Um Ihren Cloud Server zu VPS migrieren zu können, müssen im Root- und im Boot-Verzeichnis Ihres Servers insgesamt mindestens 100 MB Speicher frei sein. In diesem Artikel wird erklärt, wie Sie auf Ihrem Cloud Server Speicherplatz freigeben, damit dieser migriert werden kann. 

Vorhandenen Speicherplatz prüfen

Um den freien Speicherplatz des gesamten Dateisystems anzuzeigen, geben Sie den folgenden Befehl ein:

[root@localhost ~]# df -h

 

Um den belegten Speicherplatz des gesamten Dateisystems anzuzeigen, verwenden Sie den folgenden Befehl:

[root@localhost ~]# du –sh /

Log-Dateien leeren

Log-Dateien werden im Lauf der Zeit immer größer. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, diese zu leeren, sofern Sie die darin enthaltenen Daten nicht mehr benötigen. 

Achtung
  • Stellen Sie sicher, dass Sie die Log-Dateien nicht gelöscht werden. Wenn diese gelöscht werden, kann dies unvorhergesehene Auswirkungen auf laufende Dienste haben. 

  • Wenn Sie eine Log-Datei leeren, werden die Daten unwiederbringlich gelöscht. Eine Wiederherstellung der Daten ist anschließend nicht mehr möglich.

Um Log-Dateien zu leeren, gehen Sie wie folgt vor: 

  • Prüfen Sie, ob es auf Ihrem Cloud Server Log-Dateien gibt, die viel Speicherplatz belegen. Geben Sie hierzu den folgenden Befehl ein:

    [root@localhost ~]# ls -l -S -h /var/log


    Nach der Eingabe des Befehls werden die Log-Dateien der Systemprogramme im Verzeichnis /var/log angezeigt. Beispiel:

    [root@localhost ~]# ls -l -S -h /var/log
    total 351M
    -rw-rw----. 1 root   utmp   183M May  7 09:12 btmp
    -rw-------. 1 root   root   162M May  7 09:22 secure
    -rw-------. 1 root   root   2.8M May  7 09:22 messages
    -rw-r--r--. 1 root   root   1.0M Apr 11 21:03 dnf.log.1
    -rw-------  1 root   root   314K May  7 09:18 cron
    -rw-r--r--. 1 root   root   312K Apr 16 10:00 dnf.librepo.log
    -rw-rw-r--. 1 root   utmp   285K May  7 09:22 lastlog
    -rw-r--r--  1 root   root   128K Apr 16 10:00 dnf.log
    -rw-r--r--. 1 root   root    77K Apr 16 10:00 dnf.rpm.log
    -rw-r-----  1 root   root    16K May  7 08:50 cloud-init.log
    -rw-------  1 root   root    15K May  7 08:50 vmware-vmsvc-root.log
    -rw-r--r--. 1 root   root    15K Apr 16 08:19 hawkey.log
    -rw-r-----  1 root   adm     13K May  7 08:50 cloud-init-output.log
    -rw-------  1 root   root   7.7K May  7 08:50 vmware-vgauthsvc.log.0
    -rw-rw-r--. 1 root   utmp   7.2K May  7 09:22 wtmp
    -rw-------  1 root   root   3.9K May  7 08:50 vmware-vmtoolsd-root.log
    -rw-------  1 root   root   1.3K May  7 08:50 kdump.log
    -rw-r--r--  1 root   root    253 Feb 10  2022 vmware-network.4.log
    -rw-r--r--  1 root   root    250 Mar  7 10:42 vmware-network.2.log
    -rw-r--r--  1 root   root    195 Mar 11 15:18 vmware-network.1.log
    -rw-r--r--  1 root   root    195 Feb 10  2022 vmware-network.5.log
    -rw-r--r--  1 root   root    193 Mar  7 10:37 vmware-network.3.log
    -rw-r--r--  1 root   root    193 May  7 08:50 vmware-network.log
    drwx------. 2 root   root     99 Apr 16 03:31 audit
    lrwxrwxrwx  1 root   root     39 Mar  7 10:39 README -> ../../usr/share/doc/systemd/README.logs
    drwxr-x---. 2 chrony chrony    6 Jan 23 14:19 chrony
    drwx------. 2 root   root      6 Feb 10  2022 private
    drwxr-x---. 2 sssd   sssd      6 Feb 12 10:01 sssd
    -rw-------. 1 root   root      0 Feb 10  2022 maillog
    -rw-------. 1 root   root      0 Feb 10  2022 spooler
    -rw-------. 1 root   root      0 Feb 10  2022 tallylog

  • Öffnen Sie die gewünschte Log-Datei mit dem Editor vi und prüfen Sie, ob Sie den Inhalt noch benötigen. Passen Sie hierzu den folgenden Befehl an und geben Sie ihn anschließend ein:

    [root@localhost ~]# vi /var/log/DATEINAME


    Beispiel:

    [root@localhost ~]# vi /var/log/dnf.log

  • Wenn Sie die Einträge in der jeweiligen Log-Datei nicht benötigen, können Sie die Log-Dateien leeren. Der Dateiname bleibt hierbei bestehen. Um eine Log-Datei zu leeren, ersetzen Sie im unten aufgeführten Befehl den Platzhalter und geben Sie den Befehl anschließend ein.

