Footer einer Website: Design und SEO-Tipps

Das Design von Webseiten ist in ständiger Veränderung. Designer und Experten für Nutzererfahrung überhäufen den Markt mit Ideen. Immer neue Farbkombinationen, Bild-Text-Arrangements oder Empfehlungen, welche Elemente wo am besten zu platzieren sind, bestärken oder verunsichern, ob die eigene Webseite überhaupt noch up to date ist. Aber es gibt Konstanten! Neben einer übersichtlichen Navigation gehört zu jeder Homepage auch ein Strukturelement dazu, auf dem eine Website fußt – im wahrsten Sinne des Wortes: der Footer. Welche Vorteile es hat, diesem Bereich einer Website gebührende Aufmerksamkeit zu widmen, erklären wir Ihnen in unserem Ratgeber.

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Was ist ein Footer und wo befindet sich dieser?

Der Footer einer Website ist der optische „Schlussstein“ einer Internetseite und befindet sich beim Herunterscrollen an unterster Position. Einige Zeit wurden Website-Nutzer als scrollfaul angesehen. Aus diesem Grunde bekam der Footer wenig Aufmerksamkeit von Webdesignern, Programmierern und Content-Produzenten. Viele Untersuchungen haben aber gezeigt, dass User Webseiten sehr wohl komplett anschauen, um sich mit relevanten Informationen zu versorgen. Beim Aufbau einer Website besteht die Gefahr, den Header – den Kopfbereich – zu überfrachten; aus Angst, der User könnte etwas verpassen. Ein solches Überangebot kann aber dazu führen, dass man sich schnell von der Seite abwendet, vor allem, wenn keine klaren Strukturen herrschen.

Je klarer die Struktur einer Website, desto schneller sind wesentliche Inhalte zu erfassen. Das obige einfache Strukturschema veranschaulicht die Position des Footers bei der Darstellung auf einem PC-Bildschirm, Laptop oder größerem Tablet. Somit unterstütz die Fußzeile bei der Übersichtlichkeit des Web-Auftritts und erhöht damit die Nutzerfreundlichkeit im Webdesign.

Mittels @media-Abfragen (media queries) in den Cascading Style Sheets (CSS) einer Website wird erreicht, dass die Informationen der Website auf einem mobilen Bildschirm ebenso nutzerfreundlich ausgegeben werden.

Definition: Footer

Als Footer wird der unterste, abschließende Teil der Website bezeichnet. Ein Website-Footer dient nicht nur dem optischen Abschluss, sondern bietet auch vielfältige Möglichkeiten, relevante, weiterführende oder vertiefende Informationen anzubieten.

Was ist der Zweck eines Footers?

Der Footer signalisiert dem Nutzer: Das Ende der Internetseite ist erreicht. Das impliziert, dass es darunter keine weiteren Inhalte mehr gibt. Wenn aber bis zum Footer gescrollt wird, bedeutet das auch: der Betrachter sucht noch weitere Inhalte. Das ist die Chance des Website-Footers, nämlich besondere, wertvolle oder sogar verlockende Inhalte anzubieten. Darüber hinaus sorgt der Footer auch für Seriosität einer Website, da bestimmte Basis-Informationen immer an der gleichen Stelle zur Verfügung stehen.

Tipp

Mit dem WordPress-Hosting von IONOS können Sie auf Tausende Themes zurückgreifen, die bereits Vorschläge für tolle Footer beinhalten.

Und genau das ist die wichtige Funktion des Footers in der Komposition der Website. Das eröffnet Chancen für zusätzlichen Nutzen und den benutzerfreundlichen Aufbau der Webpräsenz, indem beispielsweise der Header-Bereich kompakter gestaltet wird.

Konzeption und Design eines Footers

Um den Footer einer Website sinnvoll einzubinden, sollten Sie Ihre Inhalte daraufhin untersuchen, welche Bestandteile mit wiederkehrenden Informationen immer wieder ergänzt werden sollen oder müssen. Dazu ist es meistens zweckmäßig, separate Menüs in den Footer einzubinden, was beispielsweise bei diversen Content-Management-Systemen mit so genannten Widgets sehr elegant möglich ist. Damit wird zugleich sichergestellt, dass der Footer im immer gleichen Design daherkommt.

Tipp

Auch im beliebtesten CMS gibt es umfangreiche Möglichkeiten, den Footer anzupassen. Erfahren Sie, wie Sie in Wordpress den Footer bearbeiten können.

