Für VPS Linux und migrierte Cloud Server mit AlmaLinux 8 oder Rocky Linux 8, die im Cloud Panel verwaltet werden

In diesem Artikel wird erklärt, wie Sie weitere, öffentliche IPv4-Adressen auf einem VPS oder auf einem migrierten Cloud Server hinzufügen, auf dem AlmaLinux 8 oder RockyLinux 8 installiert ist.

Wenn Sie einem VPS oder einem migrierten Cloud Server eine zusätzliche öffentliche IPv4-Adresse zuweisen, müssen Sie die Netzwerkkonfiguration manuell anpassen. Wenn Sie einem VPS oder einem migrierten Cloud Server eine oder mehrere IPv6-Adressen zuweisen, werden diese nach einem Neustart des Servers automatisch erkannt.

Hinweis

Eine Anleitung, wie Sie mit Ihrem Computer eine verschlüsselte Netzwerkverbindung zu Ihrem Server herstellen, ist in den folgenden Artikeln aufgeführt:

Auf einem Computer mit Microsoft Windows eine SSH-Verbindung zu Ihrem Linux-Server aufbauen

Auf einem Linux-Computer eine SSH-Verbindung zu Ihrem Linux-Server aufbauen

So konfigurieren Sie weitere, öffentliche IPv4-Adressen in Rocky Linux 8 und AlmaLinux 8:

Voraussetzungen

  • Sie haben Ihrem Server im Cloud Panel eine oder mehrere zusätzliche, öffentliche IPv4-Adressen zugewiesen.
  • Sie haben sich auf dem Server als Administrator eingeloggt.
  • Sie haben die IPv4-Adressen des Servers notiert.

Netzwerkinterface ermitteln

  • Ermitteln Sie den Dateinamen des Netzwerkinterfaces. Geben Sie hierzu den folgenden Befehl ein:

    [root@localhost ~]# ip addr

  • Im folgenden Beispiel wird das Netzwerkinterface eth0 verwendet:

    [root@localhost ~]# ip addr
    1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000
       link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00
       inet 127.0.0.1/8 scope host lo
          valid_lft forever preferred_lft forever
       inet6 ::1/128 scope host
          valid_lft forever preferred_lft forever
    2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc fq_codel state UP group default qlen 1000
       link/ether 02:01:ef:af:de:4f brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
       altname enp0s6
       altname ens6
       inet 82.165.34.29/32 scope global dynamic noprefixroute eth0
          valid_lft 582sec preferred_lft 582sec
       inet6 2a02:247a:21f:9c00::1/128 scope global dynamic noprefixroute
          valid_lft 3685sec preferred_lft 2685sec
       inet6 fe80::1:efff:feaf:de4f/64 scope link noprefixroute
          valid_lft forever preferred_lft forever

DNS-Server anzeigen

  • Um die verwendeten DNS-Server anzuzeigen, geben Sie den folgenden Befehl ein:

    [root@localhost ~]# cat /etc/resolv.conf

  • Anschließend werden die verwendeten DNS-Server im Eintrag nameserver angezeigt. Beispiel:

    [root@localhost ~]# cat /etc/resolv.conf
    # Generated by NetworkManager
    nameserver 212.227.123.16
    nameserver 212.227.123.17

  • Notieren Sie die DNS-Server.

Gateway für IPv4 anzeigen

Um das Standard-Gateway der aktiven Schnittstelle anzuzeigen, geben Sie den folgenden Befehl ein: 

IPv4:

[root@localhost ~]# ip route show default

Dieser Befehl zeigt die Routing-Tabelle an. Das Standard-Gateway ist in der Zeile aufgeführt, die mit default beginnt. Beispiel:

[root@localhost ~]# default via 82.165.34.1 dev eth0 proto dhcp src 82.165.34.32 metric 100

IPv4- und IPv6-Adressen hinzufügen

  • Öffnen Sie die Datei /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0 mit dem Editor vi. 

