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Für Dedicated Server, die im Rahmen eines Server-Deals oder vor dem 20.10.2021 erworben wurden
In diesem Artikel wird erklärt, wie der Logical Volume Manager (LVM) funktioniert und welche Vorteile er bietet.
Auf den Cloud Servern wird der Logical Volume Manager (LVM) zur Verwaltung des Speicherplatzes eingesetzt. Der Logical Volume Manager setzt eine logische Schicht zwischen dem Dateisystem und den Partitionen der verwendeten Datenspeicher. Dies ermöglicht es, ein Dateisystem anzulegen, das sich über mehrere Partitionen und/oder Datenträger erstreckt. Auf diese Weise kann z. B. der Speicherplatz von mehreren Partitionen oder Datenträgern zusammengefasst werden.
Weitere Vorteile des Logical Volume Managers
Der Logical Volume Manager bietet folgende, weitere Vorteile:
Logical Volumes können im laufenden Betrieb angelegt, vergrößert oder verkleinert werden. Eine Formatierung der Datenträger ist nicht erforderlich. Die Größe des Logical Volumes muss jedoch anschließend manuell angepasst werden.
Daten können im laufenden Betrieb neu angeordnet werden.
Daten können auf mehreren Datenträgern verteilt werden. Dies kann den Datendurchsatz signifikant erhöhen.
Daten können einfach gespiegelt werden.
Während des laufenden Betriebs können Snapshots erstellt werden.
Wichtige Begriffe
Der Speicherplatz wird vom Logical Volume Manager auf drei Ebenen verwaltet:
Physical Volume: Das Physical Volume stellt die unterste Ebene eines LVMs dar. Es handelt sich um ein Block-Device, das vom Logical Volume Manager verwaltet wird. Das Block-Device kann aus einem Datenspeicher (z. B. eine SSD) oder einer Partition bestehen.
Volume Group: Physical Volumes können zu einer oder mehreren Volume Groups zusammengefasst werden. Volume Groups stellen eine Art Speicher-Pool dar, der ggf. erweitert werden kann.
Logical Volume: Volume Groups werden in ein Logical Volume oder in mehrere Logical Volumes aufgeteilt. Logical Volumes können wie eine normale Partition verwendet werden. Man kann sie mit einem beliebigen Dateisystem formatieren und sie können gemounted werden.
Beim Einsatz des Logical Volume Managers werden klassische Partitionen als Physical Volumes (PV) initialisiert, die einer Volume Group (VG) zugewiesen werden. Innerhalb dieser Volume Group können dann Logical Volumes (LV) angelegt und mit einem beliebigen Dateisystem formatiert werden. Der Logical Volume Manager ermöglicht somit die einfache Verwaltung dynamisch veränderbarer Partitionen, deren Größe ohne Datenverlust geändert werden kann.
LVM: Grundkonfiguration der Cloud Server
Auf den Cloud Servern mit Linux-Betriebssystem wird der Logical Volume Manager (LVM) zur Verwaltung des Speicherplatzes eingesetzt. Diese Cloud Server sind so konfiguriert, dass sich das System und die Nutzerdaten gemeinsam auf einem einzelnen Logical Volume befinden. Dieses Logical Volume ist unter / eingehängt.
LVM: Grundkonfiguration der Dedicated Server
Auf Dedicated Servern mit Linux-Betriebssystem, die entweder im Rahmen eines Server-Deals oder vor dem 20.10.2021 erworben wurden, wird ebenfalls der Logical Volume Manager (LVM) zur Verwaltung des Speicherplatzes eingesetzt. Wenn Sie einen dieser Dedicated Server mit einem IONOS Image erstellen bzw. erstellt haben, wird bei der Auslieferung dieses Servers nicht der gesamte Speicherplatz der Festplatte(n) partitioniert. So können Sie den Speicherplatz individuell verteilen.
Wenn Sie auf einem dieser Server ein IONOS Image mit Plesk installieren, sind ca. 90 % des vorhandenen Speicherplatzes partitioniert.
