Mit dem Linux-Rescue-System arbeiten (Hardware-RAID)
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Für Dedicated Server, die im Cloud Panel verwaltet werden
In diesem Artikel wird erklärt, wie Sie das Linux-Rescue-System Ihres Dedicated Servers nutzen können, um die Daten Ihres Servers zu sichern.
Hinweise
Wie Sie Ihren Server in das Linux-Rescue-System booten, erfahren Sie im folgenden Artikel:
Wenn Sie einen Dedicated Server im Rahmen der Server Power Deals erworben haben, finden Sie in den folgenden Artikeln Informationen zum Linux-Rescue-System Ihres Servers:
Linux Server in das Rescue-System booten
Mit dem Linux-Rescue-System arbeitenWie Sie eine defekte Festplatte identifizieren und den Server für den Austausch des defekten Datenträgers vorbereiten, wird im folgenden Artikel beschrieben:
Diagnose und Austausch einer defekten Festplatte (Dedicated Server Linux mit Hardware-Raid)
RAID-Controller-Verwaltungsprogramme
Die Software, die für die Verwaltung der jeweiligen RAID-Controller erforderlich ist, ist standardmäßig installiert. Falls erforderlich, können Sie die Software für den jeweiligen Controller hier herunterladen:
Broadcom-Hardware-RAID-Controller
https://www.broadcom.com/support/download-search
Dell-Hardware-RAID-Controller
Hardware-Controller-Typ ermitteln
Um zu prüfen, welcher Hardware-Controller in Ihrem Server eingebaut ist, geben Sie den folgenden Befehl ein:
lspci|grep RAID
Beispiel:
rescue:~# lspci|grep RAID
02:00.0 RAID bus controller: LSI Logic / Symbios Logic MegaRAID Tri-Mode SAS3408 (rev 01)
Status des Hardware-RAIDs prüfen
Mit den unten aufgeführten Befehlen können Sie Informationen zum Hardware-RAID und zur Konfiguration aufrufen:
Broadcom Controller
Befehl | Erklärung |
---|---|
storcli64 /c0 show all | Mit diesem Befehl zeigen Sie Informationen zum Controller und zur Konfiguration an. |
storcli64 /c0/eall/sall show | Mit diesem Befehl zeigen Sie Informationen zu den vorhandenen Festplatten an. |
storcli64 /c0/eALL/sALL show all | Mit diesem Befehl zeigen Sie Informationen zu den verfügbaren Festplatten und deren aktuellen Zustand (Seriennummer, Temperatur usw.) an. |
storcli /cx show eventloginfo | Mit diesem Befehl zeigen Sie die Log-Einträge an. |
Weitere Informationen finden Sie hier:
DELL PERC-Controller
Befehl | Erklärung |
---|---|
perccli64 /c0/e32/s0 show all | Mit diesem Befehl zeigen Sie Informationen zur Festplatte 0 an. |
perccli64 /c0/e32/s1 show all | Mit diesem Befehl zeigen Sie Informationen zur Festplatte 1 an. |
perccli64 /c0 show | Mit diesem Befehl zeigen Sie Informationen zu den vorhanden Festplatten an. |
perccli /c0 show eventloginfo | Mit diesem Befehl zeigen Sie die Log-Einträge für den Controller 0 an. |
Weitere Informationen finden Sie hier:
Partitionierung anzeigen
So zeigen Sie die Partionierung an:
Hinweis
Je nach Servertyp und Servermodell können sich die angezeigten Partitionen und Logical Volumes voneinander unterscheiden.
Um die Dateisysteme aufzulisten und das Dateisystem zu identifizieren, geben Sie den Befehl df -h ein. Die Abkürzung df steht für disk free. Mit dem Parameter -h kann man die Anzahl der belegten Blöcke in maschinenlesbarer Form in Giga-, Mega- oder Kilobyte anzeigen.
rescue:~# df -h
Beispiel:
rescue:~# df -h
Filesystem Size Used Avail Use% Mounted on
/dev/root 630M 560M 71M 89% /
devtmpfs 16G 0 16G 0% /dev
tmpfs 16G 0 16G 0% /dev/shm
tmpfs 16G 14M 16G 1% /run
tmpfs 5.0M 0 5.0M 0% /run/lock
tmpfs 16G 0 16G 0% /sys/fs/cgroupUm die vorhandenen Festplatten, Partitionen und Logical Volumes aufzulisten, geben Sie den Befehl fdisk -l ein. fdisk ist ein Kommandozeilen-Programm zur Partitionierung von Festplatten. Mit diesem Programm kann man Partitionen anzeigen, anlegen oder löschen.
