Privates Netzwerk für migrierte Cloud Server einrichten (AlmaLinux 8, AlmaLinux 9 und Rocky Linux 9)
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Für migrierte Cloud Server
In diesem Artikel wird erklärt, wie Sie in AlmaLinux 8, AlmaLinux 9 und Rocky Linux 9 die Netzwerkeinstellungen konfigurieren, um einen migrierten
Cloud Server innerhalb eines privaten Netzwerks zu nutzen.
In einem privaten Netzwerk kommunizieren die Server über lokale IPs, die nicht im Internet geroutet werden. Um einen Server in einem privaten Netzwerk nutzen zu können, müssen Sie im ersten Schritt den Server im Cloud Panel an das gewünschte private Netzwerk zuweisen. Sobald der Server dem gewünschten privaten Netzwerk zugewiesen wurde, ist auf diesem ein zusätzliches, nicht konfiguriertes Netzwerkinterface vorhanden. Dieses Netzwerkinterface müssen Sie auf dem Server konfigurieren.
Voraussetzungen
- Sie haben ein privates Netzwerk erstellt.
- Sie haben im Cloud Panel den gewünschten Server dem privaten Netzwerk zugewiesen.
- Sie haben sich auf dem Server als Administrator eingeloggt.
- Sie haben die IPv4- und IPv6-Adressen des Servers notiert.
Hinweis
Eine Anleitung, wie Sie mit Ihrem Computer eine verschlüsselte Netzwerkverbindung zu Ihrem Server herstellen, ist in den folgenden Artikeln aufgeführt:
Auf einem Computer mit Microsoft Windows eine SSH-Verbindung zu Ihrem Linux-Server aufbauen
Auf einem Linux-Computer eine SSH-Verbindung zu Ihrem Linux-Server aufbauen
So konfigurieren Sie das Netzwerkinterface, um ein privates Netzwerk einzurichten:
Netzwerkinterface ermitteln
Ermitteln Sie den Dateinamen des Netzwerkinterfaces. Geben Sie hierzu den folgenden Befehl ein:
[root@localhost ~]# ip addr
Beispiel:
[root@localhost ~]# ip addr
1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000
link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00
inet 127.0.0.1/8 scope host lo
valid_lft forever preferred_lft forever
inet6 ::1/128 scope host
valid_lft forever preferred_lft forever
2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc fq_codel state UP group default qlen 1000
link/ether 02:01:17:05:84:c3 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
altname enp0s6
altname ens6
inet 212.227.52.44/32 scope global dynamic noprefixroute eth0
valid_lft 336sec preferred_lft 336sec
inet6 2a02:2479:7:e02::1/128 scope global dynamic noprefixroute
valid_lft 3502sec preferred_lft 2502sec
inet6 2a02:2479:7:e02::/128 scope global dynamic noprefixroute
valid_lft 3502sec preferred_lft 2502sec
inet6 fe80::1:17ff:fe05:84c3/64 scope link noprefixroute
valid_lft forever preferred_lft forever
3: eth1: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc fq_codel state UP group default qlen 1000
link/ether 02:01:25:89:74:09 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
altname enp0s7
altname ens7
inet 10.7.226.14/24 brd 10.7.226.255 scope global dynamic noprefixroute eth1
valid_lft 336sec preferred_lft 336sec
inet6 fe80::3c93:6082:3160:cb40/64 scope link noprefixroute
valid_lft forever preferred_lft forever
In diesem Beispiel lautet der Name des nicht konfigurierten Netzwerkinterfaces für das private Netzwerk eth1.
DNS-Server anzeigen
Um die verwendeten DNS-Server anzuzeigen, geben Sie den folgenden Befehl ein:
[root@localhost ~]# cat /etc/resolv.conf
Anschließend werden die verwendeten DNS-Server im Eintrag nameserver angezeigt. Beispiel:
[root@localhost ~]# cat /etc/resolv.conf
# Generated by NetworkManager
nameserver 212.227.123.16
nameserver 212.227.123.17- Notieren Sie die DNS-Server.