Informationen über Geräte ohne gültige Partitionstabelle aufrufen
Mit dem Befehl lsblk können Sie auch Informationen über Geräte anzeigen, auf denen eine gültige Partitionstabelle angelegt ist. Nach der Eingabe des Befehls werden Ihnen z. B. die folgenden Informationen angezeigt:
Cloud Server
[root@localhost ~]# lsblk
NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sda 8:0 0 80G 0 disk
├─sda1 8:1 0 512M 0 part /boot
└─sda2 8:2 0 79.5G 0 part
├─centos-root 253:0 0 77.5G 0 lvm /
└─centos-swap 253:1 0 2G 0 lvm [SWAP]
sr0 11:0 1 1024M 0 rom
Dedicated Server mit Hardware RAID
root@FB84A0:~# lsblk
NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sda 8:0 0 1.8T 0 disk
├─sda1 8:1 0 2M 0 part
├─sda2 8:2 0 28G 0 part /
├─sda3 8:3 0 9.3G 0 part [SWAP]
└─sda4 8:4 0 1.8T 0 part
├─vg00-usr 253:0 0 20G 0 lvm /usr
├─vg00-var 253:1 0 1.6T 0 lvm /var
├─vg00-home 253:2 0 15G 0 lvm /home
└─vg00-opt 253:3 0 20G 0 lvm /opt
root@FB84A0:~#
Informationen über ein Physical Volume abfragen
Der Befehl pvs liefert Informationen zu einem physischen Datenträger in einer konfigurierbaren Form. Hierbei wird wobei pro physischem Datenträger eine Zeile angezeigt. Beispiel:
Cloud Server
[root@localhost ~]# pvs
PV VG Fmt Attr PSize PFree
/dev/sda2 centos lvm2 a-- <79.47g 0
Dedicated Server mit Hardware-Raid
root@FB84A0:~# pvs
PV VG Fmt Attr PSize PFree
/dev/sda4 vg00 lvm2 a-- 1.78t 176.02g
Mit dem Befehl pvdisplay erhalten Sie umfangreiche Informationen über jeden physischen Datenträger.
Beispiel:
[root@localhost ~]# pvdisplay
--- Physical volume ---
PV Name /dev/sda2
VG Name centos
PV Size <79.50 GiB / not usable 30.00 MiB
Allocatable yes (but full)
PE Size 32.00 MiB
Total PE 2543
Free PE 0
Allocated PE 2543
PV UUID 1ZuY22-LgCo-vvMJ-1RsZ-1WNb-Cl3F-s0xR5t
Der Befehl pvscan sucht alle unterstützten LVM-Blockgeräte im System nach physischen Datenträgern ab. Beispiel:
Cloud Server
[root@localhost ~]# pvscan
PV /dev/sda2 VG centos lvm2 [<79.47 GiB / 0 free]
Total: 1 [<79.47 GiB] / in use: 1 [<79.47 GiB] / in no VG: 0 [0 ]
Dedicated Server
root@FB84A0:~# pvscan
PV /dev/sda4 VG vg00 lvm2 [1.78 TiB / 176.02 GiB free]
Total: 1 [1.78 TiB] / in use: 1 [1.78 TiB] / in no VG: 0 [0 ]
Informationen über Volume Groups anzeigen
Um Informationen zu Volume Groups anzuzeigen, geben Sie den Befehl vgs ein. Beispiel:
[root@localhost ~]# vgs
VG #PV #LV #SN Attr VSize VFree
centos 1 2 0 wz--n- <79.47g 0
Mit dem Befehl vgdisplay erhalten Sie umfangreiche Informationen über jeden physischen Datenträger. Beispiel:
[root@localhost ~]# vgdisplay
--- Volume group ---
VG Name centos
System ID
Format lvm2
Metadata Areas 1
Metadata Sequence No 5
VG Access read/write
VG Status resizable
MAX LV 0
Cur LV 2
Open LV 2
Max PV 0
Cur PV 1
Act PV 1
VG Size <79.47 GiB
PE Size 32.00 MiB
Total PE 2543
Alloc PE / Size 2543 / <79.47 GiB
Free PE / Size 0 / 0
VG UUID 2rnjKm-69u5-xEfb-zWj7-6fxI-9SnN-WzCGK2
Informationen über Logical Volumes abfragen
Um Informationen über Logical Volumes abzufragen, geben Sie den Befehl lvs ein. Beispiel:
[root@localhost ~]# lvs
LV VG Attr LSize Pool Origin Data% Meta% Move Log Cpy%Sync Convert
root centos -wi-ao---- <77.47g
swap centos -wi-ao---- 2.00g
Mit dem Befehl vgdisplay erhalten Sie detaillierte Informationen über jedes Logical Volume. Beispiel:
[root@localhost ~]# lvdisplay
--- Logical volume ---
LV Path /dev/centos/swap
LV Name swap
VG Name centos
LV UUID 76LG6l-7eYC-M4ok-bGd2-tfeh-cLdV-WlHcdB
LV Write Access read/write
LV Creation host, time localhost, 2019-09-27 10:58:11 +0000
LV Status available
# open 2
LV Size 2.00 GiB
Current LE 64
Segments 1
Allocation inherit
Read ahead sectors auto
- currently set to 8192
Block device 253:1
--- Logical volume ---
LV Path /dev/centos/root
LV Name root
VG Name centos
LV UUID w9pndm-91CQ-M1Xs-UYWc-KXoB-zJiC-FbfZEe
LV Write Access read/write
LV Creation host, time localhost, 2019-09-27 10:58:12 +0000
LV Status available
# open 1
LV Size <77.47 GiB
Current LE 2479
Segments 1
Allocation inherit
Read ahead sectors auto
- currently set to 8192
Block device 253:0
Dateisysteme auflisten
Um die Dateisysteme aufzulisten und das Dateisystem zu identifizieren, geben Sie den Befehl df -h ein. Die Abkürzung df steht für disk free. Mit dem Parameter -h kann man die Anzahl der belegten Blöcke in maschinenlesbarer Form in Giga-, Mega- oder Kilobyte anzeigen.