Der Footer Bereich sollte sich deutlich vom Content abheben. Das kann sowohl eine andere Hintergrundfarbe, ein anderer Kontrast der Hauptfarbe der Website oder auch nur eine Linie sein – gern auch etwas davon in Kombination. Es gilt die alte Regel: Weniger ist mehr. Teilen Sie diesen untersten Bereich einer Website in zwei bis drei logisch zusammenhängende Sektionen auf, die wie Rubriken inhaltlich Ähnliches anbieten. Zwischen diesen Sektionen sollte genügend Abstand – der so genannte Weißraum – bleiben, um die Übersichtlichkeit zu wahren. Ebenso wichtig ist die Balance zwischen Einzigartigkeit des Designs und der Klarheit der angebotenen Informationen, denn der Website-Footer ist in vielen Fällen der letzte optische Eindruck, den ein Nutzer von einer Internetseite mitnimmt.

Was gehört in den Footer?

Für die anzubietenden Inhalte gibt es kein „Gesetz“, sondern Überlegungen und Empfehlungen. Oft werden relevante Inhalte einer Website im Footer verlinkt.

Kategorienliste & Blog-Link

Ein Shop kann zum Beispiel seine wichtigsten Kategorien in einer Footer-Sektion auflisten, zum Beispiel:

Unsere Kollektionen

  • Laufschuhe
  • Walkingschuhe
  • Gesundheitsschuhe
  • Schuheinlagen
  • Schuhpflegeprodukte

Bei Webseiten mit Newscharakter oder bei Blogs ist ein Footer-Widget mit der Listung letzter, aktueller Beiträge sinnvoll, um die Aktualität der Website zu unterstreichen.

Pflichtangaben

Ebenfalls gut platziert im Website-Footer sind alle rechtlichen Pflichtangaben, die damit auf jeder Unterseite verfügbar bleiben. Dazu gehören Links zum Impressum und zur Datenschutzerklärung. In Deutschland gilt mit sehr wenigen Ausnahmen eine Impressumspflicht auf Websites. Bei Webshops gehören in diesen Footer-Bereich auch Links zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und die Widerrufsbelehrung. Neben rechtlichen Aspekten schaffen diese Elemente Vertrauen in das Angebot im Web. Als gute Ergänzung passt hier die Auflistung der möglichen Zahlungsmöglichkeiten und eventueller Rücksendewege. Das lässt sich noch verstärken: Zertifikate, Gütesiegel, positives Nutzer-Feedback und sogar ein Hinweis auf die SSL-Verschlüsselung der Datenübertragung geben dem Nutzer ein positives Signal.

Tipp

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Kontaktmöglichkeiten, Newsletter, App

Eine weitere Möglichkeit, den Servicecharakter der Website zu unterstreichen, sind Angaben zur Kontaktaufnahme, bei Bedarf mit Zeiten der telefonischen Erreichbarkeit. Ebenfalls sinnvoll kann ein Link zu wichtigen Fragen und Antworten (FAQ) sein, wenn erklärungsbedürftige Produkte oder Dienstleistungen verkauft werden. Wenn Ihr Webshop auch ein physisches Ladengeschäft hat, sind Öffnungszeiten und eine Anfahrtsskizze nützlich. So lässt sich beispielsweise Google Maps leicht einbinden.

Aber Vorsicht! Beim Einbinden von Online-Karten als Anfahrtsskizze sind Datenschutz-Regeln zu beachten. Das Übertragen von Nutzerdaten auf Server außerhalb der EU bedarf der Zustimmung des Nutzers. Das lässt sich relativ einfach mit einer Symbolkarte, einem Foto und einem Texthinweis zur Datenübertragung realisieren. Bitte beachten: Einige Kartendienstleister untersagen ausdrücklich das Verwenden unscharfer Darstellungen ihrer Karten (zum Beispiel Google Maps).

Ähnlich verhält es sich mit Social-Media-Plattformen. Facebook, Google, Twitter und Co. nutzen Server außerhalb der EU. Am sichersten fährt man mit einem Icon des Dienstes und hinterlegtem Link. Das direkte Einbinden inklusive ungenehmigter Datenübertragung an einen solchen Anbieter kann einen Datenschutzverstoß darstellen. Inzwischen gibt es viele Webtools, die dabei helfen, sich im Bereich Social Media rechtskonform zu verhalten.

Oft wird der Website-Footer genutzt, um den Nutzern die Registrierung für den eigenen Newsletter anzubieten. Eine exzellente Möglichkeit, Kunden mit E-Mail-Marketing enger an sich zu binden.

Wenn Ihr Serviceangebot in einer App verfügbar ist, empfiehlt es sich, im Footer zu den App-Stores zu verlinken. Durch den hohen Anteil der Webnutzung auf mobilen Endgeräten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Interessent sich Ihre App auch herunterlädt und nutzt.

Wie wichtig ist die Footer-Navigation?