    [root@localhost ~]# > /var/log/DATEINAME.log


    Beispiel:

    [root@localhost ~]# > /var/log/dnf.log.1

Backupdateien in Plesk löschen

Plesk bietet die Möglichkeit, regelmäßig Backups Ihres gesamten Servers sowie Backups von einzelnen Benutzerkonten mit Websites oder von einzelnen Abonnements zu erstellen. Wenn Sie mit Plesk regelmäßig Backups erstellen, empfehlen wir Ihnen, nicht mehr benötigte Backups zu löschen. 

Eine Anleitung finden Sie im folgenden Artikel:

Entfernen von Backupdateien vom Server

Nicht mehr benötigte, große Dateien löschen

Um weiteren Speicherplatz freizugeben, können Sie nicht mehr benötigte, große Dateien löschen. Hierzu gehen Sie wie folgt vor:

  • Wechseln Sie in das gewünschte Verzeichnis. 
  • Um eine Liste der Dateien anzuzeigen, die sich in dem Verzeichnis befinden, geben Sie den folgenden Befehl ein:

    [root@localhost VERZEICHNIS]# du --block-size=MiB --max-depth=1 | sort -n


    Beispiel:

    [root@localhost var]# du --block-size=MiB --max-depth=1 | sort -n
    1MiB ./crash
    1MiB ./local
    1MiB ./mail
    1MiB ./opt
    1MiB ./snap
    1MiB ./spool
    3MiB ./backups
    120MiB ./www
    141MiB ./cache
    672MiB ./tmp
    2231MiB ./lib
    4157MiB ./log
    7321MiB .

  • Löschen Sie nicht mehr benötigte Dateien. Passen Sie hierzu einen der unten aufgeführten Befehle an und geben Sie diesen anschließend ein:

    Einzelne Datei löschen:

    [root@localhost ~]# rm DATEINAME


    Mehrere Dateien löschen:

    [root@localhost ~]# rm DATEINAME1 DATEINAME2


    Schreibgeschützte Dateien löschen:

    [root@localhost ~]#  rm -i DATEINAME


    Dateien und Unterordner in einem bestimmten Ordner löschen

    [root@localhost ~]# rm -r VERZEICHNISNAME/*

Nicht mehr benötigte Programme deinstallieren

Um zusätzlichen Speicherplatz freizugeben, können Sie nicht mehr benötigte Programme deinstallieren. Ersetzen Sie bei den unten aufgeführten Befehlen den Platzhalter PAKETNAME durch den Namen des Pakets, das Sie deinstallieren möchten. 

CentOS 7 

[root@localhost ~]# sudo yum remove PAKETNAME


Centos Stream 8 und 9, Rocky Linux 8 und 9 sowie AlmaLinux 8 und 9

[root@localhost ~]# sudo dnf remove PAKETNAME


Debian / Ubuntu

[root@localhost ~]# sudo apt purge PAKETNAME

Alte Kernel löschen

Im Lauf der Zeit sammeln sich durch Updates alte Kernel an. Diese alten Kernel können je nach Anzahl sehr viel Speicherplatz belegen. Um alte Kernel zu löschen, gehen Sie wie folgt vor:

  • Um die verwendete Kernelversion zu prüfen, geben Sie den folgenden Befehl ein:

    [root@localhost ~]#  uname -r

  • Um eine Liste aller auf dem System installierten Kernel-Pakete anzuzeigen, geben Sie den folgenden Befehl ein:

    Debian / Ubuntu

    [root@localhost ~]# dpkg --list 'linux-image-*'


    CentOS, Rocky Linux und AlmaLinux

    [root@localhost ~]# rpm -qa kernel

Achtung

CentOS:  Stellen Sie sicher, dass der neueste sowie der vorletzte neue CentOS-Kernel installiert bleiben, um die Stabilität des Systems sicherzustellen. 

Andere Distributionen: Stellen Sie sicher, dass der neueste Kernel installiert bleibt, um die Stabilität des Systems sicherzustellen. 

  • Um einen Kernel zu deinstallieren, passen Sie den folgenden Befehl an und geben Sie diesen anschließend ein:


    Debian / Ubuntu

    [root@localhost ~]# apt-get remove kernel-image-x-xx-xx


    CentOS, Rocky Linux und AlmaLinux

    [root@localhost ~]# yum remove kernel-x.x.x-xxx

  • Prüfen Sie den verfügbaren Speicherplatz. Geben Sie hierzu den folgenden Befehl ein:

    [root@localhost ~]# df -h