rescue:~# fdisk -l
Im folgenden Beispiel sind Informationen zu Festplatten, Partitionen und Logical Volumes eines Servers mit Hardware-RAID aufgelistet:
rescue:~# fdisk -l
Disk /dev/ram0: 640 MiB, 671088640 bytes, 1310720 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disk /dev/sda: 1.8 TiB, 1999844147200 bytes, 3905945600 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disklabel type: gpt
Disk identifier: DCBF9911-237E-47D0-BA51-D3802287C521
Device Start End Sectors Size Type
/dev/sda1 2048 6143 4096 2M BIOS boot
/dev/sda2 6144 58593279 58587136 28G Linux filesystem
/dev/sda3 58593280 78125055 19531776 9.3G Linux swap
/dev/sda4 78125056 3905943551 3827818496 1.8T Linux LVM
Disk /dev/mapper/vg00-usr: 10 GiB, 10737418240 bytes, 20971520 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk /dev/mapper/vg00-var: 10 GiB, 10737418240 bytes, 20971520 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk /dev/mapper/vg00-home: 10 GiB, 10737418240 bytes, 20971520 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytesNotieren Sie sich die Pfade der Logical Volumes und Partitionen. In diesem Beispiel handelt es sich um die Partition /dev/sda2 und die Logical Volumes /dev/mapper/vg00-usr, /dev/mapper/vg00-var und /dev/mapper/vg00-home.
Logical Volume Management manuell starten
In der Regel werden alle Logical Volumes beim Start des Rescue Systems gestartet. Sollten diese nicht aktiv sein, können Sie die Logical Volumes manuell starten. Geben Sie hierzu die folgenden Befehle ein:
rescue:~# pvscan
rescue:~# vgscan
rescue:~# vgchange -a y
Dateisystemüberprüfung
Bevor Sie die Partition oder das betreffende Logical Volume mounten, sollten Sie das Dateisystem mit einem File System Check (FSCK) auf Konsistenz prüfen.
Vorsicht
Ein File System Check darf nicht mit gemounteten und/oder verschlüsselten Partitionen durchgeführt werden, da hierbei Datenverlust auftreten kann. Wenn Sie das Dateisystem eines Logical Volumes prüfen, darf dieses ebenfalls nicht gemountet sein.
Stellen Sie daher sicher, dass die Partition bzw. das Logical Volume nicht gemountet oder verschlüsselt ist, bevor Sie das Dateisystem mit dem File System Check prüfen.
Um eine Partition oder ein Logical Volume mit dem File System Check prüfen, geben Sie den folgenden Befehl ein:
Partition
rescue:/# fsck -f /PFAD/PARTITION
Logical Volume
rescue:/# fsck -f /PFAD/LOGICAL_VOLUME
Im folgenden Beispiel wird das Dateisystem der Partition sda2 geprüft:
rescue:~# fsck -f /dev/sda2
fsck from util-linux 2.29.2
e2fsck 1.43.4 (31-Jan-2017)
Pass 1: Checking inodes, blocks, and sizes
Pass 2: Checking directory structure
Pass 3: Checking directory connectivity
Pass 4: Checking reference counts
Pass 5: Checking group summary information
root: 3989/1831424 files (1.9% non-contiguous), 206934/7323392 blocks
Partition bzw. Logical Volume mounten
So mounten Sie eine Partition bzw. ein Logical Volume:
Hinweis
Je nach Servertyp und Servermodell können sich die angezeigten Partitionen bzw. Logical Volumes voneinander unterscheiden.
Um das Verzeichnis zu erstellen, in dem die Partition oder das Logical Volume gemountet werden soll, geben Sie den folgenden Befehl ein:
rescue:/# mkdir /mnt/VERZEICHNISNAME
Beispiele:
Logical Volumerescue:/# mkdir /mnt/usr
Partition
rescue:/# mkdir /mnt/sda2
Um die Partition oder das Logical Volume zu mounten, geben Sie den folgenden Befehl ein:
rescue:/# mount /PFAD/Partition /mnt/VERZEICHNIS
bzw.
rescue:/# mount /PFAD/LOGICAL_VOLUME /mnt/VERZEICHNIS
Beispiele:
Mounten einer Partition:rescue:/# mount /dev/sda2 /mnt/sda2
Mounten eines Logical Volumes:
rescue:/# mount /dev/mapper/vg00-home /mnt/home
Dateien sichern
Sie haben folgende Möglichkeiten, um die Daten Ihres Servers zu sichern:
Sie sichern die Daten mittels WinSCP auf Ihrem lokalen Computer.
