefile) | |
-l user | Wenn der Host environ unterstützt, wird man als der angegebenen User eingeloggt. | |
-e escape char | Setzt einen Escape Character | |
-E | Kein Zeichen wird als Escape Character erkannt | |
-x | Versucht eine Verschlüsselung zu aktivieren | |
mode | character | Deaktiviert LINEMODE |
Line | Aktiviert LINEMODE | |
isig/-isig | Aktiviert/deaktiviert den TRAPSIG-Modus von LINEMODE | |
edit/-edit | Aktiviert/deaktiviert den EDIT-Modus von LINEMODE | |
softtabs/-softtabs | Aktiviert/deaktiviert den SOFT_TABS-Modus von LINEMODE | |
litecho/-litecho | Aktiviert/deaktiviert den LIT_ECHO-Modus von LINEMODE | |
send | abort | Sendet „Abort process“-Sequenz |
Ao | Sendet „Abort output“-Sequenz; der Host flusht den Output von sich zum Client. | |
ayt | Sendet „Are you there“-Sequenz; der Host kann mit einer Antwort bestätigen. | |
brk | Sendet „Break“-Sequenz | |
ec | Sendet „Erase character“-Sequenz; der Host löscht das zuletzt eingegebene Zeichen. | |
el | Sendet „Erase line“-Sequenz; der Host löscht die Zeile, die gerade eingegeben wird. | |
eof | Sendet „End of file“-Sequenz | |
eor | Sendet „End of record“-Sequenz | |
esc | Sendet den derzeitigen Escape Charakter (s. a. telnet -e) | |
ga | Sendet „Go ahead“-Sequenz | |
getstatus | Fordert den Host auf, alle Eingaben, die noch nicht bearbeitet wurden, zu verwerfen | |
? | Liefert Informationen zum send-Befehl | |
set/unset | echo value | Legt fest, ob eingegebene Zeichen auch angezeigt werden sollen |
(value kann TRUE/FALSE oder ein spezielles Zeichen sein) | eof value | Aktiviert das „End of file“-Zeichen (s. a. send eof) |
erase value | Aktiviert „Erase character“-Zeichen (s. a. send ec); funktioniert nur im localchars-Modus (s. a. toggle localchars) | |
escape value | Aktiviert den Escape Character (s a. telnet -e) | |
flushoutput value | Aktiviert „Abort output“-Zeichen (s. a. send ao); funktioniert nur im localchars-Modus (s. a. toggle localchars) | |
lnext value | Aktiviert „lnext“-Zeichen | |
quit value | Aktiviert „Break“-Zeichen (s. a. send brk); funktioniert nur im localchars-Modus (s. a. toggle localchars) | |
reprint value | Aktiviert „reprint“-Zeichen | |
start value | Aktiviert „start“-Zeichen; nur wenn TOGGLE-FLOW-CONTROL aktiviert ist | |
stop value | Aktiviert „stop“-Zeichen; nur wenn TOGGLE-FLOW-CONTROL aktiviert ist | |
worderase value | Aktiviert „worderase“-Zeichen | |
environ | define variable value | Ordnet einer Variablen einen Wert zu; Werte können in einfachen oder doppelten Anführungszeichen gesetzt werden. |
undefine variable | Löscht die angegebene Variable | |
export variable | Exportiert die angegebene Variable | |
unexport variable | Legt fest, dass die angegebene Variable nur exportiert werden darf, wenn Telnet spezifisch dazu aufgefordert wird | |
list | Listet alle Variablen auf; *-Zeichen zeigt an, ob die Variable automatisch exportiert wird. | |
? | Liefert Informationen zum send-Befehl | |
toggle | autosynch | Wenn sowohl autosynch als auch localchars aktiv sind, wird beim Senden des quit-Zeichens (s a. set quit) zusätzlich eine „synch“-Sequenz gesendet. |
(Ausgangszustand ist TRUE) | binary | Aktiviert/deaktiviert „binary“-Option beim Input und Output |
inbinary | Aktiviert/deaktiviert „binary“-Option beim Input | |
outbinary | Aktiviert/deaktiviert „binary“-Option beim Output | |
crlf | TRUE: carriage return steht auf <CR><LF>FALSE: carriage return steht auf <CR><NUL> (FALSE ist hier der Normalzustand) | |
crmod | Wechselt den Zustand des „Carriage return“-Modus | |
debug | Wechselt den Zustand des „Socket debug“-Modus (FALSE ist hier der Normalzustand) | |
localchars | Bestimmte Zeichen, die mit set gesetzt wurden, werden dann erkannt und die entsprechenden Sequenzen ausgelöst. |
Weitere Telnet-Befehle und -Optionen sowie eine genaue Dokumentation finden Sie auf der Telnet Man Page.
Wenn Sie das Remote-Protokoll noch nicht richtig kennen, lohnt sich ein Blick in unseren Detailartikel zum Thema Telnet. Dort lernen Sie auch, wie Sie Telnet in Windows aktivieren.