Typischerweise ist die Festplattenbelegung wie folgt eingeteilt:
CentOS 7
[root@localhost ~]# df -h
Filesystem Size Used Avail Use% Mounted on
/dev/mapper/centos-root 78G 2.2G 76G 3% /
devtmpfs 898M 0 898M 0% /dev
tmpfs 910M 0 910M 0% /dev/shm
tmpfs 910M 101M 810M 12% /run
tmpfs 910M 0 910M 0% /sys/fs/cgroup
/dev/sda1 509M 170M 340M 34% /boot
tmpfs 182M 0 182M 0% /run/user/0
Ubuntu 18.04
root@localhost:~# df -h
Filesystem Size Used Avail Use% Mounted on
udev 963M 0 963M 0% /dev
tmpfs 198M 784K 197M 1% /run
/dev/mapper/vg00-lv01 77G 2.5G 71G 4% /
tmpfs 986M 0 986M 0% /dev/shm
tmpfs 5.0M 0 5.0M 0% /run/lock
tmpfs 986M 0 986M 0% /sys/fs/cgroup
/dev/sda1 464M 60M 377M 14% /boot
tmpfs 197M 0 197M 0% /run/user/0
/dev/mapper/centos-root bzw. /dev/mapper/vg00-lv01 bezeichnen in den oben aufgeführten Beispielen das unter / eingehängte Logical Volume. Dieses enthält nahezu den gesamten Speicherplatz. tmpfs ist eine RAM-Disk. Diese ist unter /dev/shm gemounted. /dev/sda1 ist die Boot-Partition. Diese ist unter /boot gemounted.
Festplatten und Partitionen auflisten
Um die vorhandenen Festplatten und Partitionen aufzulisten, geben Sie den Befehl fdisk -l /dev/sda ein. fdisk ist ein Kommandozeilen-Programm zur Partitionierung von Festplatten. Mit diesem Programm kann man Partitionen anzeigen, anlegen oder löschen. Nach der Eingabe dieses Befehls wird die Partitionierung der Festplatte angezeigt:
CentOS 7
[root@localhost ~]# fdisk -l
Disk /dev/sda: 80 GiB, 85899345920 bytes, 167772160 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disklabel type: dos
Disk identifier: 0xe68dc2ef
Device Boot Start End Sectors Size Id Type
/dev/sda1 * 2048 999423 997376 487M 83 Linux
/dev/sda2 999424 167772159 166772736 79.5G 8e Linux LVM
Disk /dev/mapper/vg00-lv01: 77.6 GiB, 83336626176 bytes, 162766848 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk /dev/mapper/vg00-lv00: 1.9 GiB, 2046820352 bytes, 3997696 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Ubuntu 18.04
root@localhost:~# fdisk -l
Disk /dev/sda: 80 GiB, 85899345920 bytes, 167772160 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disklabel type: dos
Disk identifier: 0xe68dc2ef
Device Boot Start End Sectors Size Id Type
/dev/sda1 * 2048 999423 997376 487M 83 Linux
/dev/sda2 999424 167772159 166772736 79.5G 8e Linux LVM
Disk /dev/mapper/vg00-lv01: 77.6 GiB, 83336626176 bytes, 162766848 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk /dev/mapper/vg00-lv00: 1.9 GiB, 2046820352 bytes, 3997696 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Anlegen eines neuen Logical Volumes auf dem Server
Um ein neues Logical Volume anzulegen, sind folgende Schritte erforderlich:
Um Informationen zu Volume Groups anzuzeigen, geben Sie den Befehl vgdisplay ein.
Notieren Sie die gewünschte Volume Group.
Um ein Logical Volume anzulegen, geben Sie den folgenden Befehl ein:
lvcreate -L 20G -n VOL GROUP
Im folgenden Beispiel wird die Volumegroup vg00 mit einer Größe von 20 GB angelegt.
root@localhost:~# lvcreate -L 20G -n lv00 vg00
Um den Speicherplatz zu nutzen, müssen Sie das Dateisystem auf dem Logical Volume anlegen. Beispiele:
mkfs.xfs
mkfs.ext
Weitere Informationen finden Sie hier:
Cloud Server
Logical Volume nach Vergrößerung der SSD anpassen
Dedicated Server
Logical Volume anpassen
Dedicated Server - Für Server, die im Control-Center verwaltet werden
Inhalt
- Weitere Vorteile des Logical Volume Managers
- Wichtige Begriffe
- LVM: Grundkonfiguration der Cloud Server
- LVM: Grundkonfiguration der Dedicated Server
- Informationen über Geräte ohne gültige Partitionstabelle aufrufen
- Informationen über ein Physical Volume abfragen
- Informationen über Volume Groups anzeigen
- Informationen über Logical Volumes abfragen
- Dateisysteme auflisten
- Festplatten und Partitionen auflisten
- Anlegen eines neuen Logical Volumes auf dem Server
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