Öffentliche IPv4- und IPv6-Adressen auf einem Linux Server hinzufügen (Rocky Linux 8 und AlmaLinux 8)
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Für Cloud Server, die im Cloud Panel verwaltet werden
In diesem Artikel wird erklärt, wie Sie weitere, öffentliche IPv4- und IPv6-Adressen auf einem Cloud Server hinzufügen, auf dem Rocky Linux 8 oder AlmaLinux 8 installiert ist.
Hinweis
Eine Anleitung, wie Sie mit Ihrem Computer eine verschlüsselte Netzwerkverbindung zu Ihrem Server herstellen, ist in den folgenden Artikeln aufgeführt:
Auf einem Computer mit Microsoft Windows eine SSH-Verbindung zu Ihrem Linux-Server aufbauen
Auf einem Linux-Computer eine SSH-Verbindung zu Ihrem Linux-Server aufbauen
So konfigurieren Sie weitere, öffentliche IPv4- und IPv6-Adressen in Rocky Linux 8 und AlmaLinux 8:
Voraussetzungen
- Sie haben Ihrem Server im Cloud Panel eine oder mehrere zusätzliche, öffentliche IPv4- und/oder IPv6-Adressen zugewiesen.
- Sie haben sich auf dem Server als Administrator eingeloggt.
- Sie haben die IPv4-Adressen und IPv6-Adressen des Servers notiert.
Netzwerkinterface ermitteln
Ermitteln Sie den Dateinamen des Netzwerkinterfaces. Geben Sie hierzu den folgenden Befehl ein:
[root@localhost ~]# ip addr
Im folgenden Beispiel wird das Netzwerkinterface ens192 verwendet:
[root@localhost ~]# ip addr
1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000
link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00
inet 127.0.0.1/8 scope host lo
valid_lft forever preferred_lft forever
inet6 ::1/128 scope host
valid_lft forever preferred_lft forever
2: ens192: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc mq state UP group default qlen 1000
link/ether 00:50:56:3b:b2:6d brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
altname enp11s0
inet 87.106.157.39/32 scope global dynamic noprefixroute ens192
valid_lft 37207sec preferred_lft 37207sec
inet6 2001:8d8:1801:262::1/128 scope global dynamic noprefixroute
valid_lft 2947sec preferred_lft 2947sec
inet6 fe80::250:56ff:fe3b:b26d/64 scope link noprefixroute
valid_lft forever preferred_lft forever
DNS-Server anzeigen
Um die verwendeten DNS-Server anzuzeigen, geben Sie den folgenden Befehl ein:
[root@localhost ~]# cat /etc/resolv.conf
Anschließend werden die verwendeten DNS-Server im Eintrag nameserver angezeigt. Beispiel:
[root@localhost ~]# cat /etc/resolv.conf
# Generated by NetworkManager
nameserver 212.227.123.16
nameserver 212.227.123.17- Notieren Sie die DNS-Server.
Gateway für IPv4 und IPv6 anzeigen
Um das Standard-Gateway der aktiven Schnittstelle anzuzeigen, geben Sie die folgenden Befehle ein:
IPv4:
[root@localhost ~]# ip route show | grep ‘default’
IPv6:
[root@localhost ~]# ip -6 route show | grep ‘default’
oder
[root@localhost ~]# ip -6 route show default
IPv4- und IPv6-Adressen hinzufügen
Öffnen Sie die Datei /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-ens192 mit dem Editor vi.
[root@localhost ~]# vi /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-ens192
Hinweise
Der Editor vi verfügt über einen Einfügemodus und einen Befehls- oder Kommandomodus. Den Einfügemodus können Sie mit der Taste [i] aufrufen. In diesem Modus werden die eingegebenen Zeichen sofort in den Text eingefügt. Um den Befehlsmodus aufzurufen, drücken Sie anschließend [ESC]. Wenn Sie den Befehlsmodus nutzen, werden Ihre Tastatureingaben als Befehl interpretiert.
Um vi zu beenden und die Datei zu speichern, geben Sie den Befehl :wq ein und drücken Sie anschließend Enter.
Ersetzen Sie die bestehenden Einträge durch die folgenden Informationen:
NAME=Public_NAME_DES_NETZWERKINTERFACES
TYPE=Ethernet
DEVICE=NAME_DES_NETZWERKINTERFACES
ONBOOT=yes
BOOTPROTO=none
IPADDR=HAUPT-IPV4-ADRESSE
PREFIX=32
GATEWAY=IPV4-ADRESSE_DES_GATEWAYS
DNS1=DNS-SERVER 1
DNS2=DNS-SERVER 2
IPV6INIT=yes
IPV6_AUTOCONF=no
DHCPV6C=no
IPV6ADDR=HAUPT-IPV6-ADRESSE/64
IPV6_DEFAULTGW=fe80::1%NAME_DES_NETZWERKINTERFACES- Ersetzen Sie den Platzhalter NAME_DES_NETZWERKINTERFACES an allen Stellen durch das von Ihnen ermittelte Interface Device.
- Ersetzen Sie den Platzhalter in der Zeile IPADDR durch die Haupt-IPv4-Adresse.
- Geben Sie bei DNS1 und DNS2 die DNS-Server ein, die Sie notiert haben.
- Ersetzen Sie den Platzhalter in der Zeile IPV6ADDR durch die Haupt-IPv6-Adresse.
- Tragen Sie bei IPV6_DEFAULTGW das IPv6-Gateway ein und ersetzen Sie den Platzhalter NAME_DES_NETZWERKINTERFACES durch das ermittelte Netzwerkinterface.
Um die zusätzliche(n) IPv4-Adresse(n) zu konfigurieren, fügen Sie den folgenden Eintrag bzw. die folgenden Einträge ein:
IPADDR1=ZUSÄTZLICHE_IPV4-ADRESSE
PREFIX1=32
IPADDR2=ZUSÄTZLICHE_IPV4-ADRESSE
PREFIX2=32
IPADDRN=ZUSÄTZLICHE_IPV4-ADRESSE
PREFIXN=32
Ersetzen Sie den Teil ZUSÄTZLICHE_IPV4-ADRESSE durch die gewünschte, zusätzliche IPv4-Adresse.Um zusätzliche IPv6-Adressen zu konfigurieren, fügen Sie den folgenden Eintrag ein:
IPV6ADDR_SECONDARIES=ZUSÄTZLICHE_IPV6-ADRESSE/64
Ersetzen Sie den Teil ZUSÄTZLICHE_IPV6-ADRESSE durch die gewünschte, zusätzliche IPv6-Adresse. Um mehrere zusätzliche IPv6-Adressen zu konfigurieren, geben Sie diese hintereinander ein. Verwenden Sie hierbei ein Leerzeichen, um die IPv6-Adressen zu trennen.
Im folgenden Beispiel ist ein vollständiger Eintrag aufgeführt, mittels dem die Haupt-IPv4- und die Haupt-IPv6-Adresse sowie eine zusätzliche IPv4- und eine zusätzliche IPv6-Adresse konfiguriert werden.NAME=Public_ens192
TYPE=Ethernet
DEVICE=ens192
ONBOOT=yes
BOOTPROTO=none
IPADDR=87.106.157.39
PREFIX=32
IPADDR1=212.227.213.81
PREFIX1=32
GATEWAY=10.255.255.1
DNS1=212.227.123.16
DNS2=212.227.123.17
IPV6INIT=yes
IPV6_AUTOCONF=no
DHCPV6C=no
IPV6ADDR=2001:8d8:1801:8329::1/64
IPV6ADDR_SECONDARIES=2001:8d8:1801:8329::2/64
IPV6_DEFAULTGW=fe80::1%ens192Um vi zu beenden und die Datei zu speichern, geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie anschließend Enter:
:wq
Um den Server neu zu starten, geben Sie den folgenden Befehl ein:
[root@localhost ~]# systemctl reboot
- Loggen Sie sich erneut auf dem Server ein.
Um zu prüfen, ob die gewünschten IPv4- und IPv6-Adressen korrekt konfiguriert wurden, geben Sie den Befehl ip addr show ein:
[root@localhost ~]# ip addr show
Hinweis
Sollte der Server aufgrund eines Konfigurationsfehlers nicht mehr erreichbar sein, können Sie sich mittels der KVM-Konsole auf dem Server einloggen und die Konfiguration korrigieren.