    [root@localhost ~]# vi /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0

Hinweise
  • Der Editor vi verfügt über einen Einfügemodus und einen Befehls- oder Kommandomodus. Den Einfügemodus können Sie mit der Taste [i] aufrufen. In diesem Modus werden die eingegebenen Zeichen sofort in den Text eingefügt. Um den Befehlsmodus aufzurufen, drücken Sie anschließend [ESC]. Wenn Sie den Befehlsmodus nutzen, werden Ihre Tastatureingaben als Befehl interpretiert.
  • Um vi zu beenden und die Datei zu speichern, geben Sie den Befehl :wq ein und drücken Sie anschließend Enter.
  • Ersetzen Sie die bestehenden Einträge durch die folgenden Informationen:

    NAME=Public_NAME_DES_NETZWERKINTERFACES
    TYPE=Ethernet
    DEVICE=NAME_DES_NETZWERKINTERFACES
    ONBOOT=yes
    BOOTPROTO=none
    BOOTPROTOv6="dhcp"
    IPADDR=HAUPT-IPV4-ADRESSE
    PREFIX=32
    GATEWAY=IPV4-GATEWAY
    DNS1=DNS-SERVER 1
    DNS2=DNS-SERVER 2
    IPV6INIT=yes
    IPV6_FAILURE_FATAL=no
    IPV6_AUTOCONF=yes
    DHCPV6C=yes

  • Ersetzen Sie den Platzhalter NAME_DES_NETZWERKINTERFACES an allen Stellen durch den Namen des von Ihnen ermittelten Netzwerkinterfaces. 
  • Ersetzen Sie den Platzhalter in der Zeile IPADDR durch die Haupt-IPv4-Adresse. 
  • Geben Sie bei DNS1 und DNS2 die DNS-Server ein, die Sie notiert haben. 
  • Um die zusätzliche(n) IPv4-Adresse(n) zu konfigurieren, fügen Sie den folgenden Eintrag bzw. die folgenden Einträge ein:

    IPADDR1=ZUSÄTZLICHE_IPV4-ADRESSE
    PREFIX1=32
    IPADDR2=ZUSÄTZLICHE_IPV4-ADRESSE
    PREFIX2=32
    IPADDRN=ZUSÄTZLICHE_IPV4-ADRESSE
    PREFIXN=32

    Ersetzen Sie den Teil ZUSÄTZLICHE_IPV4-ADRESSE durch die gewünschte, zusätzliche IPv4-Adresse.

    Im folgenden Beispiel ist ein vollständiger Eintrag aufgeführt, mittels dem die Haupt-IPv4- und eine zusätzliche IPv4-Adresse konfiguriert werden.

    NAME=Public_eth0
    TYPE=Ethernet
    DEVICE=eth0
    ONBOOT=yes
    BOOTPROTO=none
    BOOTPROTOv6="dhcp"
    IPADDR=82.165.34.29
    PREFIX=32
    IPADDR1=85.215.75.125
    PREFIX1=32
    GATEWAY=82.165.34.1
    DNS1=212.227.123.16
    DNS2=212.227.123.17
    IPV6INIT=yes
    IPV6_FAILURE_FATAL=no
    IPV6_AUTOCONF=yes
    DHCPV6C=yes

  • Um vi zu beenden und die Datei zu speichern, geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie anschließend Enter:

    :wq

  • Um den Server neu zu starten, geben Sie den folgenden Befehl ein:

    [root@localhost ~]# systemctl reboot

  • Loggen Sie sich erneut auf dem Server ein.
  • Um zu prüfen, ob die gewünschten IPv4-Adressen korrekt konfiguriert wurden, geben Sie den Befehl ip addr show ein:

    [root@localhost ~]# ip addr show

Hinweis

Sollte der Server aufgrund eines Konfigurationsfehlers nicht mehr erreichbar sein, können Sie sich mittels der Remotekonsole auf dem Server einloggen und die Konfiguration korrigieren.