Studie von IONOS und Techconsult: Krisenresilienz im Mittelstand ausbaufähig – KMU investieren mehr in moderne IT-Infrastrukturen
Angesichts der aktuellen Polykrise investieren die meisten Unternehmen in ihre IT, um damit ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Das ergibt eine Studie des Beratungsunternehmens Techconsult im Auftrag des Cloud- und Hostinganbieters IONOS.
Berlin/Karlsruhe, 28.02.2023.
Krieg, die Energieverknappung, steigende Preise und gestörte Lieferketten: 75 Prozent aller kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) blicken mit Sorgen in die Zukunft. Angesichts der aktuellen Polykrise investieren die meisten Unternehmen in ihre IT, um damit ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Das ergibt eine Studie des Beratungsunternehmens Techconsult im Auftrag des Cloud- und Hostinganbieters IONOS. Bei der Umsetzung gibt es jedoch noch gravierende Lücken: Zwar haben sich bereits 85 Prozent der Befragten mit dem Thema Resilienz auseinandergesetzt, weniger als ein Drittel der Befragten (27 Prozent) lassen jedoch Erkenntnisse aus bisherigen Krisen einfließen und verfügen über einen strategischen Plan. Und nur ein Fünftel schätzt die eigene IT-Infrastruktur als krisensicher ein.
Größte Herausforderungen: Energiekosten, Preissteigerungen und Fachkräftemangel
Als größte Herausforderungen nannten die befragten Unternehmen steigende Energiekosten (55 Prozent), Preissteigerungen (43 Prozent) und den Fachkräftemangel (42 Prozent – Mehrfachnennungen möglich). Angesichts dieser Vielfalt an Herausforderungen erkennt ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Befragten durchaus den Nutzen einer resilienten Unternehmenskultur, unter anderem für eine bessere Anpassungsfähigkeit an Krisenzeiten und den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit (beide 41 Prozent).
IT-Infrastruktur als Schüsselfaktor der Krisen-Resilienz
Ein Schlüsselfaktor der Krisen-Resilienz ist angesichts der Digitalisierung neben den oben genannten Themen aber auch die IT: spätestens die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie Unternehmen mithilfe der Digitalisierung betriebliche Prozesse auch unter kritischen Bedingungen weiter betreiben können. Gleichzeitig sind funktionierende digitale Technologien kritisch für die Wertschöpfung in mittelständischen Unternehmen. Dementsprechend stellt ein robust und krisensicher gestalteter IT-Betrieb eine wichtige Voraussetzung für einen resilienten Mittelstand dar. Allerdings schätzt nur ein Fünftel (20 Prozent) der Befragten die eigene IT-Infrastruktur als krisensicher ein. 47 Prozent geben an, bereits etliche – aber nicht ausreichend – Maßnahmen zur Krisenvorsorge durchgeführt zu haben. Ein Drittel (33 Prozent) schätzt, dass das Unternehmen noch viel zu tun hat, um die IT-Infrastruktur auf eine resiliente Unternehmensorganisation auszurichten.
Aufbau einer modernen IT-Infrastruktur und Cybersicherheit für KMU im Fokus
Durch aktuelle Krisenherde gewinnen unter anderem die Cybersicherheit und die Regionalität in der IT an Gewicht. So bauen bereits 55 Prozent eine widerstandsfähige und moderne IT-Infrastruktur auf und beinahe ebenso viele (54 Prozent) speichern und verwalten Daten in deutschen Rechenzentren. Außerdem investieren KMU schwerpunktmäßig in Cyber-Sicherheit (45 Prozent), Netzwerkinfrastruktur und Cloud-Computing (je 36 Prozent), um sich für Krisen zu wappnen. Cloud-Dienste eignen sich vor allem wegen ihrer Flexibilität und Sicherheit zur Krisenvorsorge. Bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters sind für rund zwei Drittel der Verantwortlichen Sicherheit und Verfügbarkeit (68 Prozent), Services und Erreichbarkeit (68 Prozent) sowie der Ort der Datenspeicherung (66 Prozent) wichtig oder sogar sehr wichtig. Insgesamt spielen Cloud-Technologien für 90 Prozent der Befragten in Zukunft eine Rolle.
Organisatorische Anpassungen zum Schutz des Geschäftsbetriebs
Ein Großteil der Unternehmen hat neben Maßnahmen zur Krisenvorsorge, die den IT-Betrieb betreffen, auch organisatorische Anpassungen vorgenommen oder zumindest geplant. So setzen beispielsweise 45 Prozent der Befragten bei der Stromversorgung auf erneuerbare Energien, um unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden. An zweiter Stelle der bevorzugten organisatorischen Maßnahmen zur Krisenvorsorge steht nachhaltiges Handeln (43 Prozent), gefolgt von Krisenmanagement (40 Prozent). 37 Prozent haben außerdem einen Krisen-Notfallplan erstellt. Knapp ein Drittel der befragten mittelständischen Unternehmen (32 Prozent) hat seine Lieferantenbasis diversifiziert: Kommt es bei einem Zulieferer zu Störfällen, haben sie Ausweichmöglichkeiten, um Produktionsstopps und Umsatzverluste zu vermeiden.
Mehr Infos zu dem Thema und die ganze Studie finden Interessierte unter folgender URL: https://cloud.ionos.de/reports/techconsult-studie-unternehmensresilienz-2022#!download
Über die Studie:
Techconsult hat die Studie „Unternehmensresilienz im Mittelstand“ im Auftrag von IONOS konzipiert und durchgeführt. 204 mittelständische Unternehmen in Deutschland wurden zur Rolle Krisenvorsorge und Resilienz ihres Unternehmen befragt. Die Befragung erfolgte über einen Online-Fragebogen. Die Stichprobe umfasst Unternehmen aller Branchen ab zehn Mitarbeitenden. Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen waren in erster Linie Inhaber und Inhaberinnen beziehungsweise Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen, IT-Leiter und -Leiterinnen sowie Verantwortliche für die IT-Infrastruktur.