Netzwerkinterface konfigurieren
Erstellen Sie mit dem Editor vi die Datei /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth1. Geben Sie hierzu den folgenden Befehl ein:
[root@localhost ~]# vi /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth1
Hinweis
Der Editor vi verfügt über einen Einfügemodus und einen Befehls- oder Kommandomodus. Den Einfügemodus können Sie mit der Taste [i] aufrufen. In diesem Modus werden die eingegebenen Zeichen sofort in den Text eingefügt. Um den Befehlsmodus aufzurufen, drücken Sie anschließend [ESC]. Wenn Sie den Befehlsmodus nutzen, werden Ihre Tastatureingaben als Befehl interpretiert.
Um einen Server in einem privaten Netzwerk nutzen zu können, müssen Sie im Rahmen der manuellen Konfiguration des Netzwerkinterfaces manuell eine IP-Adresse vergeben, unter der der Server im privaten Netzwerk erreichbar ist. Diese IP-Adresse kann nicht in öffentliche Netze geroutet werden. Um die gewünschte, statische IP-Adresse zu konfigurieren, fügen Sie die folgenden Informationen ein:
TYPE=Ethernet
BOOTPROTO=none
NAME=NETZWERKINTERFACE_DES_PRIVATEN_NETZWERKS
DEVICE=NETZWERKINTERFACE_DES_PRIVATEN_NETZWERKS
ONBOOT=yes
IPADDR=IP-ADRESSE_DES_SERVERS_IM_PRIVATEN_NETZWERK
PREFIX=24
GATEWAY=GATEWAY_DES_PRIVATEN_NETZWERKS
DNS1=IP-ADRESSE VON NAMESERVER 1
DNS2=IP-ADRESSE VON NAMESERVER 2Beispiel:
TYPE=Ethernet
BOOTPROTO=none
NAME=eth1
DEVICE=eth1
ONBOOT=yes
IPADDR=192.168.1.2
PREFIX=24
GATEWAY=192.168.1.1
DNS1=212.227.123.16
DNS2=212.227.123.17- Drücken Sie die Taste [ESC], um den Eingabemodus zu verlassen.
- Um vi zu beenden und die Datei zu speichern, geben Sie den Befehl :wq ein und drücken Sie anschließend Enter.
Um das Netzwerkinterface für das private Netzwerk neu zu starten, geben Sie die folgenden Befehle ein:
[root@localhost ~]# nmcli connection reload
[root@localhost ~]# nmcli connection up eth1
Netzwerkkonfiguration prüfen
Um zu prüfen, ob die gewünschten IPv4- und IPv6-Adresse korrekt konfiguriert wurde, geben Sie den Befehl ip addr show ein:
root@debian:~# ip addr show
Um zu prüfen, ob das Netzwerkinterface für das private Netzwerk korrekt konfiguriert wurde, senden Sie einen Ping an die IP-Adresse eines anderen Servers, der dem privaten Netzwerk zugewiesen ist. Beispiel:
root@localhost:~# ping -c 1 192.168.1.3
PING 192.168.2.1 (192.168.2.2) 56(84) bytes of data.
64 bytes from 192.168.2.2: icmp_seq=1 ttl=64 time=0.176 ms
64 bytes from 192.168.2.2: icmp_seq=2 ttl=64 time=0.151 ms
64 bytes from 192.168.2.2: icmp_seq=3 ttl=64 time=0.170 ms
--- 192.168.1.3 ping statistics ---
3 packets transmitted, 3 received, 0% packet loss, time 2050ms
rtt min/avg/max/mdev = 0.151/0.165/0.176/0.018 ms
Wenn die Datenpakete an den Server zugestellt werden, wurde das Netzwerkinterface für das private Netzwerk konfiguriert.
Hinweis
Sollte der Server aufgrund eines Konfigurationsfehlers nicht mehr erreichbar sein, können Sie sich mittels der Remotekonsole auf dem Server einloggen und die Konfiguration korrigieren. Eine Anleitung hierzu finden Sie im folgenden Artikel: