Für CentOS Stream 8 und CentOS Stream 9

In einem privaten Netzwerk kommunizieren die Server über lokale IPs, die nicht im Internet geroutet werden. Um einen Server in einem privaten Netzwerk nutzen zu können, müssen Sie das Netzwerkinterface auf dem Server konfigurieren. So konfigurieren Sie das das Netzwerkinterface für das private Netzwerk:

Voraussetzungen
  • Sie haben ein privates Netzwerk erstellt.

  • Sie haben im Cloud Panel den gewünschten Server dem privaten Netzwerk zugewiesen.

Subnetzaddresse und Subnetzmaske des privaten Netzwerks ermitteln

  • Aktivieren Sie im Bereich Netzwerk > Privates Netzwerk das gewünschte private Netzwerk.

  • Notieren Sie sich die Subnetzadresse und die Subnetzmaske. Diese werden im Bereich Konfiguration angezeigt.

Privates Netzwerkinterface konfigurieren

  • Loggen Sie sich auf dem Server ein.

  • Wenn der Server einem privaten Netzwerk zugewiesen wurde, ist auf dem zugewiesenen Server ein zusätzliches, nicht konfiguriertes Netzwerkinterface vorhanden. Um dieses anzuzeigen, geben Sie den folgenden Befehl ein:

    [root@localhost ~]# ip addr

    Beispiel:

    [root@localhost ~]# ip addr
    1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000
        link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00
        inet 127.0.0.1/8 scope host lo
           valid_lft forever preferred_lft forever
        inet6 ::1/128 scope host
           valid_lft forever preferred_lft forever
    2: ens192: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc mq state UP group default qlen 1000
        link/ether 00:50:56:2d:ff:ae brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
        altname enp11s0
        inet 217.160.29.162/32 scope global dynamic noprefixroute ens192
           valid_lft 24491sec preferred_lft 24491sec
        inet6 fe80::250:56ff:fe2d:ffae/64 scope link noprefixroute
           valid_lft forever preferred_lft forever
    3: ens224: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc mq state UP group default qlen 1000
        link/ether 00:50:56:2b:fd:bf brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
        altname enp19s0
        inet6 fe80::3766:8db9:43a9:bc87/64 scope link noprefixroute
           valid_lft forever preferred_lft forever

  • Notieren Sie sich den Namen des nicht konfigurierten Netzwerkinterfaces für das private Netzwerk und die MAC-Adresse. Im oben aufgeführten Beispiel lautet der Name des nicht konfigurierten Netzwerkinterfaces für das private Netzwerk ens224. Die MAC-Adresse lautet 00:50:56:2b:fd:bf.

  • Erstellen Sie mit vi die Konfigurationsdatei für das nicht konfigurierte Interface. Beispiel:

    [root@localhost ~]# vi /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-ens224

  • Um das private Netzwerk zu konfigurieren, geben Sie die folgenden Informationen ein:

    NAME="Private [NAME_DES_PRIVATEN_NETZWERKINTERFACES]"
    DEVICE="[NAME_DES_PRIVATEN_NETZWERKINTERFACES]"
    IPADDR="[IP-ADRESSE_DES_SERVERS_IM_PRIVATEN_NETZWERK]"
    NETMASK="[SUBNETZMASKE_DES_PRIVATEN_NETZWERKS]"
    HWADDR="[MAC-ADRESSE]"
    BOOTPROTO="none"
    ONBOOT="yes"
    USERCTL="no"

    Beispiel:

    NAME="Private ens224"
    DEVICE="ens224"
    IPADDR="192.168.2.2"
    NETMASK="255.255.255.0"
    HWADDR="00:50:56:2b:fd:bf"
    BOOTPROTO="none"
    ONBOOT="yes"
    USERCTL="no

Hinweise

  • Um einen Server in einem privaten Netzwerk nutzen zu können, müssen Sie im Rahmen der manuellen Konfiguration des Netzwerkinterfaces manuell eine IP-Adresse vergeben, unter der der Server im privaten Netzwerk erreichbar ist. Diese IP-Adresse kann nicht in öffentliche Netze geroutet werden. 

    Für die Definition der IP-Adresse benötigen Sie die folgenden Informationen:

    Subnetzadresse: Die Subnetzadresse spezifiziert in diesem Fall das private Netzwerk. 

    Subnetzmaske: Die Subnetzmaske gibt an, welcher Teil der IP-Adresse für die Identifizierung des Hosts (bzw. Servers) verwendet wird und welcher Teil das Netzwerk selbst klassifiziert. 

    Anhand dieser Informationen können Sie die IP-Adresse definieren, unter der der Server im privaten Netzwerk erreichbar sein soll.

    Beispiel:

    Wenn die definierte Subnetzadresse bzw. der definierte Netzwerkwerkbereich 192.168.1.0 ist und die Subnetzmaske 255.255.255.0 verwendet wird, bedeutet dies, dass sämtliche Computer bzw. Server in den ersten drei Bytes übereinstimmen. Insgesamt können Sie bei diesem Beispiel maximal 254 Host-Adressen nutzen (192.168.1.1 bis 192.168.1.254). Wenn Sie 2 Server an ein privates Netzwerk zugewiesen haben, können Sie somit z. B. die IP-Adressen 192.168.1.1 und 192.168.1.2 an die jeweiligen Server vergeben.

  • Der Editor vi verfügt über einen Einfügemodus und einen Befehls- oder Kommandomodus. Den Einfügemodus können Sie mit der Taste [i] aufrufen. In diesem Modus werden die eingegebenen Zeichen sofort in den Text eingefügt. Um den Befehlsmodus aufzurufen, drücken Sie anschließend die ESC-Taste. Wenn Sie den Befehlsmodus nutzen, werden Ihre Tastatureingaben als Befehl interpretiert.

  • Um vi zu beenden und die Datei zu speichern, geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie anschließend Enter:

    :wq

  • Führen Sie einen Neustart des Servers durch, damit die Änderungen übernommen werden. Geben Sie hierzu den folgenden Befehl ein:

    [root@localhost ~]# systemctl reboot

Konfiguration prüfen

Um zu prüfen, ob das Netzwerkinterface für das private Netzwerk korrekt konfiguriert wurde, senden Sie einen Ping an die IP-Adresse eines anderen Servers, der dem privaten Netzwerk zugewiesen ist. Beispiel:

[root@localhost ~]# ping -c 1 192.168.2.1
PING 192.168.2.1 (192.168.2.1) 56(84) bytes of data.
64 bytes from 192.168.2.1: icmp_seq=1 ttl=64 time=0.037 ms

--- 192.168.2.1 ping statistics ---
1 packets transmitted, 1 received, 0% packet loss, time 0ms
rtt min/avg/max/mdev = 0.037/0.037/0.037/0.000 ms

Wenn die Datenpakete an den Server zugestellt werden, wurde das Netzwerkinterface für das private Netzwerk konfiguriert.