Sie speichern die Daten mittels Secure Copy auf einem anderen Server.
Sie speichern die Daten mittels Secure Copy auf einem lokalen Computer.
Nach der Sicherung Ihrer Daten können Sie auf dem Server ein neues Image installieren oder ein Backup Ihres Systems wiederherstellen. Anschließend können Sie die gesicherten Daten auf den Server kopieren.
Daten mittels WinSCP auf einem lokalen Computer sichern
Wenn Sie WinSCP nutzen, um Ihre Daten auf einem lokalen Computer zu sichern, können Sie die gewünschten Daten markieren und mittels Drag and Drop in ein Verzeichnis kopieren, das sich auf Ihrem lokalen Computer befindet.
Daten mittels Secure Copy auf einen anderen Server kopieren
Secure Copy ist ein Protokoll zur verschlüsselten Übertragung von Daten, das auf Secure Shell basiert. Um die Daten zu übertragen, geben Sie in der Shell den folgenden Befehl ein:
scp -r /PFAD/VERZEICHNIS username@IP-ADRESSE:/PFAD/ZIELVERZEICHNIS
Beispiel:
[root@localhost ~]# scp -r /mnt root@82.165.69.130:/home/backup
Daten von einem lokalen Computer mit Linux-Betriebssystem speichern
Mit dem folgenden Befehl können Sie ein Verzeichnis, das sich auf dem Server befindet, auf Ihrem lokalen Computer speichern:
scp remote_username@SERVERIP:/VERZEICHNIS_AUF_DEM_SERVER /LOKALES_VERZEICHNIS
Beispiel:
[root@localhost ~]# scp root@217.160.44.208:/home /opt/backup
Im oben aufgeführten Beispiel wird das Verzeichnis /home in das Verzeichnis /opt/backup kopiert, das sich auf dem lokalen Computer befindet.
Um eine einzelne Datei auf Ihrem lokalen Computer zu speichern, geben Sie den folgenden Befehl ein:
scp remote_username@SERVERIP:/remote/VERZEICHNIS_AUF_DEM_Server/DATEINAME.txt /LOKALES_VERZEICHNIS
Beispiel:
[root@localhost ~]# scp root@217.160.44.208:/remote/home/test.txt /TEMP
Mit dem folgenden Befehl können Sie ein Verzeichnis, das sich auf Ihrem lokalen Computer befindet, auf Ihren Server kopieren:
scp -r /LOKALES/VERZEICHNIS remote_username@SERVERIP:/VERZEICHNIS_AUF_DEM_SERVER
Beispiel:
[root@localhost ~]# scp -r /home/backup root@217.160.44.208:/home
Um eine einzelne Datei zu kopieren, geben Sie den folgenden Befehl ein:
scp -r /VERZEICHNIS/DATEINAME remote_username@SERVERIP:/VERZEICHNIS _AUF_DEM_Server
Beispiel:
[root@localhost ~]# scp -r /home/test.txt root@217.160.44:/home
Hinweis
Wenn scp nicht gefunden wird, können Sie das Programm mit dem folgenden Befehl installieren:
CentOS
[root@localhost ~]# yum install openssh-clients
Debian / Ubuntu
[root@localhost ~]# apt -y install openssh-server
Unmounten der Dateisysteme
Bevor Sie den Server wieder in den normalen Modus booten, müssen Sie die gemounteten Logical Volumes bzw. Partitionen unmounten. Verwenden Sie hierzu den Befehl umount.
Vorsicht
Wenn Sie den Server mit gemounteten Dateisystemen neu starten, kann unter Umständen Datenverlust auftreten!
Um die gemounteten Logical Volumes bzw. Partitionen unzumounten, geben Sie den folgenden Befehl ein:
rescue:/# umount /PFAD/Partition /mnt/VERZEICHNIS
bzw.
rescue:/# umount /PFAD/LOGICAL_VOLUME /mnt/VERZEICHNIS
Im folgenden Beispiel wird eine Partition ungemounted:
rescue:/# umount /dev/sda2 /mnt/sda2