Ein kluger Einsatz von Menüs im Footer erleichtert dem Website-Besucher die Nutzung, denn er muss nicht zurückscrollen, um das Top-Menü wieder zu erreichen (außer beim so genannten Sticky Menu). Auch das Darstellen der kompletten Sitemap kann je nach Branche und Thema für die interne Verlinkung genutzt werden.

Wenn mit einem Content-Management-System gearbeitet wird, lassen sich meist mehrere Menüs erstellen, die dann an verschiedenen Positionen der Internetseite platziert werden. Damit können Website-Betreiber auch schnell reagieren, wenn sich herausstellt, dass bestimmte Bereiche von den Besuchern nicht so angenommen werden wie erwartet. Das Optimieren der Navigationsstruktur ist somit eine wichtige Stellschraube, um die Usability einer Website zu verbessern.

Website-Footer und SEO

Wenn wichtiger Content nicht nur im Top-Menü, sondern auch im Website-Footer angeboten wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Website-Besucher das als wichtig und lesenswert erkennt. Es steigert das Interesse und damit die Verweildauer, was den SEO-Status der Website verbessert. Suchmaschinen reagieren allergisch auf sogenannten Duplicate Content, doppelt auftretende Inhalte einer Website. Da der Footer zu jeder Seite des Contents eingeblendet wird, gelten ausführliche Textpassagen als Duplicate Content beim Crawlen durch die Suchmaschine. Das lässt sich umgehen, indem diese Inhalte auf einer separaten Seite gespeichert werden, die im Website-Footer nur verlinkt wird.

Hinweis

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Website-Footer: Best Practices

Aus einer riesigen Anzahl von Websites stellen wir Ihnen hier einige Footer vor, die die beschriebenen Anforderungen auf verschiedene Art umsetzen.

Manufactum

Das Versandhaus Manufactum in Waltrop im nördlichen Ruhrgebiet, hat einen umfangreichen Webshop und Warenhäuser an 18 Standorten. Dementsprechend umfangreich ist auch der Footer, der trotzdem Übersichtlichkeit wahrt und mit einem Gutschein zum Abonnieren des Newsletters animiert. Der schmale graue Balken über den Social-Media-Icons liefert zudem Signale, mit denen Websitebesucher zum Kauf angeregt werden sollen.

Zalando

Der Footer von Zalando ist ebenfalls sehr umfangreich, bleibt jedoch dank klarer Strukturierung übersichtlich. Er wird zur Positionierung der Marke genutzt „Europas größte …“ und punktet in mehrfacher Hinsicht mit deutlicher Serviceorientierung wie „Die richtige Größe finden“, „100 Tage Rückgaberecht“, vielen Bezahlarten und einer Auflistung der Versandpartner. Zudem findet man alle Links zu rechtlichen Texten, sowie Verweise auf die eigenen mobilen Apps und unterschiedlichste Social-Media-Konten.

Backmarket

Der Online-Marktplatz Backmarket verkauft wiederaufbereitete Elektronik vom Smartphone bis zum Epilierer. Der Footer bietet einige Spezialitäten. Dazu gehört ein Link zum Bewertungsportal Trustpilot, dessen Bewertungen Selbstbewusstsein ausstrahlen und zu gleich Vertrauen aufbauen. Ebensolche Pluspunkte werden mit Glassdoor aufgebaut, denn dieses Portal bietet Insider-Infos über die Arbeit in Firmen, inklusive Gehälter, Bewertungen, Bürofotos und vieles mehr. Im Footer-Bereich „Über uns“ wird hinter dem Link „Wer sind wir?“ schnell und präzise der Anspruch des Unternehmens umrissen. Die große Anzahl an verfügbaren Sprachen der Website strahlt internationales Flair aus. Etwas obskur wirkt allerding der Link auf die Wikipedia-Seite zur griechischen Sängerin und Politikerin Nana Mouskouri.

ARTES Valve & Service

Das Unternehmen für Industriearmaturen aus Velten bei Berlin bietet auf seiner mehrsprachigen Website einen sehr sachlichen Footer, der auf die Möglichkeit einer schnellen Kontaktaufnahme für Neukunden und für Servicedienstleistungen fokussiert ist. Die beiden Firmenadressen sind über Google Maps aufrufbar, das jedoch datenschutzkonform erst nach dem Anklicken des Links. Der Website-Footer ist hier mit dezentem Kontrast und einer Linie optisch vom Content separiert.

Fazit

Es gibt keine 100-prozentig fertige Empfehlung dafür, was ein Website-Footer wie anbieten sollte. Ein einmal zusammengestellter Footer sollte auch nicht als in Stein gemeißelt angesehen werden. Es wird immer wieder Änderungen geben, um die Nutzererfahrung und SEO-Kriterien zu verbessern.

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